Die Endokarditis geht mit recht unspezifischen Beschwerden einher. Fieber oder Schmerzen werden eher auf bakterielle Infektionen als auf Entzündungen im Herzen zurückgeführt. Worauf sollte man achten?
Symptome einer akuten bakteriellen Endokarditis
Eine akute Endokarditis (Endocarditis acuta) wird meist durch Bakterien, etwa Streptokokken, ausgelöst. Sie führt zu wenig charakteristischen Beschwerden wie:
- Fieber,
- Schüttelfrost,
- Kopf- und Gliederschmerzen,
- Appetitlosigkeit,
- oder einem schnelleren Herzschlag (Tachykardie).
Auf den ersten Blick scheinen alle Symptome mit der Infektion selbst in Zusammenhang zu stehen; sie liefern aber keine Hinweise darauf, dass das Herz beteiligt ist. Es besteht die Gefahr, nur an einem „banalen“ Infekt zu denken. Schreitet die Erkrankung weiter fort, finden Ärztinnen und Ärzte mitunter auffällige Herzgeräusche, falls Herzklappen undicht sind. Dabei kann es auch zu Schmerzen in der Brust kommen. Weitere Hinweise sind Vergrößerungen der Milz. Und Lähmungen oder Krampfanfälle lassen sich auf Blutgerinnsel (Embolien) zurückführen, die in den Gehirnkreislauf verschleppt werden (sog. Bakterielle Embolien). Sie sind die häufigsten Ursachen, weshalb Patientinnen und Patienten in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung aufgenommen werden.
Symptome einer subakuten bakteriellen Endokarditis
Auch bei der subakute, langsamer verlaufende Form (Endocarditis lenta) lösen Bakterien eine Endokarditis aus. Sie besiedeln Biofilme auf künstlichen Herzklappen oder sonstige Implantate. Entzündungen der Herzinnenhaut folgen. Auch hier geben die Beschwerden kaum Hinweise auf die Erkrankung. Patientinnen und Patienten leiden an erhöhter Temperatur, an Appetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche oder Blutarmut (Anämie). Bei weiterem Fortschreiten der Infektion können auch die Nieren, die Milz, die Augen oder die Haut betroffen sein.
Symptome einer nicht-infektiösen Endokarditis
Weitere Auslöser einer Endokarditis zeigen sich anhand unterschiedlicher Beschwerden. So leiden Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen (Lupus erythematodes) vorrangig an Gelenkschmerzen und eher an erhöhter Temperatur, aber nicht an hohem Fieber. Später kann sich der Herzschlag beschleunigen (Tachykardie). Brustschmerzen treten eher selten auf.
Endokarditisprophylaxe
Schutz mit Antibiotika: Wer braucht ihn?
Experte
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Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
Jeder mit einem Herzklappenersatz und unspezifische Symptomen hat sollte seinen Arzt drängen eine Blutkultur anzulegen und ein Ultraschall zu machen. Es kann nicht genug unterstrichen werden das NUR diese beiden Verfahren eine eindeutige Aussage geben, ein EKG sagt da nichts aus.
Ich spreche aus Erfahrung , weder Hausarzt noch Kardiologin haben diese Diagnostik gemacht, was einen 3monatigen Krankenhausaufenthalt und zwei Herz OPs nach sich zog.
Ich trage den Ausweis immer bei mir, bin zwar kein Freund von Antibiotika, finde es aber in diesem Fall sehr sinnvoll.