Um den medizinischen Fortschritt weiter voranzutreiben, engagieren sich die Deutsche Herzstiftung e.V. und die Deutsche Stiftung für Herzforschung intensiv in der Wissenschaftsförderung. Neben der Forschungsförderung werden Wissenschaftspreise für außergewöhnliche Forschungsleistungen vergeben.
Wissenschaftspreis der Gertrud-Spitz-Stiftung der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF)
Der Wissenschaftspreis der Gertrud-Spitz-Stiftung geht aus den Erträgen der von Franz-Herbert Spitz zum Gedenken an seine verstorbene Frau Gertrud in der DSHF gegründeten Treuhandstiftung hervor. Die Schenkung von 100.000 Euro erfolgte mit der Auflage, dieses Vermögen als Sondervermögen der Gertrud-Spitz-Stiftung zuzuführen und ungeschmälert zu erhalten. Die Erträge sollten für die Erfüllung des Stiftungszweckes, der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, verwendet werden. Der Preis wird im jährlichen Wechsel an einen Nachwuchswissenschaftler für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit und/oder an einen Seniorwissenschaftler zur Würdigung seiner wegweisenden Verdienste auf dem Gebiet der Rhythmologie verliehen.
Der Wissenschaftspreis im Überblick:
Forschung auf dem Gebiet der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In Deutschland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Alter max. 40 Jahre).
5.000 Euro
Jährliche Vergabe.
Im jährlichen Wechsel Auszeichnung eines Senior- bzw. Juniorforschers.
Keine Bewerbung möglich. Auswahl erfolgt durch den Nukleus der AG Rhythmologie der DGK.
Alle Preisträger im Überblick.
Wissenschaftpreis der Segnitz-Ackermann-Stiftung der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF)
Der Wissenschaftspreis der Segnitz-Ackermann-Stiftung wird aus den Erträgen eines Stiftungsfonds finanziert, den Marie-Luise Segnitz im Jahr 2002 unter dem Dach der Deutschen Stiftung für Herzforschung gegründet hat. Zweck des Preises ist es, Forschung auf dem Gebiet der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern.
Der Wissenschaftspreis im Überblick:
Herz-Kreislauf-Projekte speziell auf den Gebieten der Vorbeugung und der Behandlung von Patienten.
In Deutschland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Alter max. 40 Jahre).
3.000 Euro
Jährliche Vergabe des Abstractpreises der Segnitz-Ackermann-Stiftung.
Teilung des Preises möglich.
Keine Bewerbung möglich, Auswahl erfolgt durch die Kommission der DGK im Rahmen der jährlichen Herbsttagung.
Alle Preisträger des Wissenschaftpreises der Segnitz-Ackermann-Stiftung im Überblick.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis der Deutschen Herzstiftung e.V.
Der Förderpreis der Deutschen Herzstiftung ist nach seinem Stifterehepaar, Uta und Dr. Jürgen Breunig, benannt und wird seit 2014 jährlich vergeben. Dr. Breunigs Krankengeschichte als Herzpatient hat ihn und seine Frau dazu bewogen, einen Wissenschaftspreis ins Leben zu rufen. Die Eheleute wünschen sich, dass mit ihrem Preis die Forschung auf dem Gebiet der Arteriosklerose und der koronaren Herzkrankheit vorangetrieben wird und damit die Behandlung von Herzpatienten verbessert werden kann.
Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose), bevorzugt aus einem patientennahen Forschungsbereich.
€ 7.000,00
Der Preís wird gemeinsam von der Deutschen Herzstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. vergeben. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) fördert die Vereinbarkeit von klinischer Versorgung und wissenschaftlicher Tätigkeit in der Universitätsmedizin mit der Vergabe von Clinician und Advanced Clinician Scientist Stipendien an herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Besonders exzellente Projektarbeiten werden nach Abschluss des Stipendiums in die engere Auswahl für die Verleihung des Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreises genommen. Die Kommission Wissenschafts- und Nachwuchsförderung der DGIM schlägt im Rahmen dieser Auswahl eine/n geeignete/n Preisträger/in mit exzeptionellem wissenschaftlichem Potential vor.
Jährlich, April / Mai
Teilung des Preises möglich.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2022
- Dr. med. Teresa Gerhardt und Claudio Seppelt wurden für Ihre Arbeit „Plaquemorphologie bestimmt Prognose und Entzündungsprofil im akuten Koronarsyndrom: Neue Angriffspunkte für Präzisionsprävention nach Herzinfarkt“ mit dem Uta und Dr. Jürgen Breunig-Forschungspreis 2022 ausgezeichnet. Beide sind in der Medizinische Klinik für Kardiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin (CBF) tätig. Die Verleihung fand im Rahmen des DGIM-Kongresses statt.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2021
- Dr. med. Moritz von Scheidt wurde für seine Arbeit „Der Transkriptionsfaktor MAFF reguliert ein atheroskleroserelevantes Netzwerk, das Inflammation und Cholesterinstoffwechsel verbindet“ mit dem Uta und Dr. Jürgen Breunig-Forschungspreis 2021 ausgezeichnet. Dr. von Scheidt ist Assistenzarzt an der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München. Der Beitrag gewebespezifischer, funktioneller Netzwerke zur Entstehung der Atherosklerose (Gefäßverkalkung) ist bislang weitgehend unklar. Ziel der Studie war es, zentrale Regulatoren und Netzwerke mit Relevanz für die Entstehung der Atherosklerose zu identifizieren und zu charakterisieren. Gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe konnte von Scheidt den Mechanismus einer bislang unbekannten Regulierung des Low-Density-Lipoprotein-Rezeptor (LDLR)-Gens aufdecken. Diese Regulierung verbindet zwei zentrale Säulen der Atherosklerose-Entstehung: den Entzündungsprozess und den Cholesterinstoffwechsel. Somit ist die Forschungsarbeit von großer Bedeutung für Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. „Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass unsere Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu leistet, therapeutische Ansätze zur Behandlung von Hypercholesterinämie und Inflammation zu unterstützen und das Risiko von KHK-Patienten langfristig zu reduzieren“, betont der Wissenschaftler und Träger des Breunig-Forschungspreises. Die Forschungsarbeit wurde im Mai 2021 im renommierten kardiologischen Fachjournal „Circulation“ veröffentlicht.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2020
- Dr. Andreas Seitz, Abteilung für Kardiologie, Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart, und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der inhäusigen Arbeitsgruppe Koronarphysiologie, erhielt den Preis, weil er die Langzeitprognose von Patienten mit epikardialen bzw. mikrovaskulären Koronar spasmen untersuchte – dem plötzlichen Zusammenkrampfen der Blutgefäße, die das Herz mit Nähr stoff en und Sauerstoff versorgen. Dabei legte er einen besonderen Fokus auf mögliche Unterschiede der beiden Unterformen.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2019
- „Increased Expression of miR-483-3p Impairs the Vascular Response to Injury in Type 2 Diabetes“ Dr. med. Kira Kuschnerus, Assistenzärztin für Herzchirurgie am Deutschen Herzzentrum Berlin, wurde auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit dem Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis der Deutschen Herzstiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2018
- Dr. med. Florian Kahles, Medizinische Klinik I - Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Aachen und seine Kollegen, haben in ihrer Forschungsarbeit „The incretin hormone GIP is upregulated in patients with atherosclerosis and stabilizes plaques in ApoE-/- mice by blocking monocyte/macrophage activation” die Rolle des körpereigenen Darmhormons GIP im Rahmen der Arterioskleroseentstehung untersucht. Für diese Forschungsleistung wurde Dr. Kahles von der Deutschen Herzstiftung mit dem Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.
Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis 2017
- Einen wesentlichen Schlüssel, der koronaren Herzkrankheit (KHK) und dem Herzinfarkt künftig vorzubeugen, hat die Biologin Dr. Madhumita Chatterjee, PhD, Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Tübingen, in ihrer Forschungsarbeit „Der Einfluss oxidierter Thrombozyten-Lipidome auf die koronare Herzerkrankung“ gefunden. Die entscheidende Rolle spielt dabei das Cholesterin, ein lebenswichtiges Blutfett, dem Dr. Chatterjee genauer auf die Spur gekommen ist.
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