Unabhängig von der Schwere einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) lautet ein medizinischer Rat, sich zu schonen. Das bedeutet in der akuten Phase: Bettruhe. Ärztinnen und Ärzte empfehlen anschießend, mindestens drei Monate lang auf starke körperliche Anstrengung zu verzichten.
Behandlung einer Herzmuskelentzündung: Schonen und Ruhe
Bei der Myokarditis entzünden sich Zellen des Herzmuskels. Das liegt in den meisten Fällen an viralen Infektionen. In jedem dritten Fall gelingt es dem Körper nicht, die Entzündung selbst zu kontrollieren. Der Herzmuskel vernarbt und kann nur noch eingeschränkt Blut pumpen. Es kommt zur Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Deshalb sollten Patienten während der akuten Phase im Bett bleiben und anschließend mindestens drei Monate lang auf Sport beziehungsweise Schulsport verzichten.
Patientinnen und Patienten erhalten eine entsprechende Krankschreibung. Selbst bei leichten Formen der Herzmuskelentzündung ist es wichtig, sich zunächst zu schonen, um Komplikationen zu vermeiden. Herzspezialist Prof. Dr. med. Michael Böhm vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung warnt: „Bei einer Herzmuskelentzündung ist körperliche Anstrengung eine schwere Belastung für das Herz. Eine massive Herzschwäche kann die Folge sein, im Extremfall droht der plötzliche Herztod“. Daher ist Sport erst ab dem Zeitpunkt ratsam, ab dem sich die Herzfunktion wieder komplett erholt hat. Dies sollte die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt mit einer kardiologischen Kontrolluntersuchung, die ein Belastungs-EKG einschließt, bestätigen.
Experte
Prof. Dr. med. Michael Böhm, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung sowie Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum des Saarlandes und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Zu den klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkten des Kardiologen zählen u. a. die Diagnostik und Behandlung von Herzschwäche-Erkrankungen.
Sehr geehrtes Team
ich habe ein Erkältung, Corona negativ, und hatte 38,5 Fieber. Ich bin w. 58 Jahre alt, Fieber ist jetzt wieder bei 36,9 manchmal niedriger. Leider wohne ich im 2.Stocke ohne Aufzug. Ich bin jetzt seit 4 Tagen zuhause, wohne allein, habe niemanden. Kann ich trotz mittlerweile leichter Symptome die Treppen hoch und runter gehen, und Einkaufen etc. Ich habe sehr große Angst vor einer Herzmuskelentzündung. Ich hatte 38,5 Fieber, konnte die ganze Nacht da aber nicht schlafen und bin immer aufgestanden, Tee kochen und die Nase hat unterbrochen gelaufen. Nach 24 h ging es mir dann schon viel besser und ich konnte wieder schlafen. Habe niemand, der mir hilft, ab wann kann ich Teppen steige, habe sehr große Angst, von der Erkältung eine Herzmuskelentzündung zu bekommen. Meinen geliebten Sport, Gymnastik, werde ich wohl 6 Wochen pausieren müssen. Zur Sicherheit. Vielen Dank.
Ob ich überhaupt etwas habe, weiß ich nicht, ich will aber nichts riskieren und sichergehen. Leider muss ich Treppensteigen und Einkäufe schleppen, was anstrengend ist. Danke für ein Antwort, Tipp.
Seit einer 25 Kilometer langen Wanderung vor ca 1 Monat bin ich extrem erschöpft und kann kaum noch längere Strecken laufen, Fahrrad fahren strengt mich bei Steigungen enorm an und ich muss schnaufen. Das war vorher nicht so. Ist das ein Signal zum Arzt zu gehen? Herzstiche habe ich nicht mehr, die ersten 2 Wochen nach der Wanderung schon.
Hallo Frau Braun,
vielen Dank, dass Sie sich an uns wenden. Wir möchten Ihnen mitteilen, dass unsere Herzexperten an dieser Stelle leider keine direkten Fragen beantworten können. Jedoch stehen wir Ihnen gerne zur Seite und Sie können, sich per E-Mail an unsere Sprechstunde unter sprechstunde@herzstiftung.de zu wenden. Wir werden uns bemühen, Ihnen so schnell wie möglich zu antworten.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Ihre Deutsche Herzstiftung
Vielen Dank für die verständlichen Informationen. Wie immer , ein wertvoller Beitrag der Herzstiftung
Der Beitrag war durchaus hilfreich für mich und ist mir eine echte Hilfe gewesen. Danke LG
Ich hatte eine Herzmuskelentzündung mit schwerem Verlauf im Alter von 54 Jahren und brauchte vom Ausbruch bis zur Ausheilung 9 Monate.Die ersten 6 Wochen hielt ich ein absoulutes Schonprogramm ein.Danach folgte eine 4-wöchige Reha mit leichter Sitzgymnastik und Ergotraining.Die folgenden Monate ging es so weiter mit Spaziergängen,Ergotraining und viel Geduld mit den eigenen, geringen Möglichkeiten.Mein Mut stieg allmählich,denn es ging in kleinen Besserungsschritten voran.Die Beachtung der eigenen Grenzen war von Erfolg gekrönt.Ich habe heute keine Beschwerden mehr.