Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind Blutgefäße, die das Herz mit Blut versorgen, verengt. Das liegt an Ablagerungen, sogenannten Plaques, die aus Cholesterin, weiteren Fetten, Entzündungszellen und Bindegewebe bestehen. Der Durchmesser eines Blutgefäßes verkleinert sich langsam, aber stetig. Je nach Blutfluss zum Herzen verursacht die KHK ganz unterschiedliche Symptome – viele Patientinnen und Patienten sind anfangs komplett beschwerdefrei.
Symptome einer Ischämie des Herzens
Bei stärkerer Minderdurchblutung (Ischämie) wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgt. Gleichzeitig sammeln sich Stoffwechselendprodukte an. Dies führt zum wichtigsten Symptom einer KHK, nämlich der Brustenge (Angina pectoris). Anfangs kommt es unter körperlicher Belastung zu Symptomen, später auch ohne erkennbaren Grund.
Patientinnen und Patienten sprechen von brennenden oder dumpfen Schmerzen hinter dem Brustbein und vom Gefühl, eingeengt zu sein. Die Schmerzen können in den Hals, den linken Unterkiefer, den Oberbauch, die Oberarme sowie den Rücken ausstrahlen – was nicht immer der Fall ist. Atemnot und starkes Schwitzen kommen mit hinzu. Das Typische: In Ruhe geht es Betroffenen rasch wieder besser. Ärztinnen und Ärzte sprechen von der stabilen Angina pectoris.
Herz-Tipp:
Sollten Sie bei körperlicher Anstrengung unter Brustschmerzen und ggf. unter Atemnot leiden, ist es höchste Zeit für eine gründliche ärztliche Untersuchung! Die Symptome deuten auf eine koronare Herzerkrankung hin, können aber auch andere Ursachen haben.
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Stabile oder instabile Angina pectoris?
Aus medizinischer Sicht gibt es trotz ähnlicher KHK-Symptome einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen verschiedenen Formen. Bei der stabilen Angina pectoris treten die Beschwerden immer in ähnlichen Situationen auf, etwa beim Sport, beim Treppensteigen oder bei einem kurzen Sprint, um den Bus noch zu erreichen. Ärger, Kälte oder eine üppige Mahlzeit können ebenfalls zu diesen Beschwerden führen. Patientinnen und Patienten sprechen von brennenden oder dumpfen Schmerzen hinter dem Brustbein und vom Gefühl, eingeengt zu sein. Die Schmerzen können in den Hals, den linken Unterkiefer, den Oberbauch, die Oberarme sowie den Rücken ausstrahlen – was nicht immer der Fall ist. Atemnot und starkes Schwitzen kommen hinzu. Das Typische: In Ruhe geht es den Betroffenen rasch wieder besser. Ärztinnen und Ärzte sprechen von der stabilen Angina pectoris. Diese Form der koronaren Herzerkrankung lässt sich gut mit Medikamenten behandeln. Details finden Sie im Bereich „Therapie“. Die Arzneimittel gibt es als Spray, Tropfen oder Tabletten – ideal für unterwegs, falls es zum Anfall kommen sollte. Nitrate erweitern unsere Herzkranzgefäße rasch, und die Symptome verschwinden daraufhin.
Davon grenzen Ärztinnen und Ärzte eine instabile Angina pectoris ab, sprich erstmals auftretende Herzenge, Beschwerden in Ruhe oder von Mal zu Mal stärker werdende Symptome. Diese Form ist als möglicher Vorbote eines Herzinfarkts besonders gefährlich. Verschließen sich unsere Koronararterien komplett, kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
Angina Pectoris
Beklemmendes Engegefühl in der Brust
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So schockartig der plötzliche Herztod über die betroffene Person hereinbricht, gehen diesem lebensbedrohlichen Ereignis in den meisten Fällen Herzerkrankungen voraus, die sich gut behandeln lassen. Bei etwa 80 Prozent der Fälle ist die Ursache eine unerkannte langjährige Herzkranzgefäßerkrankung, die koronare Herzkrankheit (KHK). Häufig machen sich Ablagerungen in den Herzgefäßen aber erst dann mit Beschwerden wie Angina pectoris (Brustenge) oder Luftnot bemerkbar, wenn die Gefäßverengung schon kritische Wie sich die KHK und ihre Vorboten bemerkbar machen und welche Therapiemöglichkeiten es gibt erklärt der renommierte Kardiologe und Ärztliche Direktor am Deutschen Herzzentrum München, Professor Heribert Schunkert.
Experte
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Kardiologe und Direktor der Klinik für Erwachsenenkardiologie am Deutschen Herzzentrum München, Schwerpunkte: Interventionelle Kardiologie und Hypertensiologie sowie Molekularbiologie und Genetik von Herzerkrankungen, seit 2018 Vorstandsmitglied und seit 2021 stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung.