Nur selten ist Stress die alleinige Ursache für Vorhofflimmern. Es gibt aber Hinweise, dass Zeitdruck und psychische Belastungen diese Herzrhythmusstörung auslösen oder verstärken können. Als Herzpatientin oder Herzpatient sollten Sie den Umgang mit Stress lernen und für Ausgleich im Alltag sorgen.
Ursachen für Vorhofflimmern sind vielfältig
Nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache für Vorhofflimmern erkennen. Zu den möglichen Auslösern zählen langjähriger Bluthochdruck, Herzschwäche und weitere Herzerkrankungen wie die koronare Herzkrankheit. Auch Diabetes mellitus oder eine Schilddüsenerkrankung können Vorhofflimmern auslösen. Daneben gelten ein hohes Alter sowie übermäßiger Alkoholkonsum zu den Faktoren, die das Risiko für Vorhofflimmern erhöhen. Umfangreiche Studien, die einen Zusammenhang zwischen Stress und Vorhofflimmern bestätigen, gibt es nicht. Klinische Erfahrungen zeigen aber, dass Stress Vorhofflimmern auslösen oder diese Herzrhythmusstörung verstärken kann.
Stress bei jüngeren Menschen häufig der Auslöser
Bei älteren Menschen sind es häufig strukturelle Veränderungen des Herzmuskels, die dazu führen, dass die Erregungsbildung im Herzen gestört ist und dadurch Vorhofflimmern entsteht. Bei jüngeren Menschen hingegen bringen häufiger unmittelbare Auslöser wie Alkoholkonsum oder Stress die Vorhöfe zum Flimmern. Stress hat über die Hormone Cortisol und Adrenalin eine direkte Wirkung aufs Herz, erhöht aber auch den Blutdruck, was das Risiko für Vorhofflimmern ebenfalls steigert.
Umgang mit Stress lernen
Während der Körper mit kurzfristigem Stress umgehen kann, kann dauerhafte Anspannung zu Schlafstörungen, ungesundem Verhalten und Herzproblemen wie Vorhofflimmern führen. Wer unter ständigem Druck leidet, sollte zunächst den Auslöser für die Dauerbelastung finden. Viele Situationen, die wir als stressig empfinden, lassen sich durch eine gelassene Einstellung entschärfen. Ein Beispiel: Sie müssen zu einem wichtigen Termin und stehen im Stau. Sie können sich ärgern oder gelassen bleiben: An dem Stau können Sie ohnehin nichts ändern. Sie können aber verhindern, dass Sie Kraft und Nerven verlieren, indem Sie sich ärgern.
Für Ausgleich und Entspannung sorgen
Wenn Sie im Alltag viel Stress haben, nehmen Sie sich Zeit für Tätigkeiten, die Ihnen Freude machen. Sport hat sich besonders bewährt, da hierbei Stresshormone abgebaut werden. Aber auch Musizieren, Freunde treffen oder ein kreatives Hobby können für Entspannung sorgen – Hauptsache, es macht Ihnen Freude und Sie vergessen für eine gewisse Zeit die Belastung. Gezielte Entspannungstechniken helfen ebenfalls, Stress abzubauen. Bei der progressiven Muskelentspannung wird der Wechsel von Anspannung und Entspannung geübt – ein Training für den Alltag. Auch Yoga oder Autogenes Training können helfen. Probieren Sie, was Ihnen guttut und Entspannung verschafft.
Experte
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Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
Unser Informationsmaterial
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Psychischer und sozialer Stress (2021)
PDF: 2,71 MB -
Zurück in den Takt: Vorhofflimmern (2022)
PDF: 6,22 MB -
Stress und hoher Blutdruck (2019)
PDF: 2,56 MB
Oh, ja. Dann hat mein Mann Recht. Ich hatte Stress am Morgen und abends kam der hohe Blutdruck mit Vorhofflimmern. Habe es dann aber hinbekommen. Am nächsten Tag habe ich mich ausgeruht, der Blutdruck ist wieder normal. Ich bin 80 Jahre alt und sollte keinen Stress haben!
Bei mir häufen sich die Attacken in letzter Zeit. Möglicherweise durch psychischen Sress? Ich leide zudem an ziemlich belastender Depression, lebe alleine und hoffe bei heftiger Attacke irgendwie immer, dass das Herz jetzt stehen bleibt. Wäre das grundsätzlich möglich?
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Um Ihre Frage bestmöglich zu beantworten, wenden Sie sich bitte direkt an die Sprechstunde der Herzstiftung oder schauen Sie in das Archiv der Online-Sprechstunde. Oft ist hier eine Antwort schnell zu finden. An dieser Stelle können unsere Herzexperten keine Fragen beantworten. Alles Gute und herzliche Grüße! Ihre Deutsche Herzstiftung
Guten Tag. Sie hoffen das? Das ist aber ein schlechter Glaubenssatz. Ich denke, da fehlt ein 'nicht' in dem Satz. Aber man sollte dennoch immer positiv formulieren, also in etwa so:... Und hoffe immer, dass mein Herz weiterschlägt und sich gleich beruhigt. Noch besser: Ich weiß, dass... LG
Hallo, ich habe auch erfahren, dass stressbedingt zum wieder- holten Male Vorhofflimmern bei mir aufgetreten ist. Allerdings in geschwächter Form. Es wurde Parosysmales Vorhofflimmern festgestellt. Ich soll zum ersten Mal eine Ablation erhalten bzw. soll es mein Kardiologe durchführen. Ich habe meine Essgewohnheiten geändert. Ich versuche weiter abzunehmen. Muss auf mein Blutdruck und auf meine Diabetes Typ1 achten bzw. für bessere Werte sorgen. Bin noch selbständig bzw. schon berentet. Habe mein Scheidungsverfahren beendet, was sehr viel Kraft gekostet hat. Mit meiner neuen Frau geniesse ich jetzt jeden Tag in einem idyllischen Kleinort bzw. unserer modernen "Ferienwohnung." Mir geht es schon wieder besser. Ich darf keine Stress an mich heranlassen. Hoffe, das es mir gelingt alles jetzt hinzukriegen.
Liege gerade im Krankenhaus...hstte gestern vorhofflimmern u. Wurde eingewiesen.....bekomme später eine spezielle Ultraschall Behandlung....finde die Berichte hier sehr interessant habe gleich die Zeit genutzt um mich zu informieren...