Bei einer Rechtsherzinsuffizienz, einer Unterform der Herzschwäche, ist die Pumpleistung der rechten Herzhälfte eingeschränkt. Typische Symptome sind Wasseransammlungen (Ödeme), vor allem im Bauch und in den Beinen.
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Die rechte Herzhälfte pumpt das sauerstoffarme Blut in den Lungenkreislauf. Ist die rechte Herzhälfte geschwächt, staut sich Blut in den Venen des Körperkreislaufes zurück. Dadurch bilden sich Wasseransammlungen im Gewebe. Betroffene bemerken dies zum Beispiel durch Schwellungen an den Beinen und Knöcheln oder durch eine Gewichtszunahme innerhalb kurzer Zeit. Im weiteren Verlauf kann es auch zu Wasseransammlungen in den Organen, beispielsweise der Nieren oder der Leber, kommen.
Ursachen der Rechtsherzinsuffizienz
Die Rechtsherzinsuffizienz entsteht häufig als Folge einer Linksherzinsuffizienz. Sie kann aber auch isoliert auftreten, beispielsweise durch Lungenhochdruck oder einen Herzklappenfehler. Der erhöhte Druck in den Lungengefäßen führt dazu, dass die rechte Herzhälfte stärker pumpen muss. Auf Dauer wird sie dadurch überlastet, und die Muskelschicht der rechten Herzkammer verdickt sich. Schließlich kann sie nicht mehr ausreichend pumpen, es kommt zur Rechtsherzinsuffizienz.
Globale Herzinsuffizienz
Leiden Sie unter Herzschwäche, ist es empfehlenswert, ein Herztagebuch zu führen, in dem Sie täglich Ihr Gewicht eintragen. Eine rasche Gewichtszunahme, beispielsweise mehr als ein bis zwei Kilo innerhalb weniger Tage, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.
Therapie der Rechtsherzinsuffizienz
Die Therapie der Rechtsherzinsuffizienz unterscheidet sich nicht wesentlich von der Therapie der Linksherzinsuffizienz. Ziele der Behandlung sind nach Möglichkeit die Beseitigung der Ursache, beispielsweise des Lungenhochdrucks, sowie die Linderung der Beschwerden. Je nach Begleiterkrankungen verordnet die Ärztin oder der Arzt folgenden Medikamentengruppen:
- Betablocker
- ACE-Hemmer und Sartane
- Aldosteronantagonisten
- Diuretika
- Herzglykoside
Neben der medikamentösen Therapie kann eine spezielle Bewegungstherapie die Symptome bei Herzschwäche lindern. Bei einigen Formen der Herzschwäche kann der Einsatz eines speziellen Herzschrittmachers sinnvoll sein (Resynchronisationstherapie).
Experte
Prof. Dr. med. Gerd Hasenfuß, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e. V. und Mitglied im Vorstand der Deutschen Stiftung für Herzforschung, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen Vorsitzender des Herzforschungszentrums Göttingen.