Metoprolol ist als Metoprololsuccinat (Salz der Bernsteinsäure) oder als Metoprololtartrat (Salz der Weinsäure) verfügbar. Die beiden Salze lösen sich unterschiedlich schnell auf, sodass Metoprolol in der Succinatform langsamer vom Körper aufgenommen wird als in der Tartratform. Dieser Effekt wird in der Regel dadurch wesentlich verstärkt, dass Metoprololsuccinat als Tablette formuliert wird, die sehr viele kleine Kügelchen enthält, was zu einer gleichmäßigen Freisetzung von Metoprolol über den ganzen Tag führt (sogenannte „zero order of kinetics, ZOK“ Formulierung).
Metoprololsuccinat hat günstigere Eigenschaften als Metoprololtartrat
Metoprololtartrat wird schnell vom Körper aufgenommen. Um im Blut einen konstanten Spiegel des Arzneistoffs zu erreichen, muss man häufiger kleine Mengen schlucken. Diesen Nachteil hat Metoprololsuccinat in der ZOK-Form nicht – hier reicht die einmalige Gabe pro Tag aus.
Neben den beiden Salzen gibt es auch noch Arzneimittel, die Metoprolol über andere Mechanismen verzögert (retardiert) über einen längeren Zeitraum freisetzen, allerdings nicht so gleichmäßig wie bei Metoprololsuccinat-ZOK. Retard- und ZOK-Tabletten dürfen nicht zerkleinert werden, weil ansonsten ihre Struktur Schaden nimmt. Das gilt nicht für die vorgesehene Halbierung der Tabletten über die Bruchrille.
Experte
Prof. Dr. med. Thomas Eschenhagen ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung, Mitglied im Vorstand der Deutschen Stiftung für Herzforschung, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).
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Unsere Quellen:
- Internet: https://www.fachinfo.de/ (Stand: 2020)