Podcast

Forschung: Was gibt's Neues bei Herzschwäche?

Die Zahl der Herzschwäche-Kranken wächst. Woran arbeiten Forscher aktuell, um die Erkrankung und ihre Folgen künftig besser in den Griff zu bekommen?

Untersuchung am Herzen
Teerayut – stock.adobe.com

In dieser imPULS-Episode steht wieder die Forschung im Fokus – diesmal zum Thema Herzschwäche. Denn in Deutschland leiden fast vier Millionen Menschen an einer sogenannten Herzinsuffizienz, überwiegend sind es Ältere. Und fast eine halbe Million Krankenhausaufenthalte pro Jahr gehen allein auf diese Erkrankung zurück. Der Leidensdruck von Erkrankten ist aufgrund von Luftnot und geringer körperlicher Belastbarkeit meist sehr hoch. Grund genug, einmal näher mit Prof. Armin Welz zu besprechen, woran Forscher aktuell arbeiten, um diese Erkrankung und ihre Folgen künftig besser in den Griff zu bekommen. Hören Sie rein!

Auszeichnung für Forschung zu Genstift

Prof. Dr. Simon Lebek vom Universitätsklinikum Regensburg hat zusammen mit einem Forschungsteam in den USA einen neuen Therapieansatz zur Behandlung von Herzschwäche entwickelt. Dabei geht es um das Enzym CaMKIIδ, das im Herzen wichtige Funktionen reguliert, wie das Gleichgewicht der Kalziumionen. Dieses Gleichgewicht ist entscheidend für die Pumpfunktion des Herzens: Kalziumionen fließen in die Herzzellen ein, wenn sich das Herz zusammenzieht (Systole), und fließen wieder hinaus, wenn es sich entspannt (Diastole). Bei einer Überaktivität von CaMKIIδ wird dieser Ablauf gestört, was die Pumpkraft schwächt und zu Herzschwäche führen kann. Außerdem kommt es bei einer Überaktivierung des Enzyms zu Entzündungen, zum Absterben von Herzmuskelzellen und zur Narbenbildung im Herzen.

Um die krankhafte Überaktivierung des Enzyms auszuschalten, haben Prof. Lebek und seine Kollegen einen sogenannten „Genstift“ entwickelt, der das im Erbgut für CaMKIIδ zuständige Gen präzise „umschreiben“ kann. Für diese auch im Jahr 2023 hochrangig publizierte Arbeit, hat Prof. Lebek den Wilhelm P. Winterstein-Preis 2024 der Deutschen Herzstiftung erhalten.

Quelle: Elimination of CaMKIIδ Autophosphorylation by CRISPR-Cas9 Base Editing Improves Survival and Cardiac Function in Heart Failure in Mice. Circulation. 2023;  doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.123.065117. 

Experte

Prof. Armin Welz
Prof. Welz

Unser Download-Angebot

Als Mitglied der Herzstiftung erhalten Sie Zugang zum Downloadbereich und können alle Medien direkt lesen. Als Nicht-Mitglied können Sie Informationsmaterial unter 069 955128-400 oder über den Button Produkt bestellen kostenfrei anfordern.

Weitere Themen

  1. Eine Herzschwäche beginnt oft schleichend mit nachlassender Leistungsfähigkeit. Auf die folgenden Symptome sollten Sie achten.
  2. Eine einzige Messung von drei Blutwerten kann bei Frauen offenbar einen verlässlichen Hinweis auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko geben.
  3. Zur Therapie bei Herzschwäche kommen verschiedene Wirkstoffe in Frage. Lesen Sie hier, welche Medikamente bei Herzinsuffizienz zum Einsatz kommen.