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Begünstigt ein bestimmtes Schlafprofil das Auftreten von Herzinfarkten?

Forschungsprojekt der Herzstiftung untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Schlafgewohnheiten und Herzinfarkten gibt.

Ehepaar das schläft
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Gruppenbild des Forschungsprojekt
© Eilerts/IMIBE Das Projektteam mit Prof. Dr. med. Andreas Stang (5.v.r.), Dr. Anna-Therese Lehnich (4.v.l.), Eva Bock (3.v.r.), Dr. Claudia Pieper (2.v.r.) und studentischen Mitarbeitenden.

Schlaf als blinder Fleck der Herzinfarkt-Forschung

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland – so sterben allein über 44.000 Menschen pro Jahr an einem Herzinfarkt. Als Risikofaktoren für dieses dramatische Ereignis wurden u.a. Diabetes, Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin und Rauchen identifiziert. Wenig erforscht ist jedoch noch, welche Rolle das Schlafverhalten als Auslöser für einen Herzinfarkt spielt – bekannt ist, dass Herzinfarkte gehäuft in den Morgenstunden und am Nachmittag auftreten. Anlass für das Projektteam um Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen, den Schlaf von Patienten, die erstmals einen Herz- oder Hirninfarkt erlitten haben, zu untersuchen. Dies geschieht im Rahmen der sogenannten ACROSSS-Studie (Acute Coronary Syndrome, Stroke and Sleep). Die Deutsche Herzstiftung beteiligt sich mit rund 70.000 Euro an dem geförderte Forschungsvorhaben (Forschungstitel: „Zusammenhang zwischen Schlafcharakteristiken und dem Auftreten von Herzinfarkten“.)

Schlafverhalten analysieren und Risikofaktor ermitteln

Das Team befragt dazu bis zum Sommer 2022 knapp 700 Pateinten zu ihren Schlaf- und Lebensgewohnheiten sowie zu Ereignissen und Tätigkeiten vor dem Herzinfarkt. „Schlafcharakteristiken sind im Zusammenhang mit dem Auftreten von Herz- und Hirninfarkten bisher zu wenig beforscht worden. Es gibt Anhaltspunkte, dass bestimmte Schlafcharakteristika eher mit einem verringerten Risiko für Herz- und Hirninfarkte einhergehen, andere mit einem erhöhten Risiko.“, erklärt Prof. Dr. med. Andreas Stang.  Gefragt wird, ob die Teilnehmer eher Lang- oder Kurzschläfer sind, wie regelmäßig sie schlafen, ob sie Frühaufsteher sind und/oder sich mittags hinlegen. „Man weiß zum Beispiel, dass sich durch den ansteigenden Blutdruck beim morgendlichen Aufwachen bei Menschen, deren Gefäße bereits angegriffen sind, Blutgerinnsel lösen und damit einen Herz- oder Hirninfarkt zur Folge haben können“, betont Dr. Anna-Therese Lehnich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMIBE.

Bild von Prof. Strang
© Universitätsklinikum Essen Prof. Dr. med. Andreas Stang (MPH) - Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen.

Forschung soll dazu beitragen, Herzinfarkte zu verhindern

Die Ergebnisse der ACROSSS-Studie sollen Möglichkeiten aufzeigen, wie Herz-Kreislaufpatienten künftig ihren Schlaf mit gezielten Maßnahmen verbessern können. Das könnte dazu beitragen, einen Herzinfarkt zu verhindern sowie auch eine Genesung positiv zu beeinflussen.  „Je mehr wir über diese Zusammenhänge und Abläufe wissen, desto besser können wir mögliche Risikokonstellationen vorhersagen, desto sicherer können wir insgesamt vorbeugen, diagnostizieren, therapieren“, sagt Prof. Dr. Stang. 

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Prof. Dr. med. Andreas Stang
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Herz-Tipp: Sorgen Sie für einen erholsamen Schlaf

  • Rauchen Sie nicht und trinken Sie weder Kaffee noch Alkohol vor dem Schlafengehen.
  • Treiben Sie keinen Sport am späteren Abend; gehen Sie stattdessen spazieren.
  • Gehen Sie nur schlafen, wenn sie wirklich müde sind.
  • Tauschen Sie Fernsehen oder Handy vor dem Schlafen gegen entspannende Schlafrituale.
  • Meiden Sie Schlaftabletten.
  • Stehen Sie jeden Tag zur selben Zeit auf.
  • Trennen Sie sich in Ihrem Bett vom Alltag. Essen oder Arbeit sind hier fehl am Platz.

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