Die Herzschwäche wird von Kardiologen oft als Epidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Tatsächlich ist sie auch die häufigste Einzeldiagnose, mit der Patienten ins Krankenhaus aufgenommen werden. Dabei hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan, um die medikamentöse Therapie zu verbessern. Warum kommt es trotzdem so oft dazu, dass die gesundheitliche Situation dramatisch entgleist? Welche Möglichkeiten der Prävention werden vielleicht unzureichend genutzt? Tipps gibt in dieser der Kardiologe und Präventionsmediziner Prof. Bernhard Schwaab. Hören Sie mehr!
Bewegung verbessert die Lebensqualität
Durch ein individuell angepasstes regelmäßiges Bewegungstraining kann einem muskulären Abbau bei Herzschwäche mit all ihren negativen Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens wirksam vorgebeugt werden. Das wurde in der CROS-HF-Studie klar nachgewiesen (1). Dazu wurden 26 kontrollierte Studien mit 4531 Patienten mit einer ausgeprägten Herzschwäche (Ejektionsfraktion LVEF ≤ 40 %) gemeinsam analysiert.
Alle Patienten erhielten dabei eine Pharmakotherapie mit Betablocker, ACE-Hemmer oder Angiotensinrezeptor-Blocker, einem Mineralokortikoidrezeptorantagonisten (MRA) und einem Diuretikum sowie eine Reha-Intervention (KardReha: Training als Basis mit Schulung und psychosozialer Unterstützung). Beim Vergleich der Effekte in dieser Gruppe nach sechs Monaten mit denen in einer Kontrollgruppe ohne jede Reha-Intervention zeigte sich zwar keine eindeutige Reduzierung von Gesamtsterblichkeit und der Häufigkeit an erneuten Krankenhauseinweisungen. Allerdings war die Teilnahme an einer KardReha mit einer sehr deutlichen Zunahme der körperlichen Belastbarkeit und einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität verbunden.
Experte
Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab ist Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt an der Curschmann Klinik, Timmendorfer Strand, einem Rehabilitationszentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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1) Exercise-based cardiac rehabilitation in patients with reduced left ventricular ejection fraction: The Cardiac Rehabilitation Outcome Study in Heart Failure (CROS-HF): European Journal of Preventive Cardiology, Volume 27, Issue 9, 1 June 2020, Pages 929–952, https://doi.org/10.1177/2047487319854140