Vor kurzem berichtete in der Sprechstunde der Herzstiftung eine Herzpatientin, dass es bei ihr unter der Einnahme von Dronedaron (Multaq) zu Nebenwirkungen wie Schwäche und Bauchschmerzen gekommen war. Nach Absetzen des Medikaments wollte die Patientin nun wissen, ob sie mit bleibenden Schäden zu rechnen hat. Die Antwort, die wir bereits in HERZ heute abgedruckt haben, kommt von dem ehemaligen Vorsitzenden des Vorstands der Herzstiftung Prof. Dr. med. Thomas Meinertz.
Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
"Wegen Vorhofflimmerns hat mein Kardiologe mir das neue Medikament Dronedaron (Multaq®) verschrieben. Im Laufe der vergangenen vier Wochen bin ich immer schwächer geworden und habe immer stärkere Bauchschmerzen bekommen. Beim Treppensteigen und bei leichten Steigungen blieb mir die Luft weg. Eine Magenspiegelung zeigte keinen Befund.
Nun habe ich seit vier Tagen Multaq® abgesetzt und nehme nur noch wie immer einen Betablocker ein. Langsam geht es mir besser. Gestern hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten, die seit 14 Tagen wegen Vorhofflimmerns auch das neue "Wundermittel" Multaq® verschrieben bekommen hat. Sie hat die gleichen Probleme wie ich.
Ich hoffe, keine bleibenden Schäden ertragen zu müssen. Haben Sie dazu Informationen? (Ruth F., Koblenz)
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Experten-Antwort:
Es wundert mich durchaus nicht, dass Sie dieses Medikament nicht vertragen haben. Derartige Unverträglichkeiten im Magendarmbereich treten bei bis zu 10 % der Patienten auf.
Ich selbst habe schon alles gesehen bei Dronedaron: gute Wirkung, wenig Nebenwirkungen, aber auch Unwirksamkeit oder zu viele Nebenwirkungen. Sie stellen damit überhaupt keine Ausnahme dar. In einem solchen Fall kann man nichts anderes machen, als das Medikament sofort abzusetzen. Die Nebenwirkungen bilden sich mit Sicherheit zurück. Bleibende Schäden im Magendarmtrakt sind nicht bekannt.
Experte
- 60323 Frankfurt am Main
- info@herzstiftung.de
- www.kardiologie-meinertz-jaeckle.de/
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
Starke Magen, Leber, Gallen koliken. Atem Störungen und Muskeln Schmerzen
Mir wurde 2008 Multaq 400 in Verbindung mit den Medikamenten Ramipril 10mg und ASS 100 verschrieben. Bis heute gibt es keinerlei Nebenwirkungen. Allerdings gibt es regelmäßige Blutuntersuchungen im Abstand von 6 Monaten. In letzter Zeit tritt öfter Atemnot bei Belastung auf, ob es da einen Zusammenhang gibt, weiß ich nicht. Ich bin 75 Jahre alt habe eine starke rechtsseitige Skoliose...
Dronedaroneinnahme seit 2011, Anstieg meiner Kreatinwerte bis 2014 auf ca. 4,5. Daraufhin absetzen dieses Medikaments. Zur Zt. Kreatininwert ca. 1,3, jedoch permanentes Vorhofflimmern. Anfangs extrem belastend, jetzt (2020) konnte ich mich daran gewöhnen. Puls zw. 75 und bis zu 100 (auch ohne Belastung). Alter 76. Metoprolol sicc. ca. 190 mg/Tag.
Nehme Dronedaron seit ca 2 Jahren! Ich habe keine Probleme!