Pressemeldung

Herzstiftung und DGPR verleihen den Kurt und Erika Palm-Wissenschaftspreis

Auszeichnung für vier Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bild von den Preisträgern
DGPR/ Stefanie Kneisle Preisträger: Dr. med. Felix Oberhoffer, Dr. med. Jakob Olfe, mit Prof. Dr. Bernhard Schwaab, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung.

Deutsche Herzstiftung und DGPR verleihen Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung

(Frankfurt a. M./Koblenz, 31. Juli 2023) Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) den Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert (1. Platz: 6.000 Euro, 2. Platz: 3.000 Euro, 3. Platz: 1.000 Euro). Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der DGPR-Jahrestagung in Berlin. Ausgezeichnet wurden Pauline Bayerle, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Dr. med. Jakob Olfe, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Laura Willinger, Deutsches Herzzentrum München sowie Dr. med. Felix Oberhoffer und Pengzhu Li, M.Sc., Klinikum der Universität München. Die Verleihung wurde von Professor Dr. Bernhard Schwaab, Past-Präsident der DGPR und Mitglied im Vorstand der Deutschen Herzstiftung vorgenommen.

Den ersten Preis erhielt Pauline Bayerle, Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), für ihre Arbeit „Leistungsfähigkeit, Eisenstatus, Körperzusammensetzung und mediterrane Ernährung bei Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz”. Neben der medikamentösen Therapie ist die Änderung des Lebensstils, einschließlich körperlicher Aktivität und Ernährungsumstellung ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Leitlinientherapie für Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz. Es gibt jedoch nur wenige Belege dafür, welche klinischen Parameter durch eine Änderung des Ernährungsverhaltens, der körperlichen Leistungsfähigkeit oder dem Eisenstatus am stärksten beeinflusst werden. Daher haben Beyerle und ihr Team die Korrelation zwischen dem Eisenstatus, der körperlicher Leistungsfähigkeit und mediterranen Ernährungsmustern bei Patienten*innen mit Herzinsuffizienz untersucht. Dabei konnten Versorgungslücken in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Versorgung mit Eisen beschrieben werden, die maßgeblich die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen beeinflussen können.

Den zweiten Preis erhielt Dr. med. Jakob Olfe, Klinik und Poliklinik für Kinderherzmedizin und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg für seine Arbeit „Prophylaktische Wirkung von Angiotensin-Rezeptorblockern bei Kindern mit genetischen Aortopathien: Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Bei genetischen Aortopathien (GA) wird der Aortenwurzeldilatation besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da sie die Erkrankungs- und Sterberate maßgeblich bestimmt. Die Studie von Dr. Olfe befasst sich mit den Auswirkungen einer Therapie mit Angiotensin-II-Rezeptorblockern (ARB) oder Betablockern (BB) auf das Aortenwurzelwachstum und der Frage, welche Therapie in welcher Dosierung und in welchem Alter begonnen werden sollte.

Der dritte Preis wurde geteilt und ging an Laura Willinger, Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum München sowie an Dr. med. Felix Oberhoffer und Pengzhu Li, M.Sc., Abt. Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Klinikum der Universität München.

In ihrer Arbeit “Longitudinal Development of Arterial Stiffness in Children with Congenital Heart Disease“ untersuchte Willinger die Rolle der zeitlichen Entwicklung der arteriellen Gefäßsteifigkeit bei Kindern und Jugendlichen mit Angeborenen Herzfehler (AHF). Bereits im Kindesalter zeigen sich erhöhte Werte der arteriellen Gefäßsteifigkeit, gekennzeichnet unter anderem durch einen erhöhten zentralen systolischen Blutdruck. Ziel dieser Studie war es, den natürlichen Verlauf des zentralen systolischen Blutdrucks im Langzeitverlauf bei Kindern mit AHF zu untersuchen. In dieser Studie konnte eine Zunahme der arteriellen Steifigkeit bei Kindern mit AHF über die Zeit gezeigt werden

Dr. Oberhoffer und Li untersuchten in ihrer Arbeit „Energy Drinks und ihre akuten Auswirkungen auf die arterielle Gefäßsteifigkeit gesunder Kinder und Jugendlicher: Eine randomisierte Studie“, die Auswirkungen von Energydrinks auf die Herz-Kreislauf-Funktion bei Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf eine deutliche Erhöhung der arteriellen Gefäßsteifigkeit nach Konsum von Energy Drinks hin. Minderjährigen, insbesondere solchen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko (z.B. Bluthochdruck, Zuckerstoffwechselstörungen, Übergewicht), sollte folglich von Energy Drinks abgeraten werden.

Der Wissenschaftspreis ist nach seinen Stiftern Kurt und Erika Palm benannt. Aufgrund eigener leidvoller Erfahrungen mit Herzerkrankungen entschied sich das Ehepaar, einen Preis zu stiften.

Herz-Kreislauf-Forschung nah am Patienten

Dank der finanziellen Unterstützung durch Stifterinnen und Stifter, Spender und Erblasser kann die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit der von ihr 1988 gegründeten Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) Forschungsprojekte, Wissenschaftspreise und Forschungsstipendien in einer für die Herz-Kreislauf-Forschung unverzichtbaren Größenordnung finanzieren. Infos zur Forschungsförderung unter www.herzstiftung.de/herzstiftung-und-forschung

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Pressestelle: Michael Wichert und Pierre König

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