Naproxen ist ein Schmerzmittel (Analgetikum), wird aber auch bei Entzündungen und Fieber eingesetzt. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Mehr über Wirkung und Nebenwirkungen.
Wie wirkt das Schmerzmittel Naproxen?
Naproxen ist chemisch mit Ibuprofen verwandt. Im Körper hemmt Naproxen Enzyme (Cyclooxygenasen), welche an der Bildung entzündungsvermittelnder Botenstoffe (Prostaglandine) im Körper beteiligt sind. Wegen der schmerzstillenden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Wirkung kommt Naproxen hauptsächlich bei chronisch entzündlichen Erkrankungen der Gelenke und anderen entzündlichen rheumatischen Beschwerden zum Einsatz. Naproxen ist hauptsächlich in Form von Tabletten und Zäpfchen erhältlich. Niedrig dosierte Präparate erhalten Sie ohne Rezept. Bei Arzneimitteln mit höherer Dosis benötigen Sie eine ärztliche Verordnung.
Wann darf Naproxen nicht eingenommen werden?
Naproxen darf u.a. nicht bei bekannter Überempfindlichkeit, bei Blutungen oder bei der Neigung zu Blutungen, bei Bluthochdruck, bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, bei Störung der Blutgerinnung, bei schwerer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) und direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen angewendet werden. Alle Informationen finden Sie in der Packungsbeilage.
Herz-Tipp:
Forscher bringen NSAR mit erhöhten Risiken für Herzerkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und für einen plötzlichen Herztod in Verbindung. Das gilt auch für Medikamente, die Sie ohne Rezept erhalten. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf an!
Welche Nebenwirkungen können bei Naproxen auftreten?
Ohne ärztlichen Rat sollte das Schmerzmittel Naproxen nicht länger bzw. nicht in höherer Dosierung eingenommen werden. Zu den häufigsten, kurzfristig auftretenden Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall. Bei längerer Einnahme von Naproxen, sollten Sie zusätzlich einen Säureblocker (Protonenpumpenhemmer) einnehmen. Damit verringern Sie das Risiko einer Magenschleimhautentzündung, eines Magengeschwürs und einer Blutung im Magen-Darm-Trakt. Naproxen beeinflusst die Blutgerinnung schwächer als beispielsweise Acetylsalicylsäure. Dennoch kann nach größeren Operationen das Risiko von Nachblutungen steigen. Alle Informationen zu Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.
Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gibt es?
Naproxen hat Wechselwirkungen mit zahlreichen Arzneistoffen. Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt an, falls Sie weitere Medikamente einnehmen. So besteht bei gleichzeitiger Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (z.B. Marcumar, Falithrom, Clopidogrel) eine erhöhte Blutungsgefahr. Werden andere NSAR gleichzeitig eingenommen, erhöht sich das Risiko von Magengeschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Außerdem schwächt das Schmerzmittel die Wirkung bestimmter Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck (Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten) ab. Und bei Digoxin, einem Wirkstoff zur Behandlung von chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen, kann sich der Spiegel im Blut erhöhen. Alle Informationen zu Wechselwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.
Experte
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Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
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Unsere Quellen:
- Internet: https://www.fachinfo.de/ (Stand: 2020)