So entstehen Extrasystolen
Der normale Herzschlag wird vom sogenannten Sinusknoten im Herzvorhof gesteuert. Er erzeugt einen elektrischen Impuls, sodass sich die Vorhöfe sowie die Herzkammern zusammenziehen. Bei einer Extrasystole wird zusätzlich ein Impuls in den Vorhöfen (supraventrikuläre Extrasystole) oder in der Herzkammer (ventrikuläre Extrasystole) gebildet. Dadurch kommt es zu den Extraschlägen, die Betroffene meist als Herzstolpern oder Herzaussetzer wahrnehmen. Während Extrasystolen aus den Vorhöfen meist harmlos sind, sollte bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen immer die Ursache abgeklärt werden.
Symptome von Extrasystolen
Viele Extrasystolen spüren wir gar nicht. Wer beschäftigt ist oder Sport treibt, bemerkt die zusätzlichen Herzschläge oft nicht. In Ruhe hingegen werden Extrasystolen von manchen Menschen deutlich wahrgenommen. Manchmal braucht das Herz nach einer Extrasystole eine kurze Pause. Betroffene spüren dies gelegentlich als Herzaussetzer, dem ein besonders heftiger Herzschlag, eine Extrasystole, vorausgeht. Nur selten werden dabei andere Beschwerden wie Übelkeit oder Schwindel berichtet. Selten wird auch ein Herzstechen oder ein “kloßartiger” Herzschlag verspürt. Extrasystolen können durch Verunsicherung zu Angst oder Unruhe führen. Wenn keine strukturellen Herzerkrankungen (wie Herzklappenfehler, koronare Herzkrankheit etc.) vorliegen, ist diese Verunsicherung meist unbegründet.
Diagnose von Extrasystolen
Extrasystolen können als Einzelschläge, als Doppelschläge oder als Salven auftreten. Um die Diagnose zu stellen, benötigt der Arzt eine EKG-Dokumentation. Treten die Extraschläge während der Ruhe-EKG-Messung nicht auf, wird ein Langzeit-EKG durchgeführt, das für 24 Stunden an bis zu sieben Tagen den Herzschlag aufzeichnet. So gelingt es, auch gelegentliche Extrasystolen zu erfassen. Anschließend wird der Arzt nach der Ursache suchen.
Ursachen von Extrasystolen
Es gibt viele Faktoren, die den Herzrhythmus beeinflussen und Extrasystolen verursachen können. Bei gesunden Menschen können Schlafmangel, Stress, Genussgifte wie Alkohol und Nikotin sowie Koffein ebenso zusätzliche Herzschläge auslösen wie ein Kalium- oder Magnesiummangel. Allerdings können auch Schilddrüsenerkrankungen, Bluthochdruck und verschiedene Herzerkrankungen hinter den Extrasystolen stecken. Wer Extraschläge häufig, über einen längeren Zeitraum oder sogar bei Belastung spürt, sollte diese daher fachärztlich abklären lassen.
Herzerkrankungen als Ursache von Extrasystolen
Verschiedene Herzerkrankungen können den normalen Herzrhythmus stören und Extrasystolen auslösen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Teil des Herzmuskelgewebes nach einem Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung vernarbt. An der Narbe werden die elektrischen Impulse fehlgeleitet und es kann zu Extrasystolen kommen. Auch Herzklappenerkrankungen können Extraschläge auslösen. Besonders spürbar werden Extrasystolen bei einem langsamen Herzschlag, der sogenannten Bradykardie. In vielen Fällen kann der Facharzt jedoch keine Ursache am Herzen finden. Dann handelt es sich meist um gutartige sogenannte idiopathische Extrasystolen.
Behandlung von Extrasystolen
Nicht immer müssen Extrasystolen behandelt werden. Bei harmlosen Extraschlägen aus den Vorhöfen beispielsweise ist eine Therapie nur dann nötig, wenn Betroffene unter Beschwerden leiden. Häufig genügt es, Auslöser wie Stress oder Alkohol zu meiden. Steckt ein Kalium- oder Magnesiummangel hinter den Extrasystolen, lassen sich die Beschwerden durch eine kalium- und magnesiumreiche Ernährung oder gegebenenfalls die Einnahme von Kalium- oder Magnesiumpräparaten lindern. Üblicherweise sprechen Extrasystolen besser auf Kalium- als auf Magnesiumpräparate an. Die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie muss im Einzelfall betrachtet werden. Laboruntersuchungen (z.B. Nierenfunktion, Elektrolyte) werden dann in regelmäßigen Abständen empfohlen.
Bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen ist es wichtig, die Ursache zu finden und zu behandeln. Werden die Extraschläge immer am gleichen Ort im Herzen erzeugt, lässt sich dieser durch eine kathetergeführte elektrophysiologische Untersuchung des Herzens aufspüren. Mittels Hitze, die durch Radiofrequenzstrom erzeugt wird, kann der entsprechende Bereich verödet werden. Dieses Verfahren, die sogenannte Katheterablation, hat gute Erfolgschancen. Es sollte aber nur bei Patienten angewendet werden, die für eine medikamentöse Therapie nicht geeignet sind oder trotz Medikamenten ausgeprägte Beschwerden und eine hohe Anzahl an Extrasystolen pro Tag haben.
Expertin
Prof. Dr. med. Ellen Hoffmann ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e.V.; Chefärztin der Klinik Bogenhausen in München.
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Leben mit Herzrhythmusstörung (2021)
PDF: 1,54 MB
Schön das man wenigstens hier auch mal Ernst genommen wird. Ich hsbeveinen Puls von meistens ca. 60 Blutdruck 110/60 mm/Hg wenn ich dann bis zu 6 Extrasystolen auf 60 Puls habe belastet mich das Stark. Mir wjrd schwindelig und es kann mich um hauen
Ich habe aber auch 4 Stemi und weiß mir keinen Rat mehr.
Ich habe auch seit Ewigkeiten VES (bin 41) die als gutartig bewertet wurden. Bei mir unterscheiden sich die VES aber teilweise. Manchmal spüre ich sie in der Brust. Aber dann habe ich welche, wenn ich etwas gebückt nach vorne sitze, dann fühlt es sich so an, als ob die VES direkt aus dem Oberbauch kommen, und nicht vom Herzen. Sowie eine Art Kribbeln direkt unter dem Solarplexus. Diese treten dann auch teilweise öfters hintereinander auf. Bis ich dolle Huste. Diese Dinger sind echt gruselig. Aber mein Kardiologe kann sich es auch nur damit erklären, dass wahrscheinlich der Magen aufs Herz drückt.
Die vorliegenden Informationen decken sich mit den Erklärungen meines Cardiologen nach einer 24 Stunden EKG Aufzeichnung. DANKE, jetzt bin ich beruhigt.
Ich habe seit meinem 20.Lebensjahr Extra Systolen aber weiter keine Beschwerden. Bin jetzt 76 und vorwiegend gesund. Habe alle Untersuchungen machen lassen auf EKG sieht man eine leichte Störung. Ich fühle mich gut und die gelegentlichen Herzstolpern bemerke ich nur abends. Habe keinen hohen Blutdruck. Zu Anfang hatte ich Angst wenn ich sie bemerkte inzwischen nehme ich sie kaum noch war.
Monika Ussfeer
mein kalium vom 10.12.2021 war 4,7 und meine extrasystolen sowie der langzeitblutdruck zeigt die unrgelmäsigkeit deutlich an, EKG wurde geschrieben und neue therapie mit Bisoprolol 25mg 1-0-0/Telmi 40mg 1-0-0/ Eutyrox 75mg 1-0-0/ lercanidipn 10mg1-0-0 1-0-0/ rosuvastatin 19mg 1-0-0 warum bekomme ich mit 85 keinen Stand ????? und micht nur Kadiologen haben z. Z. keine Zeit und sind aufgrund der Pandemie überfordert
Ganz toll erklärt: Fachlich fundiert und doch für Laien verständlich. Danke!
Es wurde mir klar welche Behandlungsoptionen bestehen und auch die Info, dass Extrasystolen an unterschiedlichen Orten im Herz entstehen können.
Es ist für den Laien verständlich dargestellt und wirkt beruhigend auf mich. Ich werde den Kardiologen aufsuchen. Danke
Meine Kaliumwerte (25.03.20) liegen bei 3,8 400 SVES. Ihre Info war sehr gut.
Diese Information hat mir schon einmal sehr geholfen, damit ich die Diagnose besser verstehen kann. Jetzt kann ich besser in das Gespräch mit meinem Kardiologen gehen, weil ich besser vorbereitet bin und auch etwas beruhigt.
Dem neu mit Extrasystolen konfrontierten hat dieser Aufsatz in seiner Gelassenheit sehr geholfen. Schaun mer mal, was draus wird.
Sehr hilfreich!
Ich finde die Seite sehr gut aufgebaut. Auch fühle ich mich sehr gut verstanden und ernst genommen. Ich finde mich hier bei den Symptomen auch wiede
Der Beitrag ist auch für mich als Laie gut verständlich und geradlinig strukturiert. Gut ist auch, dass die Informationen werbefrei gestaltet sind und ohne Querverweise auf andere Veröffentlichungen auskommen.
Hallo,
Leide seit früher Jugend an