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Neues aus der Herzmedizin (Achiv)

Hier lesen Sie eine Auswahl an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Studien, von Kongressen und Expertentagungen zum Thema Herzerkrankungen.

Aktualisiert: 29.01.2025

Nachrichten Übersicht (2024)

Januar

Zu hoher Blutzucker kann auf Dauer zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden oder Sehverlust führen. Neben einer bewussten Ernährung zählt auch regelmäßige Bewegung zu den wichtigen Lebensstil-Faktoren, um dem Entstehen von Typ-2-Diabetes vorzubeugen. Allgemein wird ja empfohlen, an mindestens fünf Tagen der Woche für wenigstens 30 Minuten körperlich aktiv zu werden, etwa durch flottes Spazierengehen oder Walken.  Aber wie schnell sollte man gehen? Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift „British Journal of Sports Medicine“ (1) veröffentlicht wurde, hat eine mögliche Antwort auf diese Frage gefunden.

In der Studie wurden die Daten von mehr als 500.000 Menschen aus drei Ländern analysiert, die über ihre Gehgeschwindigkeit und -distanz berichtet haben. Die Studienautoren fanden dabei heraus, dass offenbar die Gehdistanz oder die Schrittzahl – wie die oft empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag – nicht so wichtig sind wie die Geschwindigkeit. Optimal für eine deutliche Reduzierung des Diabetesrisikos scheint demnach eine Gehgeschwindigkeit von mindestens vier Kilometern pro Stunde zu sein, was einem zügigen Gehen entspricht. So hatten diejenigen mit diesem Gehtempo ein um 15 Prozent geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes im Vergleich zu Menschen, die in einem langsameren Tempo gingen, ähnlich wie bei einem Spaziergang. Und je schneller Menschen gingen, desto besser.

Die Studienautoren empfehlen eine einfache Möglichkeit, die richtige Gehgeschwindigkeit zu messen: Für Männer sind 87 Schritte pro Minute ein gutes Ziel, für Frauen sind es 100 Schritte pro Minute. Wenn man diese Schwelle erreicht oder überschreitet, ist man den Forschern zufolge man auf dem richtigen Weg, um Typ-2-Diabetes vorzubeugen.

Mögliche Erklärungen für den positiven Effekt des zügiges Gehens sind, dass so Körperfett stärker reduziert und der Gesamtenergieverbrauch erhöht wird, was wiederum das Risiko für Typ-2-Diabetes senkt. Zudem könnte das schnellere Gehen auch dazu beitragen, die Insulinresistenz zu senken – eine aufgebaute Toleranz gegenüber dem körpereigenen Hormon, das unsere Blutzuckerspiegel reguliert. Andererseits spricht auch einiges für eine generell bessere Grundkondition, wenn noch ein flottes Gehtempo möglich ist.

Quelle: Walking speed and the risk of type 2 diabetes: British Journal of Sports Medicine Published Online First: 28 November 2023. doi: 10.1136/bjsports-2023-107336

Das sogenannte Frank-Zeichen ist eine auffällige Falte, die vom Ohrknorpel schräg über das Ohrläppchen verläuft. Es ist nach dem amerikanischen Arzt Sanders Frank benannt, der es 1973 als möglichen Hinweis auf das Vorliegen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschrieb. Aber wie sicher ist dieser Zusammenhang?

Eine neue Studie aus Spanien, die vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht worden ist, hat nun frühere Untersuchungsergebnisse bestätigen können. Mehr als 1000 Menschen wurden dazu untersucht: Lebensstil, Vorerkrankungen und Medikamente wurden erfasst. Es folgten Bluttests und Blutdruckmessungen sowie eine Risikoabschätzung für Herzerkrankungen anhand von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchen, Cholesterin und Diabetes.

Darüber hinaus untersuchten die Forscher die Ohren der Teilnehmer. Sie prüften, ob sie eine diagonale Falte am Ohrläppchen hatten, und wenn ja, wie lang, tief und ausgeprägt diese war, ob sie einseitig oder beidseitig war und ob es andere Falten am Ohrläppchen gab. Sie kamen nach Auswertung aller Daten zu dem Ergebnis, dass das Frank-Zeichen wohl als guter Indikator für ein kardiovaskuläres Risiko dienen kann. Denn diejenigen Menschen mit einer diagonalen Falte hatten ein deutlich höheres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, als Menschen ohne Falte. Dieses Risiko stieg mit Länge, Tiefe und Anzahl der Falten. Menschen mit beidseitigen, tiefen und langen Falten sowie mit zusätzlichen Falten hatten das höchste Risiko. Dies galt unabhängig von anderen Risikofaktoren.

Die genaue Ursache der Falte ist allerdings noch nicht geklärt. Möglicherweise spiegelt sie eine Schädigung jener Blutgefäße wider, die auch Herz und Gehirn versorgen.

Quelle: Frank's Sign and Cardiovascular Risk: An Observational Descriptive Study; JAMA 10_2023; DOI:https://doi.org/10.1016/j.amjmed.2023.09.019

Eine pflanzliche Ernährung erfreut sich in jüngster Zeit nicht nur wegen ihrer geringeren Umweltbelastung im Vergleich zu einer sogenannten omnivoren Ernährung mit Fleisch einer zunehmenden Beliebtheit, sondern auch wegen ihrer gesundheitlichen Vorteile. Die Auswirkungen einer rein veganen Ernährung speziell auf die kardiovaskuläre Gesundheit im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung hat nun vor kurzem ein britisches Forschungsteam mit einer Gruppe eineiiger Zwillinge untersucht. 22 Zwillingspaare wurden dazu in zwei Gruppen eingeteilt (je ein Zwilling pro Gruppe): Die eine Gruppe folgte dann für acht Wochen einer gesunden veganen Ernährung ohne Fleisch und Milchprodukte, die andere Gruppe folgte einer – ebenfalls gesunden – omnivoren Ernährung. Diese enthielt Huhn, Fisch, Eier, Käse, Milchprodukte und andere tierische Lebensmittel. Beide Ernährungsweisen waren reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Vollkornprodukten und frei von Zucker und raffinierter Stärke. In den ersten vier Wochen wurde den Teilnehmern das Essen vorbereitet, danach kochten sie selbst.

Für die Studie wurden zu Beginn, nach vier und nach acht Wochen das Körpergewicht und verschiedene Werte erfasst, die mit dem kardiovaskulären Risiko zusammenhängen, wie Blutfette und Blutzucker. Die Ergebnisse zeigten, dass die vegane Ernährung zu einer deutlichen Verbesserung dieser Parameter führte. So wiesen die Veganer bereits nach vier Wochen einen stärker reduzierten, durchschnittlichen LDL-Cholesterin-Wert auf: Er sank von 110 auf von 95,5 mg/dl. Bei den „Allesessern“ war der LDL-Wert nur von durchschnittlich 118 mg/dl auf 116 mg/dl gesunken. Die Teilnehmer in der Gruppe mit veganer Kost hatten auch einen stärker reduzierten Nüchterninsulinspiegel. Und sie verloren insgesamt mehr an Gewicht als die Teilnehmer der „Allesesser“-Gruppe.

Die Studienautoren weisen jedoch selbst darauf hin, dass obwohl ihre Ergebnisse darauf deuteten, dass eine vegane Ernährung im Vergleich zu einer gesunden „Allesesser“-Ernährung möglicherweise einen stärkeren kardiometabolischen Vorteil bietet, ein kompletter Verzicht auf Fleisch und/oder Milchprodukte nicht notwendig sei. Denn andere große Untersuchungen haben ja gezeigt, dass Vorteile für die Herzgesundheit schon mit einer Reduzierung tierischer Lebensmittel bei gleichzeitiger Zunahme gesunder pflanzlicher Lebensmittel erzielt werden können, wie dies auch bei einer mediterranen Ernährungsweise empfohlen wird.

Quelle: Cardiometabolic Effects of Omnivorous vs Vegan Diets in Identical Twins; JAMA Netw Open. 2023;6(11):e2344457. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.44457

Februar

Eine gesteigerte Natrium- bzw. Kochsalzzufuhr (Natriumchlorid) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und damit auch für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfälle oder die koronare Herzkrankheit (KHK). Häufig nehmen wir zu viel Salz über „versteckte“ Natriumquellen in Lebensmitteln auf. Beispiele hierfür sind Wurst, Käse oder Ketchup.

Wissenschaftler der Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) haben nun untersucht, inwiefern Nahrungsergänzungsmittel und freiverkäufliche Arzneimittel in Form von Brausetabletten möglicherweise ebenfalls versteckten Quelle sind. Denn damit sich Brausetabletten im Wasser auflösen, enthalten sie Natrium (als Natriumhydrogencarbonat). Mit einer speziellen Messmethode ermittelten die Forscher daher den Natriumgehalt von 39 Vitamin-, Mineral-, Calcium- und Magnesium-Brausetabletten aus verschiedenen Drogerie- und Supermärkten. Außerdem wurden die Angaben zum Natriumgehalt bei 33 Schmerzmitteln, Husten- und Erkältungsmedikamenten sowie Calciumpräparaten aus Apotheken erfasst.

Das Ergebnis: Der gemessene Natriumgehalt bei den Drogerie- und Supermarktprodukten lag im Durchschnitt bei 284 Milligramm pro Tablette. Das entspricht etwa 14 Prozent der maximal empfohlenen täglichen Natriumzufuhr. Vitaminprodukte wiesen mit 378 Milligramm den höchsten Natriumgehalt auf (20 % des täglichen Bedarfs), Calciumprodukte den vergleichsweise niedrigsten (170 mg). Besonders hoch war der Natriumgehalt in brauseförmigen Schmerz- und Erkältungsmedikamenten mit im Durchschnitt sogar 452 mg Natrium pro Tablette. „Bei einem der untersuchten Schmerzmittel liegt die maximale Tagesdosis laut Hersteller bei acht Tabletten. Das allein entspricht dann fast der doppelten Höchstmenge an Natrium, die die WHO pro Tag empfiehlt“, verdeutlicht Professor Felix Mahfoud, einer der Studienautoren in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Natriumzufuhr von weniger als 2 g und warnt schon seit langem vor stark natriumhaltigen Lebensmitteln.

Die Wissenschaftler betonen daher, dass Patienten bei Vitamin- und Mineralstoffprodukten in Brauseform zurückhaltend sein sollten, da hier meist der Natriumgehalt nicht eindeutig deklariert sei. Und auch bei Medikamenten empfehlen sie, möglichst auf Präparate in Tablettenform auszuweichen.

Quelle: Hidden sodium in effervescent-tablet dietary supplements and over-the-counter drugs: a comparative cross-sectional studyBMJ Open 2023;13:e076302. doi: 10.1136/bmjopen-2023-076302

Eine blutgerinnungshemmende Therapie kann nachweislich die Periodenblutungen bei Frauen verstärken. Doch wie häufig ist das und gibt es dabei Unterschiede je nach Arzneistoff? Das haben US-Wissenschaftler einmal genauer bei knapp 2500 Frauen untersucht, die neu auf eine Therapie mit oralen Antikoagulanzien eingestellt wurden.

Bei 645 Patientinnen (Alter zwischen 18 und 55 Jahren), die zuvor keine Probleme mit Blutungen hatten, kam es innerhalb von fünf Jahren zu einer übermäßig starken Gebärmutterblutung. Dabei war das Blutungsrisiko bei jenen Patientinnen, die mit einem direkten oralen Antikoagulanz (DOAK; z.B. Apixaban/Eliquis, Rivaroxaban/Xarelto) behandelt wurden, deutlich niedriger (minus 30 %) als bei den Patientinnen, die eine Therapie mit oralen Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon/Marcumar) erhielten.

Insgesamt musste allerdings etwa zehnte Frau, die eine abnorme Blutung hatte, notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Fast jede dritte Frau (30 %) erhielt eine Bluttransfusion und beinahe jede Fünfte musste sich einer gynäkologischen Prozedur unterziehen. Jüngere Frauen und Frauen mit nichtweißer Hautfarbe waren eher betroffen.

Die Studienautoren folgern daraus: Da bei etwa jeder vierten Frau unter Antikoagulanzien-Therapie Blutungsprobleme auftraten, besteht offenbar ein merkliches, bisher eher unterschätztes Risiko für uterine Blutungen. Dies sollte bei einer Verordnung mehr bedacht werden. Das höchste Risiko besteht demnach bei einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten.

Quellen: A healthful plant-based diet is associated with lower type 2 diabetes risk via improved metabolic state and organ function: A prospective cohort study; https://doi.org/10.1016/j.diabet.2023.101499

Die Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2 schädigt bekanntlich die Gefäße von Herz, Nieren und Gehirn sowie die Gefäße zahlreicher anderer Organe. Dies verringert auch die Lebenserwartung von Betroffenen. Da es Hinweise gibt, dass eine pflanzenbasierte Ernährung sich hierauf positiv auswirkt, haben britische Forscher untersucht, welche möglichen Mechanismen damit in Verbindung stehen könnten.

Über einen Zeitraum von zwölf Jahren haben sie dazu die Daten von über 100.000 Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren ausgewertet, die zu Untersuchungsbeginn noch keinen Diabetes hatten. Bei der Beurteilung der Ernährungsgewohnheiten wurde zwischen einer gesunden oder eine ungesunde pflanzliche Ernährung unterschieden. Als „gesund“ galt dabei ein Verzicht auf Süßigkeiten, Desserts, Weißmehl, gesüßte Getränke sowie Kartoffeln.

Das Ergebnis: Teilnehmer, die eine “gesunde” pflanzenbasierte Ernährung zu sich nahmen, hatten ein um 24 % reduziertes Risiko, Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln im Vergleich mit Teilnehmern, die eine deutlich “ungesunde” pflanzenbasierte Kost zu sich nahmen. Die Wissenschaftler stellten zudem fest, dass dies offenbar mit einer Erniedrigung des Körperfettes, Normalisierung des Blutzuckerspiegels, reduzierten Entzündungsprozessen und einer verbesserten Nieren- und Leberfunktion zusammenhing.

Konkret spiegelte sich der Zusammenhang zwischen erniedrigtem Diabetes-Risiko Risiko und “gesunder” pflanzenreicher Ernährung bei den Studienteilnehmern wider durch

  • einen niedrigen Body Mass Index (BMI)
  • einen niedrigen Hüftumfang
  • einen niedrigen Langzeitblutzuckerwert (HbA1c)
  • niedrige Triglyzeridwerte
  • niedrige Entzündungswerte (CRP) und
  • gute Leber- und Nierenwerte (ALT, Gamma-GT, Cystatin C, Harnsäure-Salze)

Quelle: Abnormal uterine bleeding in anticoagulated patients by drug class: outcomes and management; DOI:https://doi.org/10.1016/j.ajog.2023.05.006

März

Was wir essen, hat einen merklichen Einfluss auf unsere Herzgesundheit. Gilt das auch vielleicht für das „Wann“? Forscher haben nun interessante Erkenntnisse gefunden, wie sich der Zeitpunkt der täglichen Mahlzeiten auf das kardiovaskuläre Risiko auswirkt.

Die Ernährung ist ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach Schätzungen stehen weltweit jährlich rund acht Millionen Herz-Tode in Zusammenhang mit Ernährungsgewohnheiten. Dennoch ist bisher wenig erforscht, wie stark der Zeitpunkt, zu dem Mahlzeiten eingenommen werden, und der Abstand zwischen den jeweiligen Essenszeiten, das kardiovaskuläre Risiko beeinflussen. In der NutriNet-Santé-Studie haben sich nun Wissenschaftler diese Einflussmöglichkeit einmal genauer angeschaut. Dazu wurde über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahren bei über 100.000 Erwachsenen dokumentiert, zu welchen Uhrzeiten sie ihre Hauptmahlzeiten einnahmen und wie häufig kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall) auftraten. Die Wissenschaftler untersuchen dann, ob es zwischen diesen Erhebungen möglicherweise einen Zusammenhang gibt.

Wichtigstes Ergebnis der Studie: Ein spätes Frühstück (nach 09:00 Uhr) war verglichen mit einem frühen Frühstück (vor 08:00 Uhr) mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden. Jede zusätzliche Stunde erhöhte das Risiko  weiter. Ebenso war ein spätes Abendessen (nach 21:00 Uhr) verglichen mit einem früheren Abendessen (vor 20:00 Uhr) ungünstig – vor allem das Risiko für Schlaganfälle war dann erhöht. Bei Frauen waren diese Zusammenhänge besonders deutlich.  

Deutlich wurde auch, dass längere nächtliche Nüchternphasen günstig sind. Jede Stunde mehr zwischen Abendessen und Frühstück ging zum Beispiel mit einem um sieben Prozent verringerten Schlaganfallrisiko einher.   

Die Wissenschaftler sehen anhand ihrer Studie andere Daten bestätigt, wonach die Nahrungsaufnahme unsere innere Uhr synchronisiert. Spätes Essen stört demzufolge den zirkadianen Rhythmus und das begünstigt dann das Entstehen von Stoffwechselstörungen wie Diabetes und beeinträchtigt auch den Blutdruckrhythmus.

Quelle: Dietary circadian rhythms and cardiovascular disease risk in the prospective NutriNet-Santé cohort, Nat Commun 14, 7899 (2023). https://doi.org/10.1038/s41467-023-43444-3

Bei Vorhofflimmern bieten Gerinnungshemmer (orale Antikoagulanzien) einen wichtigen Schutz vor Schlaganfällen. Patienten, die damit behandelt werden sollten, werden anhand einer Risikobestimmung mit dem sogenannten CHA2DS2-VASc-Score ausgewählt. Doch wie sieht es aus, wenn nach einer Katheterablation das Vorhofflimmern behoben ist?  

Bisher wird in den Leitlinien zur Therapie bei Vorhofflimmern empfohlen, dass nach erfolgreicher Katheterablation die Antikoagulation in jedem Fall für mindestens zwei Monate weitergeführt wird. Je nach individueller Risikokonstellation sollte diese dann auch danach dauerhaft fortgesetzt werden. Hintergrund ist, dass bisher der Beleg fehlt, dass eine Katheterablation das Schlaganfallrisiko deutlich senkt. In einer Studie aus Japan wurde nun geprüft, wie sich bei einer weiteren Therapie mit oralen Antikoagulanzien das Nutzen-Risiko-Verhältnis – also das Verhindern von Schlaganfällen gegen die Gefahr schwerer Blutungskomplikationen – verhält.

Bei rund 230.000 Patienten, bei denen zwischen 2014 und 2021 erstmals eine Katheterablation erfolgt war, wurde das Schlaganfallrisiko bestimmt. Dazu wurde nicht der CHA2DS2-VASc-Score, sondern der in Japan übliche CHADS2-Score genutzt. Rund 70 Prozent der Patienten hatten danach ein niedriges Schlaganfall-Risiko (Score ≤ 1), knapp 22 Prozent ein mittleres Risiko und knapp neun Prozent ein hohes (Score ≥ 3). Alle Patienten wurden mit oralen Antikoagulanzien behandelt. Nach sechs Monaten war das noch bei gut 70 Prozent der Fall, nach einem Jahr bei über 50 Prozent – vor allem bei jenen mit hohem Risiko. Die japanischen Forscher werteten zudem Blutungskomplikationen und Schlaganfälle aus, die in dieser Zeit aufgetreten waren.  

Sie stellten dabei fest, dass nur bei den Patienten mit einem hohen Schlaganfall-Risiko ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei fortgesetzter Antikoagulation bestand: Das Thromboembolie-Risiko war deutlich verringert und das Blutungsrisiko nicht größer als bei jenen Patienten, die die Antikoagulation gestoppt hatten. Patienten mit niedrigem Risiko profitierten hingegen im Vergleich zu Patienten ohne Blutgerinnungshemmer nicht merklich hinsichtlich eines antithrombotischen Schutzes. Dafür war bei ihnen das Risiko für schwere Blutungen deutlich höher. Und auch in der Subgruppe mit einem CHADS2-Score = 2 bot die fortgesetzte Antikoagulation keinen Vorteil.

Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass die orale Antikoagulation nach erfolgreicher Katheterablation bei Patienten mit einem niedrigen Thromboembolie-Risiko nach zwei Monaten tatsächlich abgesetzt werden kann.

Quelle: Oral anticoagulation after atrial fibrillation catheter ablation: benefits and risks; European Heart Journal 14 February 2024; https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad798

Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen durch den (Drogen-)Konsum von Cannabis sind schon lange bekannt. Doch sind diese auch von Bedeutung, wenn medizinischer Cannabis zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt wird?

Dänische Wissenschaftler haben zur Klärung dieser Frage Daten von 1,88 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen aus einem nationalen Register in Dänemark ausgewertet. Bei 46 Prozent der Patienten hatten die Schmerzen eine muskuloskelettale Ursache, bei 11 Prozent lag eine Krebserkrankung vor, bei 13 Prozent gab es eine neurologische Ursache und bei 30 Prozent war die Ursache nicht spezifiziert. 5.391 dieser Patienten erhielten eine Verordnung von Cannabis als Schmerztherapeutikum. Um die Sicherheit der Therapie für das Herz zu beurteilen, wurden kardiale Nebenwirkungen innerhalb einer Beobachtungszeit von 180 Tagen nach Therapiebeginn mit denen verglichen, die in einer ähnlichen Gruppe von knapp 25.000 Patienten auftraten, die mit anderen Schmerzmitteln behandelt wurden.

Ein auffälliges Ergebnis: In der mit Cannabis behandelten Gruppe lag das Risiko für neu auftretende Rhythmusstörungen bei 0,8 Prozent, in der Kontrollgruppe dagegen bei 0,4 Prozent. Das heißt Arrhythmien traten bei den mit Cannabis behandelten Patienten doppelt so häufig neu auf. Dabei handelte es sich meist um Vorhofflimmern und Vorhofflattern (76%). Anfallsweise Tachykardien traten bei 12 Prozent auf. Für Schmerzpatienten mit Krebs oder Herzerkrankungen war das Risiko für neue Arrhythmien am höchsten. Das Risiko für ein akutes Koronarsyndrom war unter der Cannabistherapie nicht erhöht.

Die Wissenschaftler folgern aus diesem Ergebnis, dass vor allem in den ersten Monaten nach Beginn einer Cannabis-Therapiebei den Schmerzpatienten auf mögliche Herzrhythmusstörungen geachtet werden sollte.

Quelle: Cannabis for chronic pain: cardiovascular safety in a nationwide Danish study; European Heart Journal 7 February 2024; https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad834 

April

Körperliches Training erhöht nachweislich die Lebenserwartung und verringert das Risiko, an einer Herzkrankheit zu sterben. Dies trifft für Männer und für Frauen zu. Um diesen Effekt für die Herzgesundheit zu erzielen, benötigen jedoch Frauen offenbar ein weniger zeitintensives Training als Männer.

In einer US-amerikanischen Studie haben Forscher den Nutzen von körperlicher Aktivität bei über 400.000 Menschen, jeweils etwa die Hälfte Frauen und Männer, überprüft. Bei allen Studienteilnehmern wurde das körperliche Training quantitativ erfasst und der Effekt über 20 Jahre beobachtet. Im Laufe dieser Zeit starben etwa 40.000 der Teilnehmer an einer kardiovaskulären Ursache.

Es bestätigte sich, dass diejenigen Menschen, die regelmäßig körperlich aktiv waren, im Vergleich zu Inaktiven eine um 24 % geringere Sterblichkeit hatten. Besonders interessant war allerdings: Den gleichen Überlebensvorteil (minus15 % Sterblichkeit) erreichten Männer nur mit erheblich längerer Trainingsdauer im Vergleich zu Frauen. Männer mussten sich dazu 300 Minuten pro Woche (entsprechend 5 Stunden) aktiv bewegen mit moderater bis mittlerer Intensität. Bei Frauen reichte für den gleichen Effekt bereits eine Trainingsdauer von 140 Minuten pro Woche (2,5 Stunden). Bei gleicher Belastungsintensität – also 300 Minuten Bewegung – erreichten die Frauen sogar einen noch größeren Überlebensvorteil als Männer (minus 24 % Sterblichkeit versus minus 15 % bei Männern). Ähnliche geschlechtsspezifische Unterschiede ergaben sich auch, wenn nur die kardiovaskulär bedingten Todesfälle verglichen wurden sowie beim Vergleich von Ausdaueraktivitäten versus Krafttraining.

Quelle: Sex Differences in Association of Physical Activity With All-Cause and Cardiovascular Mortality; JACC 2_24; https://doi.org/10.1016/j.jacc.2023.12.019

Was kann ich selbst tun, um ohne Medikamente meinen erhöhten Blutdruck zu senken? Dies ist eine der häufigsten Fragen, die Patienten in der Sprechstunde stellen. Offenbar lässt sich hier mit der sanften, meditativen Bewegungskunst Tai Chi einiges erreichen.

In einer in China durchgeführten Studie wurden 342 Teilnehmer mit noch leichtem Bluthochdruck in zwei Gruppen aufgeteilt. Ihre systolischen Blutdruckwerte lagen zu Studienbeginn zwischen 120 - 139 mmHg und die diastolischen Werten zwischen 80 - 89 mmHg. Die eine Gruppe unterzog sich dann ein- bis dreimal wöchentlich einem leichten einstündigen Ausdauertraining (mit submaximaler Belastung), während die andere ein- bis dreimal wöchentlich jeweils für eine Stunde Tai Chi-Übungen durchführte.

Das Ergebnis nach einem Jahr: In der Tai Chi-Gruppe hatte der systolische Blutdruck im Durchschnitt um 7 mmHg und in der Vergleichsgruppe mit Ausdauertraining um 4,6 mmHg abgenommen.

Auch bei der Bestimmung des 24-Stunden-Blutdrucks zeigte sich ein größerer Nutzen in der Gruppe mit den Tai Chi-Übung: Der durchschnittliche systolische Blutdruck war wiederum in der Gruppe mit Bewegungsübungen niedriger als in der Gruppe mit dem Ausdauertraining. 

Quelle: Effect of Tai Chi vs Aerobic Exercise on Blood Pressure in Patients With Prehypertension; AMA Netw Open. 2024;7(2):e2354937. doi:10.1001/jamanetworkopen.2023.54937

Ausgeprägte Verkalkungen der Herzkranzgefäße signalisieren – unabhängig von anderen Risikofaktoren – ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Mittels einer Computertomografischen (CT) Untersuchung ohne Kontrastmittel lässt sich nicht nur das Ausmaß der Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen, sondern auch die Lokalisation der Verkalkung bestimmen. Dennoch sind sich Ärzte oft unschlüssig über die nötigen Therapiemaßnahmen, wenn noch keine Beschwerden vorliegen. Wissenschaftler haben sich die Risikokonstellationen nun einmal genauer angeschaut.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler mehr als 2000 Patienten über einen Zeitraum von gut elf Jahren beobachtet und die kardiovaskulären Todesfälle erfasst. Alle Teilnehmer waren zu Studienbeginn zwar noch beschwerdefrei, wiesen aber bereits eine ausgeprägte Verkalkung (gemessen als genannter Kalkscore über 1000) auf. Verglichen wurden diese Daten mit einer zweiten Hochrisikogruppe, in der die Patienten bereits bis zu zwei schwere kardiovaskuläre Ereignisse erlitten hatten oder ein schweres Ereignis plus bis zu zwei Hochrisikofaktoren vorlagen (etwa  ein Diabetes mellitus).

Ergebnis: Diejenigen Patienten mit massiver Verkalkung im Bereich des Hauptstammes der linken Kranzarterie hatten eine ähnlich ungünstige Prognose wie Patienten mit Diabetes mellitus. Mit Abstand am ungünstigsten aber war die Prognose derjenigen Patienten, die sowohl einen Diabetes mellitus als auch eine massive Verkalkung des linken Hauptstammes hatten.

Schlussfolgerung: Patient:in mit Diabetes mellitus, die eine massive Verkalkung des linken Hauptstammes aufweisen, gehören offenbar zur Gruppe der Hochrisikopatienten – auch wenn sie noch keine Beschwerden und keine kardiovaskulären Ereignisse wie einen Herzinfarkt in der Vorgeschichte haben. Sie kommen nach Ansicht der Forscher daher für intensivere Präventionsmaßnahmen einschließlich einer LDL-Senkung in Frage.

Quelle: Left Main Coronary Artery Calcium and Diabetes. J Am Coll Cardiol Img 2024; https://doi.org/10.1016/j.jcmg.2023.12.006

Plastikmüll ist ein zunehmendes Umweltproblem. Und offenbar ist das daraus entstehende Mikroplastik auch für die Gesundheit ein Problem. Nicht nur in Meerestieren finden Forscher immer wieder Mikroplastikablagerungen, sondern auch in menschlichen Organen. Daten aus In-vitro-Studien deuten zudem darauf hin, dass bestimmte Mikroplastikpartikel oxidativen Stress, Entzündungen und Apoptose (programmierter Zelltod) in Endothelzellen und anderen Gefäßzellen fördern. Italienische Forscher haben nun die Daten von Untersuchungen der Halsschlagader publiziert mit einem beunruhigenden Ergebnis.

An der Beobachtungsstudie hatten über 250 Patientinnen und Patienten teilgenommen, bei denen wegen einer hochgradig verengten Halsschlagader eine sogenannte Carotis-Endarteriektomie – ein chirurgisches Verfahren zur Entfernung von Ablagerungen in Arterien –  vorgenommen worden war. Alle hatten noch keine Symptome aufgrund der Verengung gezeigt.

Die entnommenen Carotisplaque-Proben wurden dann mittels verschiedener Analyseverfahren auf Mikroplastik (≤ 5 nm) und Nanoplastik (≤ 1000 nm) untersucht. Bei 150 Studienteilnehmern wurden Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNP) aus Polyethylen in nennenswerten Mengen gefunden, bei 31 von ihnen wurden zudem Kleinstpartikel aus dem Plastiktyp Polyvinylchlorid nachgewiesen. Außerdem konnten im Elektronenmikroskop kleine Fremdpartikel in den Schaumzellen der Plaques ermittelt werden. Die meisten Partikel hatten eine Größe unter 200 Nanometern, fielen somit unter die Kategorie Nanoplastik.

Die Patienten wurden dann rund drei Jahre beobachtet. In dieser Zeit erlitten sie mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle als andere Patienten einer Vergleichsgruppe. Insgesamt kam es zu 30 Herzinfarkten, Schlaganfällen und tödlichen Ereignissen, in der Vergleichsgruppe mit 107 Personen mit Carotisplaques ohne Plastikablagerungen (MNP) nur zu 8 solcher Ereignisse. Die Forscher errechneten daraus – unter Berücksichtigung anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren – ein 4,5-fach erhöhtes Gefäßrisiko, wenn Plastikpartikel in Plaques eingelagert werden. Allerdings, das räumen die Wissenschaftler ein, sind diese Daten kein Beweis einer Kausalität, also dass Mikroplastik Gefäßschäden und Herzinfarkte/Schlaganfälle verursacht.

Quelle: Microplastics and Nanoplastics in Atheromas and Cardiovascular Events. N Engl J Med. 2024 Mar 7;390(10):900-910. doi: 10.1056/NEJMoa2309822

Mai

Zu viel Salz, zu wenig Vollkornprodukte und zu wenig Hülsenfrüchte – diese drei Ernährungsgewohnheiten begünstigen offenbar einen kardiovaskulär bedingten Tod. Insgesamt geht vermutlich jeder dritte kardiovaskuläre Todesfall auf ungesunde Ernährung zurück. Wissenschaftler der Universität Jena kommen zu diesem Ergebnis, nachdem sie in einer großen Analyse den Zusammenhang zwischen 13 Ernährungsfaktoren und 13 kardiovaskulären Erkrankungen in 54 Ländern Europas untersucht hatten. (1)

Zu den Ernährungsrisiken gehörten:

  • hoher Anteil an verarbeitetem Fleisch
  • wenig Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, 
  • wenig Vollkorn,
  • wenig Nüsse und Samen,
  • wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA),
  • viele Transfettsäuren 
  • wenig Meeresfrüchte und Omega-3-Fettsäuren
  • salzreiche Kost und
  • Konsum gesüßter Getränke

Auf Basis der Daten aus fast 30 Jahren schätzen die Forscher, dass rund 1,55 Millionen der Herz-Kreislauf-Todesfälle im Jahr 2019 auf eine suboptimale Ernährung zurückzuführen waren. Diese Todesfälle machten etwa 16 Prozent aller Todesfälle aus. Rund 37 Prozent der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und damit gut ein Drittel – waren den Schätzungen zufolge ernährungsbedingte Todesfälle.  Unter den kardiovaskulär bedingten Todesfällen dominierten als zugrundeliegende Herzerkrankung mit 80 Prozent ischämische Erkrankungen. 

Unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht der Betroffenen schätzte das Forscherteam zudem, dass die meisten ernährungsbedingten Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen konkret auf eine Ernährungsweise mit wenig Vollkornprodukten zurückzuführen ist, gefolgt von einer geringen Aufnahme an Hülsenfrüchten und einem hohen Salzkonsum. 

Interessant: In Westeuropa wurden in Deutschland mit 112.601 Todesfällen die meisten ernährungsbedingten Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet. Ein Appell also, die Empfehlungen zur herzgesunden Ernährung, wie sie die Deutsche Herzstiftung in Anlehnung an die mediterrane Ernährung unterstützt, mehr zu beherzigen.

Quelle: Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 4 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study; doi/10.1093/eurjpc/zwae136/7646010

Brustschmerzen sind bei etwa jedem vierten Patienten mit Long Covid Syndrom die führenden Beschwerden. Typischerweise  treten sie erstmals in den Wochen nach der durchgemachten Covid-Erkrankung auf. Wodurch diese Beschwerden entstehen und wie sie sich beeinflussen lassen, wurde kürzlich systematisch in einer kleinen Studie aus Spanien (2) untersucht.

Bei 20 Patienten mit Brustschmerzen und Long Covid wurde eine Herzkatheteruntersuchung zum Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit (KHK) gemacht. Zugleich wurde über die Kathetertechnik die Funktion der großen und kleinen Herzkranzgefäße getestet, zum Beispiel Blutfluss sowie koronarer Gefäßwiderstand. Bei 80 Prozent der Patienten fanden die Forscher dabei eine Engstellung oder eine mangelhafte Erweiterungsfähigkeit der großen und/oder kleinen Herzkranzgefäße mit einer hierdurch bedingten verminderten Blutversorgung des Herzmuskels (INOCA ; Ischämische nichtobstruktive Coronarerkrankung).

Die Wissenschaftler folgern daraus, dass Brustschmerzen beim Long Covid Syndrom häufig vorkommen. Und sie sind offenbar meist durch eine Funktionsstörung der großen und/oder kleinen Herzkranzgefäße bedingt. Eine optimale medikamentöse Therapie lässt sich dann auf Grundlage der Funktionstestung der Kranzgefäße während der Herzkatheteruntersuchung wählen. Infrage kommen je nach dominanter Funktionsstörung: Kalziumantagonisten, Nitrate, Betablocker, ACE-Inhibitoren oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker.

Quelle: Myocardial Ischemia of Nonobstructive Origin as a Cause of New-Onset Chest Pain in Long-COVID Syndrome; JACC 2024; doi.org/10.1016/j.jcin.2024.01.072

Über Jahrzehnte gehörten Betablocker zu Standardtherapie nach einem Herzinfarkt. Die Akuttherapie des Herzinfarktes hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten jedoch entscheidend verändert. Damit stellte sich auch die Frage, ob Patienten nach kathetertechnischer Wiedereröffnung des Herzkranzgefäße heute noch mit Betablockern nachbehandelt werden müssen. Dies ist nun in einer vor kurzem veröffentlichen Studie aus Schweden (3) mit mehr als 1000 Herzinfarkt-Patienten untersucht worden.

Die Herzinfarkt-Patienten, die mit einer modernen kathetertechnischen Therapie (perkutane Koronarintervention/PCI) behandelt wurden, erhielten nach Zufallszuteilung anschließend einen (Metoprolol oder Bisoprolol) bzw. keinen Betablocker zusätzlich zur übrigen medikamentösen Therapie. Sie wurden dann über durchschnittlich 3,5 Jahre weiter kontrolliert. Dabei wurde festgestellt, dass Todesfälle und weitere Herzinfarkte in beiden Behandlungsgruppen (mit und ohne Betablocker) ähnlich häufig auftraten. Auch der Krankheitsverlauf war bei den Patienten in beiden Gruppen ähnlich.

Für die Wissenschaftler ist dieses Ergebnis ein deutlicher Hinweis, dass in der Ära der modernen Herzinfarkt-Akuttherapie wohl keine Notwendigkeit mehr besteht, Patienten, die einen Herzinfarkt überleben, anschließend noch mit Betablockern zu behandeln. Dies gilt (zunächst) allerdings nur mit Einschränkung für solche Patienten, die – wie in dieser Studie – trotz ihres Herzinfarktes eine normale Pumpfunktion des Herzens hatten. Ob sich dies auch auf andere Herzinfarkt-Patienten übertragen lässt, muss daher in weiteren Untersuchungen bestätigt werden.

Quelle:  Beta-Blockers after Myocardial Infarction and Preserved Ejection Fraction; N Engl J Med 2024; DOI:10.1056/NEJMoa2401479

Herzinfarkte und plötzlicher Herztod werden am häufigsten durch ein Aufreißen (Ruptur) sogenannter instabiler Plaques (lipidreiche Gefäßeinlagerungen) in den Herzkranzgefäßen verursacht. Im Bereich der aufgebrochenen Plaques bilden sich Blutgerinnsel, die das Gefäß ganz oder teilweise verschließen. Wie lässt sich das am besten verhindern? In der PREVENT-Studie wurde dazu die Therapie mit Medikamenten mit der einer vorbeugenden (quasi lokal wirksamen) perkutanen Koronarintervention (PCI) verglichen (4).

An der Studie nahmen rund 1600 Patienten mit akutem und chronischen Koronarsyndrom teil. Sie waren während einer Herzkatheterbehandlung mittels Ultraschall der Gefäßwand zugleich auf instabile Plaques hin untersucht worden. Bei Nachweis einer solchen Gefäßveränderung, die aber noch keine merkliche Gefäßverengung bedingte, wurde dann entweder mit Kathetertechnik (PCI) ein Stent gesetzt und eine optimale medikamentöser Therapie gegeben. Oder es wurde nur mit intensiver medikamentöser Therapie behandelt. Wer welche Behandlung erhielt, war zufällig. Alle Patienten wurden dann mehr als zwei Jahre lang nachbeobachtet.

Das entscheidende Ergebnis: Herztodesfälle, Herzinfarkte und Notfallbehandlungen waren in der kathetertechnisch (PCI) behandelten Gruppe deutlich seltener, als in der allein medikamentös behandelten. Bevor allerdings aus diesem spektakulären Studienergebnis Konsequenzen für die Therapie im Klinikalltag abgeleitet werden können, muss durch eine weitere Studie der Vorteil einer perkutanen Koronarintervention nochmals eindeutig bestätigt werden. Zudem drängt sich die praktische Frage auf: Gibt es Möglichkeiten, instabile Plaques auch ohne invasive Herzkatheteruntersuchung zu diagnostizieren?

Kurz erklärt: 
Im Gegensatz zu stabilen Plaques sind instabile (vulnerable) Plaques anfälliger für ein spontanes Aufreißen, weil nur eine dünne Faserkappe über der  lipidhaltigen Einlagerung liegt. Das Aufreißen kann dann eine Thrombusbildung an dieser Stelle auslösen. Typischerweise war zuvor die Verengung (Stenosierung) an dieser Stelle des Gefäßes nicht besonders ausgeprägt. Stabile Plaques sorgen hingegen eher durch ein (langsames) Anwachsen für eine zunehmende Stenosierung bis hin zum Verschluss.

Quelle: Preventive percutaneous coronary intervention versus optimal medical therapy alone for the treatment of vulnerable atherosclerotic coronary plaques (PREVENT); Lancet 2024; doi.org/10.1016/S0140-6736(24)00413-6

Juni

Zahlreiche Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) werden mit “Nitraten” gegen Brustbeschwerden (Angina Pectoris) behandelt. Wer allerdings mit solchen Medikamenten therapiert wird, darf nicht gleichzeitig Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (PDE-5-Hemmer wie Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil) einnehmen, die meist als Potenzmittel genutzt werden, seltener auch gegen Lungenhochdruck. So steht es im  Beipackzettel. Es besteht hier eine sogenannte Kontraindikation, da es unter einer Behandlung mit Nitraten plus  Einnahme dieser Medikamente zu schweren Blutdruckabfällen bis hin zu tödlichen Folgen kommen kann. In den ersten Jahren nach Einführung dieser Medikamente wurde dies auch weitgehend beachtet. Inzwischen gibt es zunehmend Hinweise, dass KHK-Patienten diese Potenzmittel einnehmen, auch wenn sie gleichzeitig mit Nitraten behandelt werden. Wie gravierend sind die gesundheitlichen Folgen? Wissenschaftler haben hierzu nun praxisnahe Erkenntnisse von schwedischen Patienten zusammengetragen. 

In einem schwedischen Patientenregister wurden dazu über 50.000 KHK-Patienten erfasst, die mit Nitraten behandelt wurden. Die Analyse der Krankendaten ergab, dass etwa jeder zehnte dieser Patienten, die in der Vorgeschichte bereits einen Herzinfarkt hatten oder bei denen ein Eingriff zu Verbesserung der Herzgefäßdurchblutung (Revaskularisation) erfolgt war, zusätzlich Sildenafil (Viagra) oder andere Medikamente dieser Art einnahm. Die Wissenschaftler prüften dann den Gesundheitsverlauf bei diesen Patienten im Vergleich zu jenen KHK-Patienten, die nur Nitrate einnahmen.

Ergebnis: Patienten, die zusätzlich zu Nitraten auch Potenzmittel einnahmen, starben früher (um 40 % erhöhtes Risiko), hatten häufiger Herzinfarkte und andere schwere kardiale Komplikationen (jeweils um 70 % erhöhtes Risiko). Außerdem entwickelten sie häufiger eine Herzschwäche (um 67 % erhöhtes Risiko).

Dieser ziemlich eindeutige Zusammenhang von gesundheitlichen Folgen bei gleichzeitiger Therapie mit Nitraten und Potenzmitteln (PDE-5-Hemmer) ist jedoch mit Einschränkungen zu betrachten, wie die Studienautoren einräumen. Denn es sei in der Studie nicht bekannt gewesen, wann die jeweilige Einnahme der Medikamente erfolgte, sondern nur, dass es für beide Substanzgruppen entsprechende Verordnungen gab. So gab es zum Beispiel in den 28 Tagen direkt nach einer Sildenafil-Verordnung keine auffällig erhöhte Zahl an Herzereignissen.

In einem Experten-Kommentar zur Studie wird daher darauf verwiesen, dass die Kontraindikation mit einer Einnahme von PDE-5-Hemmern uneingeschränkt für KHK-Patienten mit einer Dauertherapie mit Nitraten gilt. Bei stabiler KHK, nur leichter Angina pectoris und nur gelegentlicher Nitrateinnahme (sublinguales Nitroglycerin und 24-48 stündiger Abstand zum Potenzmittel) sei das Risiko hingegen wohl geringer. Dennoch sollte auch in diesen Fällen zuvor immer eine Beratung und Absprache mit dem Kardiologen erfolgen.

Quelle: Risk of Death in Patients With Coronary Artery Disease Taking Nitrates and Phosphodiesterase-5 Inhibitors; https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0735109723080749?via%3Dihub

Vorhofflimmern tritt mit zunehmendem Lebensalter häufiger auf. Doch auch in jüngerem Alter gibt es etliche Betroffene. Und deren Zahl wächst. Bisher war nicht bekannt, welche gesundheitliche Bedeutung Vorhofflimmern bei diesen Patienten in einem Alter unter 65 Jahren hat. Eine vor kurzem publizierte Studie liefert dazu wichtige Erkenntnisse.

In dieser Studie wurden die Krankenhausdaten von fast 70.000 Patienten mit Vorhofflimmern aus einem Zeitraum von knapp zehn Jahren genutzt. Es zeigte sich, dass unter diesen überraschende viele Patienten jünger als 65 Jahre waren: insgesamt 17.335 Patienten. Etwa ein Drittel davon waren Frauen. Die Auswertung der elektronischen Krankenakten und Klinikdaten ergab dann, dass bei diesen jüngeren Patienten eine erhebliche Zahl an Risikofaktoren und Risikokrankheiten vorlag nämlich Übergewicht, Bluthochdruck (bei 55 % der Patienten), Diabetes mellitus (21 %), Herzschwäche (20 %), koronare Herzkrankheit (19 %) sowie eine obstruktive Schlafapnoe, also nächtliche Atemaussetzer (18 %) und eine chronisch obstruktive Atemwegserkrankung / COPD (11 %). 

Im Laufe einer Beobachtungszeit von mehr als 5 Jahren kam es vor allem wegen Herzschwäche-Problemen zu mehr als einem Krankenhausaufenthalt – das war bei knapp fünf Prozent der unter 50 Jährigen und über sieben Prozent der 50-65-Jährigen der Fall. Zudem starben 2084 der Patienten. Das waren 6,7 % der unter 50-Jährigen mit Vorhofflimmern und 13 % der 50-65-Jährigen.

Die Studienautoren verglichen zudem diese Daten mit denen einer großen Kontrollgruppe. Deren Teilnehmer waren ebenfalls jünger als 65 Jahre und hatten ähnliche Risikofaktoren, aber kein Vorhofflimmern. Dabei zeigt sich, dass Patienten mit Vorhofflimmern im Alter unter 65 Jahren eine insgesamt deutlich schlechtere Überlebenswahrscheinlichkeit haben als Gleichaltrige ohne Vorhofflimmern. So war das Sterberisiko bei den unter 50-jährigen Männern um 50 Prozent erhöht, bei den gleichaltrigen Frauen sogar um mehr als das Doppelte. Bei Männern mit Vorhofflimmern im Alter von 50-65 Jahren waren das Sterberisiko um 30 Prozent und bei den Frauen dieser Altersgruppe um 70 Prozent erhöht im Vergleich zu Menschen ohne Vorhofflimmern.

Schlussfolgerung: Patienten im „besten Lebensalter“, die Vorhofflimmern haben, weisen häufig weitere gesundheitliche Belastungen (Komorbiditäten) auf und sie haben ein erhöhtes Risiko, dass Krankenhauseinweisung nötig werden und sie frühzeitig sterben. Daher sollte bei ihnen intensiv auf Lebensstiländerungen und die Behandlung der Komorbiditäten hingewirkt und auch das Vorhofflimmern selbst konsequent angegangen werden.

Quelle: Mortality, Hospitalization, and Cardiac Interventions in Patients With Atrial Fibrillation Aged <65 Years; https://doi.org/10.1161/CIRCEP.123.012143

Emotionen wie Ärger, Angst und Niedergeschlagenheit gehen mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen einher wie Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzeitigem Herztod einher. Neue Forschungsergebnisse verdeutlichen, welche  negativen Emotionen unsere Gefäße offenbar besonders belasten.

In einer Studie wurden dazu bei gesunden Erwachsenen experimentell jeweils Ärger, Angst, Niedergeschlagenheit oder eine neutrale Reaktion (Kontrolle) provoziert. Man ließ diese für acht Minuten auf die betreffenden Teilnehmer einwirken. Vor, während und nach dem Versuch wurden verschiedene Werte gemessen, die Aufschluss über die Gefäßfunktion geben, etwa die Fähigkeit zur Gefäßerweiterung (reaktive Durchblutungssteigerung). Zusätzlich wurden eventuelle Verletzungen der Gefäßinnenhaut (Endothel) anhand verschiedener molekularbiologischer Messungen erfasst. Auch Blutdruck und Herzfrequenz wurden kontrolliert.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Im Vergleich zur Kontrolle (keine emotionale Provokation) beeinträchtigte Ärger die Gefäßerweiterung deutlich.
  • Akut provozierte Angst hatte einen leichten Effekt auf die endothelabhängige Gefäßerweiterung, Niedergeschlagenheit hingegen keinen im Vergleich zur Kontrollgruppe.
  • Die molekularbiologischen Messungen ergaben keinen Hinweis, dass eine der Emotionen bleibende Schäden auslöste oder die Regeneration des Endothels bzw. der Gefäßerweiterung beeinträchtigte.
  • Ärger und Angst wirkten deutlich Blutdruck-steigernd, nicht aber Niedergeschlagenheit

Schlussfolgerung: Insbesondere Ärger, aber auch Angst, beeinflusst offenbar die Endothelfunktion und damit die Fähigkeit der Gefäßerweiterung. Treten solche Emotionen häufig und länger anhaltend auf, könnte dies für das Entstehen von Angina pectoris, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Herzinfarkt und plötzlichem Herztod von Bedeutung sein. Die genauen Mechanismen im Endothel müssen allerdings noch erforscht werden.

Quelle: Translational Research of the Acute Effects of Negative Emotions on Vascular Endothelial Health; https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.123.032698

Dem Intervallfasten werden positive Effekte nicht nur bezüglich Gewichtsreduktion nachgesagt. Auch Insulinstoffwechsel und Fettstoffwechsel werden günstig beeinflusst. Ob sich dies ebenfalls günstig auf die Herzfunktion von Infarkt-Patienten auswirkt, haben Wissenschaftler aus Halle untersucht.

In der von der Deutschen Herzstiftung geförderte Studie INTERFAST-MI haben 48 Patienten nach einen akuten Herzinfarkt teilgenommen. Sie haben innerhalb von 48 Stunden – nachdem bei ihnen die Herzdurchblutung wiederhergestellt worden war – entweder mit einem Fastenplan mit 16 Stunden Essenspause oder einem normalen Essensplan begonnen. Alle erhielten zudem eine optimale medikamentöse Therapie zum Schutz vor einem erneuten Infarkt (Sekundärprävention). Von 42 Patienten liegen nun Daten vor, wie sich dieses Vorgehen auf ihre Herzfunktion ausgewirkt hat.

Danach hat sich bereits nach vier Wochen bei den Patienten der Fastengruppe die Herzfunktion – gemessen anhand der linksventrikulären Auswurfleistung (LVEF) –deutlich stärker verbessert als in der Vergleichsgruppe. Diese Differenz fiel nach drei und sechs Monaten nochmals größer aus. Außerdem wirkte sich das Intervallfasten positiv auf Blutdruck, Körpergewicht und das LDL-Cholesterin aus. Negative Effekte wurden nicht festgestellt.

Schlussfolgerung: Intervallfasten nach einem Herzinfarkt kann sich offenbar günstig auf die Herzleistung auswirken und zur Erholung des Herzens beitragen. Es ist zudem sicher. Dieser Effekt muss allerdings nun an einer größeren Zahl von Patienten bestätigt werden. Ebenso ist zu klären, ob dies dann langfristig die Prognose der Herzinfarktpatienten verbessert.

Quelle: INTERFAST-MI Studie: Intermittent Fasting After ST-Segment– Elevation Myocardial Infarction Improves Left Ventricular Function; https://doi.org/10.1161/CIRCHEARTFAILURE.123.010936

Juli

  1. Nach einer aktuellen Studie ist eine intensive Blutdrucksenkung empfehlenswert. Beeinflussen die Ergebnisse die europäischen Blutdruck-Leitlinien?
  2. Xylit, bekannt als zahnfreundliche Zuckeralternative, erhöht laut einer Studie das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erheblich.
  3. Alkohol erhöht dosisabhängig den Blutdruck. Eine dänische Studie mit 104.000 Teilnehmern zeigt: Mehr Alkohol führt zu höheren Blutdruckwerten.

August

Auch bei Schlaganfällen ist der Troponin-Wert erhöht – offenbar auch, weil oft ein Herzinfarkt vorliegt.
  1. Eine neue Studie gibt wichtige Hinweise, ob alte Menschen nach überstandenem Herzinfarkt von intensiver Lipidsenkung profitieren. Lesen Sie mehr
  2. Wie Kaffee auf den Blutdruck wirkt und worauf Bluthochdruck-Betroffene achten müssen.
  3. Etwa jede fünfte Frau erlebt in der Schwangerschaft oder unmittelbar nachher eine Depression (peripartale Depression) – offenbar mit Folgen fürs Herz.

September

  1. Einer aktuellen Studie zufolge ist die psychische Belastung im Job wohl ein wichtiger Risikofaktor für diese Herzrhythmusstörung.
  2. Erhöhtes Lp(a) ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Forscher haben nun den langfristigen Effekt auf Gefäßablagerungen analysiert.
  3. Der Deutsche Herzbericht wird von der Deutschen Herzstiftung zusammen mit den ärztlichen Fachgesellschaften alljährlich herausgegeben.

Oktober

Eine einzige Messung von drei Blutwerten kann bei Frauen offenbar einen verlässlichen Hinweis auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko geben.
  1. Betablocker gehören bislang zur Standardtherapie nach Herzinfarkt. Studien wecken Zweifel, ob sie dauerhaft nach dem Infarktereignis nötig sind.
  2. In einer Studie wurde untersucht, von welchen Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen, Patienten mit Vorhofflimmern und KHK profitieren.
  3. Der Langzeitverlauf einer Herzmuskelentzündung nach mRNA-Impfung wurde mit dem von Myokarditisfällen anderer Ursache verglichen.

November

  1. Einmal zu viel Alkohol auf einem Fest oder einer Party ist doch nicht schlimm, oder? Eine Studie ergab: Auch hier leider bereits das Herz.
  2. Weekend Warriors aufgepasst: Britische Forscher untersuchten, ob Sport nur am Wochenende ausreicht, um das Risiko für bestimmte Krankheiten zu senken.
  3. Hat Vorhofflimmern mit oder ohne Beschwerden einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf? Wissenschaftler haben dazu zahlreiche Studien analysiert.

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