Der Deutsche Herzbericht fasst im Wesentlichen die aktuell erhältlichen Daten der Herzmedizin zusammen, vor allem zur Koronaren Herzerkrankung, zu Herzrhythmusstörungen, zu Klappenerkrankungen und zur Herzschwäche. Zudem zeigt er, welche chirurgischen und interventionellen Verfahren in der Herzmedizin durchgeführt wurden – bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern. Und er erlaubt einen interessanten Blick auf Prävention und Rehabilitation sowie die Forschungsförderung im Bereich Kardiologie.
Insgesamt entsteht so ein eindrückliches Bild der aktuellen Versorgungslage bei Herzerkrankungen in Deutschland. Hören Sie, wie Herzexperten aus den Bereichen Kardiologie, Herzchirurgie, Kinderkardiologie und Prävention die Situation mit Blick auf die Herzschwäche einordnen, an der rund vier Millionen Menschen in Deutschland erkrankt sind.
Gesprächspartner sind in dieser Podcastfolge der Frankfurter Kardiologe und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung Prof. Thomas Voigtländer, der Leipziger Kardiologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) Prof. Holger Thiele sowie der Berliner Herzchirurg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) Prof. Volkmar Falk, Außerdem äußern sich die Aachener Kinderkardiologin Prof. Ulrike Herberg, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK), und der Reha-Experte Dr. Eike Langheim, Präsident der deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR). Die Botschafterin der Deutschen Herzstiftung Tamara Schwab gibt einen kurzen Einblick in Ihre Erfahrung mit einem transplantierten Herzen.
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Ruth Ney ist Apothekerin und Medizinjournalistin bei der Herzstiftung. Sie koordiniert unter anderem die Podcast-Gespräche "imPULS".
5 interessante Fakten aus dem Herzbericht
Der Deutsche Herzbericht ist die umfangreichste Leistungserhebung der kardiologischen, kinderkardiologischen und herzchirurgischen Versorgung in Deutschland und zeigt, wie sich Morbidität und Mortalität sowie die verschiedenen Therapieoptionen bei Herzerkrankungen entwickeln. Hier einige Ergebnisse:
1. Für Herzschwäche gilt ein steiler Altersgradient: Besonders ab 65 Jahren steigt die Zahl der Krankenhauseinweisungen steil an: 13-mal mehr Patienten im Vergleich zur Gruppe der 45- bis unter 65-Jährigen. Herzinsuffiziente Patienten über 85 Jahren repräsentieren die größte Gruppe der vollstationären Krankenhausaufnahmen.
2. Die Herzerkrankung mit der höchsten Morbidität und Mortalität 2022 ist die Koronare Herzkrankheit (KHK) (=ischämische Herzkrankheiten inkl. akuter Herzinfarkt) mit 538.277 vollstationären Krankenhausaufnahmen (2021:552.669) und 125.984 Sterbefällen (2021: 121.172) in Deutschland und in der westlichen Welt und damit eine Herzkrankheit mit der höchsten Krankheitslast.
3. Die Zahl der vollstationär wegen Herzerkrankungen behandelten Patienten ging zwischen 2018 und 2022 um 10,3 % zurück. Zugleich lassen sich für diesen Zeitraum bei sämtlichen Operations- und Interventionszahlen (Ausnahme: katheterbasierter Aortenklappenersatz / TAVI mit +14,2 %) rückläufige Zahlen feststellen. Besonders ausgeprägt weisen die isolierte koronare Bypassoperation (-25,9 %) sowie Eingriffe bei Herzschrittmachern (Implantation: -3 %) und Defibrillatoren - ICD (Implantation: -15,7 %).
4. Im Jahr 2022 erreichte die Sterblichkeit an Herzklappenerkrankungen die höchste Todesrate mit 21,9 von 100.000 Einwohnern seit Erfassung der Daten und es kam zu 103.894 vollstationären Krankenhausaufnahmen wegen einer Herzklappenerkrankung. In den meisten Fällen waren die Aorten- und die Mitralklappe betroffen.
5. Im Jahr 2022 wurden 97.338 Operation mit Implantation einen Herzschrittmachers und 36.937 Operation mit Defibrillator-Implantation (ICD) durchgeführt. Die Indikation zu einer Herzschrittmachertherapie war zu 51,6 % durch einen AV-Block bedingt, zu 30,2 % durch eine Sinusknotenerkrankung und zu 12,2 % durch eine Bradykardie (zu langsamer Herzschlag) bei permanentem Vorhofflimmern.