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Blutdruck homöopathisch senken: Geht das?

Wie wirksam homöopathische Blutdrucksenker sind und was wichtig ist, wenn Sie Bluthochdruck mit Homöopathie behandeln möchten.

Aktualisiert: 25.10.2021

Löffel mit Medikamenten und im Hintergrund drei Medikamentenflaschen
michael longmire - unsplash

Viele Bluthochdruck-Betroffene hoffen, mit Hilfe von Homöopathie ihren Blutdruck auf natürliche Weise regulieren zu können. Ist diese Hoffnung berechtigt? Was homöopathische Blutdrucksenker leisten können. 

Was ist Homöopathie? 

Bluthochdruck-Betroffene, die zu natürlichen Blutdrucksenkern recherchieren, werden früher oder später auf homöopathische Blutdrucksenker aufmerksam. Die Homöopathie arbeitet nach dem Prinzip: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Der deutsche Apotheker und Arzt Samuel Hahnemann stellte Ende des 18. Jahrhunderts diesen medizinischen Grundsatz auf. Er schuf den Begriff „Homöopathie“ aus den beiden griechischen Wörtern „Homoion“ („ähnlich“) und Pathos („Leiden“). Die in der Homöopathie angewendeten Arzneien sind aus Mineralien, Pflanzen, Tieren und Tierprodukten hergestellt. Nach Hahnemanns Lehre ruft jeder dieser Stoffe bei einem gesunden Menschen eine ganz bestimmte Kombination von Symptomen hervor – und gegen genau diese werden sie eingesetzt.

Streitpunkt homöopathische Arzneien 

In der Wissenschaft und unter Medizinern stellt die Homöopathie einen Streitpunkt dar. Die meisten durchgeführten Studien zeigen keine Wirkung, die über den Effekt eines Scheinmedikaments (Placebo) hinausgeht. Andere Veröffentlichungen wiederum scheinen eine Wirkung zu belegen. Aus der Sicht der naturwissenschaftlichen Medizin (Schulmedizin) ist Homöopathie vor allem deshalb unglaubwürdig, weil die Mittel zum Teil extrem verdünnt werden. Nur in den Niedrigpotenzen der homöopathischen Mittel – D1 bis etwa D6 – sind Wirkstoffe in einer Menge vorhanden, die wirken können. Was bedeutet die Datenlage für Bluthochdruck-Betroffene?

Bluthochdruck homöopathisch senken 

Besteht der Wunsch nach einer homöopathischen Bluthochdruck-Behandlung, sollten Patientinnen und Patienten mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem Arzt sprechen. Möglicherweise hat sie oder er bereits Erfahrungen mit homöopathischen Blutdrucksenkern gemacht und kann dahingehend beraten. Wichtig ist, dass homöopathische Arzneimittel nur nach Absprache eingenommen werden, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden und die Blutdrucktherapie nicht zu gefährden. 

Herz-Tipp

Setzen Sie niemals ihre Blutdruckmedikamente ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ab und ersetzen sie diese nicht einfach durch homöopathische Globuli oder Tabletten. Das könnte ihre Blutdruckregulation in eine gefährliche Schieflage bringen und den Blutdruck entgleisen lassen.

Achtung!

Bei homöopathischen Arzneimitteln gilt, dass bei niedrigen Potenzstufen bis etwa D6 eine unerwünschte Arzneimittelwirkung auftreten kann. In diesen Arzneimitteln sind noch nennenswerte Stoffmengen enthalten. Wie das Verhältnis von Wirkungen und Nebenwirkungen homöopathischer Arzneien genau ist, kann aufgrund fehlender Studien nicht beurteilt werden. Genau hier liegt Herzexpertinnen und -experten zufolge ein wesentlicher Nachteil gegenüber den an Tausenden von Bluthochdruck-Betroffenen unter kontrollierten Bedingungen untersuchten Standard-Blutdruckmedikamenten.

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Experte

Prof. Dr. med. Heribert Schunkert
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Ihre Fragen

  1. Kann die Einnahme homöopathischer Arzneimittel eigentlich ein Risiko darstellen? Kommt drauf an, lautet die Antwort.

    Felix Friedrich

    Privatdozent​​​​​​​ Dr. med.

  2. Besteht der Wunsch nach einer homöopathischen Bluthochdruck-Behandlung, sollten Sie unbedingt vorher mit ihrem behandelnden Arzt sprechen.

    Harald Klepzig

    Prof. Dr. med.

  3. Die Herzstiftung warnt vor dem Kauf fragwürdiger Naturpräparate zur Blutdrucksenkung.

    Peter Trenkwalder

    Prof. Dr. med.

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