Sind Light-Getränke ein Krebs-Risiko?
Light-Getränke sind eine beliebte Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden. Doch wie wirken die enthaltenen Süßstoffe auf den Körper? Sind sie schädlich? Und können sie möglicherweise sogar Krebs verursachen? Mit Blick auf die aktuelle Datenlage ist diese Angst Ernährungsexperten zufolge unbegründet. „Die in Light-Getränken enthaltenen Süßstoffe sind lange und intensiv untersucht worden. Die verschiedenen Forschungsarbeiten konnten eine krebsfördernde Wirkung nicht bestätigen. Auch zeigen Süßstoffe bislang keine akuten negativen Effekte auf die Gesundheit“, weiß Ernährungsmediziner Professor Dr. med. Hans Hauner vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e.V. Wie Süßstoffe auf verschiedene Körperfunktionen wirken, ist dennoch nach wie vor Gegenstand der Forschung. So untersuchen Wissenschaftler unter anderem, ob Süßstoffe die Darmflora beeinflussen. Laut dem Ernährungsmediziner gibt es hierzu noch keine abschließenden Ergebnisse.
Erhöhen Light-Getränke das Herzinfarkt-Risiko?
Ebenfalls oft diskutiert wird die Frage, ob Light-Getränke das Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Risiko erhöhen. Auch hier beruhigen Herz- und Ernährungsexperten. Wer mit Süßstoffen gesüßte Getränke in einem normalen Maß trinkt, muss keine negativen Effekte befürchten. Ein bis zwei Gläser Light-Getränke am Tag werden in der Regel problemlos vertragen. Eine Herausforderung für das Herz-Kreislauf-System können Light-Getränke dann darstellen, wenn sie im Übermaß getrunken werden und Koffein enthalten. Koffein wirkt auf Herz und Kreislauf anregend. Der Blutdruck steigt und der Herzschlag beschleunigt sich. Das macht zwar wach und konzentriert, löst bei vielen aber auch Zittern, Herzklopfen, Herzrasen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Unruhe aus.
Wer zu viel Koffein konsumiert, muss mit nachteiligen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System rechnen. „Vor allem Herz-Patientinnen und -Patienten sollten sich vorsichtig an koffeinhaltige Getränke herantasten und schauen, wie sie diese vertragen. Treten die genannten Beschwerden auf, sollten sie besser die Menge reduzieren oder ganz darauf verzichten. Es gibt ja auch viele koffeinfreie Alternativen. Außerdem ist es ratsam, mit dem behandelnden Kardiologen abzuklären, ob das enthaltene Koffein möglicherweise die Wirkung von Medikamenten ungünstig beeinflusst oder ob sich Koffein im Einzelfall negativ auf die Herzkrankheit auswirken kann“, empfiehlt Professor Hauner.
Machen Light-Getränke dick?
„Machen Light-Getränke dick?“ Auch diese Frage wird in Verbindung mit Süßstoffen immer wieder gestellt. Es gibt Studien mit Ratten, die einen Zusammenhang zwischen vermehrtem Hunger und Süßstoffen zeigen konnten. Die Ratten, die Süßstoffe bekommen hatten, fraßen mehr als die Tiere, die keine Süßstoffe verabreicht bekamen. Es wurde ein Insulinanstieg beobachtet, obwohl kein Zucker verabreicht wurde. „Bei Menschen hingegen scheint das anders zu sein. Verschiedene Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Süßstoffe Insulinfreisetzung und Heißhunger auslösen“, sagt Professor Hauner. „Light-Getränke können eine Gewichtsabnahme sogar unterstützen.“
Das gelingt dem Ernährungsmediziner zufolge aber nur dann, wenn die durch die Light-Getränke eingesparten Kilokalorien nicht in Form von anderen Nahrungsmitteln aufgenommen werden. Wer das Light-Getränk als „Alibi“ verwende, um sich dann den Schokoriegel zu gönnen, habe nichts gewonnen – beziehungsweise nichts abgenommen. Und: „Abnehm-Wunder dürfen Sie bei Light-Getränken nicht erwarten. Die kalorienfreien Getränke sind aber für Menschen interessant, die gerne süßschmeckende Getränke konsumieren. Viel wichtiger für die Gewichtskontrolle sind eine dauerhafte Ernährungsumstellung sowie ausreichend Bewegung“, betont Professor Hauner.
Experte
Prof. Dr. Hans Hauner, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e. V., Leiter des Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin.
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Herzgesunde Ernährung
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