Podcast

Herzinfarkt-Risiko: Das sollten Sie über Lipoprotein (a) wissen

Herzinfarkt schon mit Ende 30? Oft spielt hier das Blutfett Lipoprotein (a) mit eine Rolle. Hören Sie, was zu diesem Risikofaktor bekannt ist.

Mann fast sich am Schreibtisch an die Brust
JustLife – stock.adobe.com

Herzinfarkt mit noch nicht mal 40 Jahren. Wer so etwas hört oder liest, reagiert erschrocken und betroffen. Das ist doch viel zu früh!  Hauptursache für einen Herzinfarkt sind ja bekanntlich Ablagerungen in unseren Blutgefäßen, die sich im Laufe des Lebens ansammeln und dann die Herzversorgung im schlimmsten Fall komplett blockieren. Das ist allerdings meist erst in höherem Alter der Fall.

Doch warum tritt eine solche Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) manchmal bereits bei jungen Menschen auf? Als ein kardiovaskulärer Risikofaktor, der in den letzten Jahren hier zunehmend in den Fokus der Forschung gerückt ist, das ist Blutfett Lipoprotein (a), kurz Lp(a). In diesem Podcast erläutert der Fettstoffwechselexperte Prof. Ulrich Laufs aus Leipzig, was es mit diesem Blutfett auf sich hat, was es so gefährlich macht und was therapeutisch möglich ist, um einem drohenden frühen Herzinfarkt vorzubeugen. Hören Sie rein! 

Was macht Lipoprotein (a) so gefährlich?

Lp(a) gehört zu den Transportproteinen für Cholesterin, so wie LDL, dem es strukturell ähnelt. An Lp(a) ist zusätzlich ein weiteres Eiweiß, das Apolipoprotein A, kurz Apo(a), gebunden. Dieses Apo(a), kann im Gefäßsystem chronische Entzündungen verursachen und in der Gefäßwand abgelagert werden und so die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) beschleunigen. Auch hat dieses an Lp(a) gebundene und als „Kringle“ bezeichnete Apo(a) eine prothrombotische Wirkung, indem es zur Bildung von Blutgerinnseln beiträgt.

Neue Therapieansätze

Bislang zur Lipidtherapie eingesetzte Medikamente senken zwar effektiv das LDL-Cholesterin, haben aber nur einen geringen Effekt auf das Lp(a). Doch nun sind vielversprechende neue Substanzen in der Entwicklung, zum Teil werden sie bereits in klinischen Studien geprüft. Darunter befinden sich sogenannte small interfering RNA-Moleküle (siRNA). In der Leber unterbinden diese das Ablesen des Gens einer Lp(a)-Komponente, nämlich von Apolipoprotein A (und damit dessen Produktion). Entsprechende Substanzen heißen Olpasiran (wird bereits an großen Patientengruppen untersucht) sowie Lepodisiran und Zerlasiran. Einen etwas anderen Wirkansatz haben sogenannte Antisense-Oligonukleotide wie Pelacarsen, das ebenfalls die Apolipoprotein A-Produktion hemmt und bereits in einer großen Studie geprüft wird.

Weitere Podcasts mit Prof. Laufs

Verkalkte Blutgefäße sind eine große gesundheitliche Gefahr – speziell für Herz und Hirn. Hören Sie, welche Rolle dabei dem Cholesterin zukommt.

Experte

Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs
Prof. Ulrich Laufs

Unser Informationsangebot

Als Mitglied der Herzstiftung können Sie alle Medien direkt lesen. Als Nicht-Mitglied können Sie Informationsmaterial unter 069 955128-400 oder über den Button Produkt bestellen kostenfrei anfordern.

Newsletter

Mehr erfahren

  1. Information

    Weltherztag

    Am 29. September findet alljährlich der Weltherztag statt. Dieses Jahr wollen wir auf die Warnzeichen für schwere Herzereignisse aufmerksam
  2. Erfahren Sie alles zum Cholesterin, wann es zum Risiko wird und was Sie dagegen tun können.
  3. Die Herzstiftung zeigt Ihnen, dass gesunde Ernährung lecker, einfach und vielseitig sein kann. Entdecken Sie die mediterrane Ernährung.

Jetzt spenden!

Mediziner sitzt vorm Mikroskop
pressmaster - stock.adobe.com

Sorgen Sie für eine besser Zukunft

Als Herzstiftung ist es unser wichtigstes Anliegen, den medizinischen Fortschritt weiter voranzutreiben. Mit Ihrer großherzigen Spende tragen Sie dazu bei, dass uns das gelingt.