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Herzrhythmusstörungen: Die Ursachen sind vielfältig

Ob eine Herzrhythmusstörung harmlos oder gefährlich ist, kann nur eine kardiologische Untersuchung klären.

Unregelmäßigkeiten des Herzschlags können völlig normal sein. Steckt eine Herzerkrankung dahinter, können Herzrhythmusstörungen aber lebensbedrohlich sein.

Herzstolpern und Herzrasen sind häufige Symptome

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet. Jährlich werden in Deutschland etwa 400.000 Menschen wegen Herzrhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Häufig äußert sich der unregelmäßige Herzschlag durch ein Herzstolpern oder Herzrasen. Weitere Symptome sind Unruhe, Angst, Schwindelgefühl oder Übelkeit. Einige Betroffene spüren keine Symptome, und die Herzrhythmusstörung wird nur durch Zufall entdeckt. Häufig liegt dem unregelmäßigen Herzschlag eine Herzerkrankung zugrunde. Neu auftretende Herzrhythmusstörungen sollten daher kardiologisch abgeklärt werden.

Herzrythmusstörungen-Stress
© Viacheslav Iakobchuk - stock.adobe.com

Alkohol und Stress als Ursache für Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen können auch bei jungen und gesunden Menschen auftreten. Auslöser solcher harmlosen Herzrhythmusstörungen können Genussgifte wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee sein. Sie stimulieren das zentrale und das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem, welche das Herz anregen, schneller zu schlagen. Dabei kann es auch zu Extraschlägen, sogenannten Extrasystolen kommen, die sich häufig durch Herzstolpern bemerkbar machen. Auch bei Stress, Nervosität oder Angst spüren viele Menschen Herzrhythmusstörungen.

Störungen im Mineralstoffhaushalt beeinflussen den Herzrhythmus

Der Herzrhythmus wird durch elektrische Impulse gesteuert. An der Weitergabe der Impulse sind auch Mineralsalze, so genannte Elektrolyte, beteiligt. Ein Mangel an Mineralstoffen, insbesondere an Kalium und Magnesium, kann daher ebenfalls Herzrhythmusstörungen auslösen bzw. verstärken. Nur selten ist ein Mangel an Mineralstoffen ernährungsbedingt. Häufiger sind längere Sporteinheiten, der Genuss von Alkohol, Nierenfunktionsstörungen oder die Einnahme von Medikamenten die Ursache für eine Störung im Mineralstoffhaushalt und dadurch auftretende Herzrhythmusstörungen.

Bluthochdruck als Ursache von Vorhofflimmern

Ein Großteil der Betroffenen mit Vorhofflimmern leidet unter langjährigem Bluthochdruck. Bei erhöhtem Blutdruck (Ruhe-Bluddruck am Oberarm höher als 140/90mmHg) steigt die Druckbelastung im Herz und vor allem auch im linken Herzvorhof. Über diese Dehnung des Vorhofgewebes entsteht bei vielen Betroffenen im Verlauf Vorhofflimmern. Eine suffiziente Behandlung des Blutdrucks trägt somit sowohl zur Vermeidung von Vorhofflimmern bei als auch zur Reduktion der Vorhofflimmerphasen bei bereits etabliertem Vorhofflimmern.

Ursachen von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen

Während man mit Herzrhythmusstörungen, die aus den Vorhöfen kommen, gut leben kann, sind bestimmte Herzrhythmusstörungen der Herzkammern lebensbedrohlich. Sie können zum Kammerflimmern und damit zum plötzlichen Herztod führen. Auslöser solcher gefährlichen Herzrhythmusstörungen sind häufig ein Herzinfarkt oder die koronare Herzkrankheit. Auch ein unerkannter angeborener Herzfehler kann Kammerflimmern auslösen. Bei Kammerflimmern werden Betroffene innerhalb kurzer Zeit bewusstlos. Unbehandelt führt diese Herzrhythmusstörung innerhalb weniger Minuten zum Herztod. Werden bis zum Eintreffen des Notarztes Notfallmaßnahmen wie die Herzdruckmassage durchgeführt, lässt sich das Leben der Betroffenen in vielen Fällen retten. 

Weitere Ursachen von Herzrhythmusstörungen

Eine weitere mögliche Ursache für Herzrhythmusstörungen ist eine Überfunktion der Schilddrüse. Zudem haben viele Formen von Herzrhythmusstörungen eine genetische Komponente. Häufen sich in einer Familie die Fälle von Herzrhythmusstörungen, unerklärlichen Ohnmachtsanfällen oder gar dem plötzlichen Herztod, kann eine Blutuntersuchung in einer Spezialklinik das erbliche Risiko bestimmen.

 

Experte

Prof. Dr. med. Andreas Götte
Portrait von Prof. Andreas Götte

Mehr erfahren

  1. Männer und Frauen leiden häufig an unterschiedlichen Formen einer Herzrhythmusstörung - welche sind es?
  2. Beschwerden wie Herzstolpern oder Herzrasen sollten Sie ärztlich abklären lassen. Erfahren Sie hier, wie sich Herzrhythmusstörungen noch äußern.
  3. Erfahren Sie hier mehr zu Therapiemöglichkeiten bei Herzrhythmusstörungen, von Medikamenten bis zum Einsatz eines Herzschrittmachers.
8 Kommentare
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Melanie Schmidt Darmstadt

Ich erfülle viele nicht beeinflussbare Risikofaktoren für eine KHK.
Habe auch seit 3 Jahren zunehmende Beschwerden.
Leider nehmen Kardiologen meine Symptome nicht erbst und verweigern die Untersuchungen,da ich nicht rauche und immer viel Bewegung hatte.
Ich bin völlug verzweifelt.
Meine Beschwerden treten nie in Ruhe auf nur bei Körperlicher Anstrengung,es gab familär viele Todesfälle in jungen Jahren durch Herzinfarkte,ab 38 Jahren.
All das sage ich bei jedem neuen Kardiologen,sie sagen ich könne nichts an den Gefässen haben.
Ohne Gefässuntersuchung!
Was ist nur aus unserem Gesundheitssystem geworden?

Wirth Lüneburg

Ich habe laut meinem Kardiologen 15% extra Schläge am Herzrytmus und soll jetzt einen Betablocker einnehmen. Ich merke davon nichts. Mein Blutdruck ist leicht erhöht. Manchmal habe ich aus heiteren Himmel Herzschläge bis 120 die dann langsam wieder abklingen

Walther Möller

Wie Margot K. bereits erwähnt hat wäre es schön, wenn man die Broschüren hier angezeigt bekäme.
Ich habe bereits eine Broschüre bestellt gehabt und dann beim stöbern 2 weitere entdeckt und nachbestellt.
Es würde Porto sparen wenn das etwas übersichtlicher gestaltet wäre. Ansonsten bin ich sehr zufriden mit allen 3 Publikationen und finde Ihre Beiträge mehr als hilfreich!

Peter Kaltenhofer Groß-Bieberau

Vielen Dank für diesen informativen Beitrag! Ich fühle mich aufgeklärter als durch zahlreiche Arztgespräche.

Elvira Seidel Dormagen

Mir war bisher nicht bewusst, dass es mehrere unterschiedliche Ursachen für Herzrhythmusstörungen gibt! Als Betroffene gefällt mir sehr, dass die Beiträge klar strukturiert, für jedermann leicht verständlich und nicht nur mit Fachausdrücken gespickt sind.

Wolfgang Dürrbeck 38704 Liebenburg

Für Btroffene, die unter Herzrhythmusstörungen leiden,sind die Hinweise sehr nützlich.

Margot K.

Leider bin ich nicht so fit mit dem Internet. Eine direkte Bestellung auf dieser Seite für eine Broschüre zu dem Thema wäre für mich persönlich sehr hilfreich, damit ich nicht so viel herumklicken muss.

Axel W.

Vielen Dank für diesen bedeutungsvollen Beitrag!