Wie alle hoch wirksamen Arzneimittel können auch Medikamente gegen Herzschwäche Nebenwirkungen haben. Da viele Wirkstoffe die Mineralstoffe im Blut (Elektrolyte) beeinflussen, müssen die Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden. Schwere Folgen lassen sich so vermeiden.
Hoch wirksame Medikamente: Nebenwirkungen möglich
Je nach Ursache, Beschwerden und Begleiterkrankungen kommen bei Herzschwäche verschiedene Wirkstoffgruppen zum Einsatz. Medikamente wie ACE-Hemmer, Sartane und Entwässerungsmittel (Diuretika) entlasten das Herz, beeinflussen aber beispielsweise den Kaliumspiegel im Blut und können dadurch Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen auslösen.
Herz-Tipp:
Wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie sich genau an die empfohlene Dosierung halten und regelmäßige Blutkontrollen wahrnehmen. Der Medikamenten-Pass für Menschen mit einer Herzschwäche hilft Ihnen dabei. Hier können Sie den kostenfreien Medikamenten-Pass bestellen.
ACE-Hemmer können Reizhusten auslösen
Eine unangenehme Nebenwirkung bei der Einnahme von ACE-Hemmern ist ein trockener Reizhusten, der bei etwa 5-10 % der Patienten auftritt. Wenn Sie unter dieser Nebenwirkung leiden, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an. In vielen Fällen verordnet er stattdessen Sartane, die ähnlich wirken wie ACE-Hemmer, aber praktisch keinen Husten verursachen. Eine seltene, aber gefährliche Nebenwirkung von ACE-Hemmern ist das sogenannte Angioödem. Dabei kommt es zu Schwellungen im Gesicht, an den Händen oder Beinen. Da auch die Schleimhäute in Mund und Rachen anschwellen können, sollten Sie bei ersten Anzeichen eines Angioödems sofort ärztliche Hilfe rufen.
Schwellungen in der Brust durch Spironolacton
Die Einnahme des Aldosteron-Antagonisten Spironolacton kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu schmerzhaften Schwellungen in der Brust führen (Gynäkomastie). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn die Medikamente bei Ihnen die genannten Nebenwirkungen auslösen.
Bei der Einnahme von Aldosteron-Antagonisten kann es vor allem in Kombination mit Sartanen und ACE-Hemmern sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion zu einer gefährlichen Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut kommen. Lassen Sie daher regelmäßig Ihre Blutwerte kontrollieren, wenn Sie Aldosteron-Antagonisten einnehmen.
Herzrhythmusstörungen durch Diuretika
Diuretika fördern die Ausscheidung von Körperwasser und entlasten dadurch das Herz. Da durch einige dieser Medikamente auch Elektrolyte wie Kalium und Magnesium ausgeschieden werden, können die Werte dieser Elektrolyte im Blut gefährlich sinken. Dadurch können Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen auftreten. Kaliumsparende Diuretika (Wirkstoff Triamteren, Amilorid) erhöhen wiederum das Risiko einer Hyperkaliämie (zu viel Kalium im Blut).Bei Einnahme dieser Medikamentengruppe sollten daher generell die Elektrolytwerte im Blut regelmäßig kontrolliert werden.
Betablocker: Müdigkeit und Schwindel als Nebenwirkung
Betablocker senken die Herzfrequenz und den Blutdruck und entlasten so das Herz. Das kann zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl oder Durchblutungsstörungen in den Beinen führen. Sollten Sie bei der Einnahme von Betablockern Beschwerden bekommen, sollten Sie die Medikamente nicht einfach absetzen, sondern mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen. Ein plötzliches Absetzen der Betablocker kann zu einer überschießenden Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems führen, was Herzjagen und gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen kann. Daher sollten Sie die Ihnen verschriebenen Medikamente immer vorrätig haben.
Medikamente nicht eigenmächtig absetzen
Viele Nebenwirkungen von Medikamenten gegen Herzschwäche lassen sich verhindern, wenn Sie sich an die ärztlichen Anweisungen halten und Beschwerden frühzeitig ansprechen. Auch über die Einnahme frei verkäuflicher Mittel, beispielsweise Schmerzmittel, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen. Bei einigen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac kann es zu Wechselwirkungen mit Herz-Kreislauf-Medikamenten und zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Keinesfalls sollten Sie verordnete Medikamente eigenmächtig absetzen, da dies zu einer Verschlechterung der Herzleistung führen kann.
Experte
Univ. Prof. Dr. med. Stefan Frantz, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Diabetologie, Interventionelle Kardiologie.
Unser Informationsmaterial
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Stärke Dein Herz! (2024)
PDF: 6,14 MB -
Medikamententherapie bei Herzschwäche (2024)
PDF: 2,15 MB
Ein Atemgerät, dass den Herzmuskel entlastet, ist auch sehr hilfreich!!!
Vitamin B12, Vitamin B9 und Aspirin 100, ebenso.
Ich habe Losartan 50 mg verschrieben bekommen! Wegen starken Durchfall, hatte ich Losartan einfach abgesetzt! Jetzt habe laufend starkes spürbares Herzklopfen und Atemnot! Kann es sein das es vom Absetzen vom Losartan 50 mg kommt! Oder ist es der neue implantierte Defribilator der die Herzschläge unter der linken Brust abgibt?
Hallo Herr Niedzwiedz,
an dieser Stelle können unsere Herzexperten keine Fragen beantworten. Nutzen Sie bitte unsere telefonische Herzsprechstunde oder schreiben Sie an [email protected]. Bei akuten Beschwerden und Problem sollten Sie Ihren Arzt auffsuchen.
Ihre Deutsche Herzstiftung
Seit 5 Monaten Herzschrittmacher
Guten Tag,
mein Mann (fast 90), hat Herzschrittmacher seit 2 Jahren, nimmt eliquis, bisoprolol, digimerk, lercanidin, torasemid ein. Jetzt hat er Corona und kann nicht schlafen, da er ständig Zwangsträume hat (Zahlen, die nicht aus dem Kopf gehen). Hängt das mit einem dieser Medikamente zusammen und kann er da was weglassen?
Nehme am Morgen 1 Eplerenon Al 25 mg und 2 Diovan a 80 mg da nach starker Schwindel und kalter Scheiß
Hallo, ich lebe seit 5 Monaten mit einen Herzschwäche. Nehme jetzt einige Medikamenten ein, damals ins Krankenhaus mit 146 kg und eine verschleppte Grippe. Linke Kammer schwach. Alles danach super gelaufen aber seit zwei Wochen immer wieder Schweiß Ausbrüche, Schwindel, Übelkeit, bennomenheit usw. Blutdruck rauf und runter immer wieder und leichte Schmerzen im brust aber nur ab und zu. Bei mein Kardiologe belastungs ekg gemacht und alles ok. Auswurf um circa 4 Prozent besser aber muss noch viel besser werden.
Vor ein paar Tagen um 2 Uhr nachts aufgewacht und schwarz vor die Augen. Blutdruck 140/95 Puls 75 dann bei zweite Messung Puls auf 40. Manche Tagen sind sehr gut und anderen schlecht.
Seit über 10 Jahren Herzrythmusstörungen. Trotz vielerlei Versuche das in den Griff zu bekommen, kein positives Resultat. Jetzt habe ich es akzeptiert und lebe damit.
...wenn man (frau) jahrgang 1934 ist ...... < aufgrund des alters!! sehen wir von weiteren?? massnahmen ab. ..............denn kein arzt wird dafür bezahlt dass er die patienten gesund macht, PUNKT ...................
Ich muss dieser Frau recht geben , ich bin jahr Gang 43 ich bemerke schon seit meinem 60 zigsten Lebensjahr das man von manchen Ärzten u auch im Krankenhaus nicht mehr für voll genommen wird.mir graust vor dem älter werden .
Hallo nehme folgende Medis:
Eplerenon 25mg, ASS 100mg, Ramipril 1,25mg, Bisoprol 1,25mg Pantoprazol 20mg, Levothyroxin 75mg jeweils 1 Morgens
Ticagrelor 90mg je 1 x Morgens und Abends
Atorvastatin 40mg 1 x Abends
Kann ich Sildenafil oder ähnliches) einnehmen ?Wenn ja was für eine Dosierung)
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Haben Sie schon in das » Archiv der Online-Sprechstunde geschaut? Oft ist hier eine Antwort schnell zu finden, wenn nicht, dann nutzen Sie für Ihre Frage das » Formular der Online-Sprechstunde. An dieser Stelle können unsere Herzexperten keine Fragen beantworten.
Alles Gute und herzliche Grüße!
Ihre Deutsche Herzstiftung
Sehr Hilfreich, fühle mich bei der Herzstiftung sehr gut aufgehoben und gut informiert.
Sehr Hilfreich, fühle mich bei der Herzstiftung sehr gut aufgehoben und gut informiert.
Ich habe das Thema mit meinem Hausarzt besprochen und habe Spironolacton durch ein anderes Präparat ersetzt. Danke für den Bericht.
Ich werde auf jeden Fall Spironolacton gegen ein Eplerenon ersetzen. Danke für den Hinweis.
Herzlichen Dank für die informativen Beiträge zum Thema Blutdrucksenker.
Für den medizinischen Laien sehr gut verständlich und informativ.
Sehr verständlich und informativ
Wie immer sehr wichtige Informationen.