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Herzmedikamente bei KHK richtig einnehmen – so geht's

Tabletten, Tropfen, Pillen – als Herzpatient den Überblick zu behalten, ist schwer. Ein Kardiologe und eine Apothekerin erklären, worauf es ankommt.

Medikamentenplan
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Als Herzpatient fühlt man sich manchmal fast wie ein wandelnder Medikamentenschrank in Anbetracht der vielen verschriebenen Arzneimittel wie Blutverdünner, Blutdrucksenker, Betablocker und Cholesterinsenker. In dieser Podcast-Folge diskutieren der Kardiologe Prof. Ulrich Laufs aus Leipzig und die Apothekerin Dr. Katja Renner vom Medizinzentrum Heinsberg über wichtige Aspekte der medikamentösen Therapie bei einer koronare Herzkrankheit. Sie geben Antwort auf Fragen wie: 

  • Welche Medikamente sind unverzichtbar?
  • Was hilft, bei vielen Substanzen und Packungen den Überblick zu behalten?
  • Was tun bei Verdacht auf Neben- und Wechselwirkungen?
  • Worauf ist für eine richtige Einnahme zu achten?

Hören Sie mehr im Podcast!

Säulen der KHK-Therapie

Neben Änderungen des Lebensstils ist häufig eine medikamentöse Therapie erforderlich. Sie beruht in der Regel auf diesen Säulen:

  1. Blutdrucksenkung: niedrige Werten entlasten die Gefäße (Zielrichtung: 120/70 mmHg; Behandlung ab 140/90 mmHg). Medikamente: ACE-Hemmer (z.B. Ramipril) oder Sartane (z.B. Candesartan, Valsartan), Calciumkanalblocker (z.B. Amlodipin), Diuretika (z.B. Hydrochlorothiazid),Betablocker (z.B. Metoprolol)
  2. Cholesterinsenkung: weniger Plaquebildung bei niedrigen LDL-Werten (Zielwert je nach Risikokonstellation). Medikamente: Statine (z.B. Atorvastatin, Rosuvastatin), Ezetimib, Bempedoinsäure, PCSK9-Antikörper
  3. Schutz vor Blutgerinnseln: Blutplättchenhemmer (Thrombozytenaggregationshemmer) verhindern gefährliche Verstopfungen in den Herzkranzgefäßen. Medikamente bei stabiler KHK: ASS („Aspirin“ 100 mg), alternativ Clopidogrel
  4. Blutzuckerkontrolle (bei Diabetes):Gefäßschutz durch Blutzuckersenkung z.B. mit Metformin und mit Medikamenten mit zusätzlichem Herzschutz-Effekt: SGLT-2-Hemmer (z.B. Dapagliflozin, Empagliflozin) und GLP-1-Agonisten (z.B. Semaglutid, Liraglutid)

Akute Angina-Pectoris-Beschwerden können außerdem durch kurzwirksame Nitrate wie Gylceroltrinitrat (z.B. als Nitrospray) gelindert werden. 

Info: Bei etwa einem Drittel der Betroffenen lassen die Beschwerden aber trotz Lebensstilmaßnahmen und medikamentöser Therapie nicht nach. Dann können Stents oder eine Bypass-Operation zum Einsatz kommen. 

Experte

Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs
Prof. Ulrich Laufs

Expertin

Dr. Katja Renner
Porträt Dr. Katja Renner

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Unsere diesjährigen Herzwochen klären über die koronare Herzerkrankung und den Herzinfarkt auf. Informieren Sie sich!

Weitere Themen

  1. Wie entsteht die Erkrankung? Was steckt dahinter? Und welche Formen gibt es? Das erfahren Sie hier.
  2. Alle Fakten zur KHK-Therapie, etwa Medikamente, Stents oder Bypass-Operationen, finden Sie hier.
  3. Medizinisches Know-how hilft, eine Brücke zwischen Arzt und Patient zu bilden. In Podcast-Gesprächen vermitteln wir Wissen locker und lehrreich.

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