WHO-Empfehlung: 150 Minuten Bewegung pro Woche
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, pro Woche mindestens 150 Minuten körperlich aktiv zu sein – am besten mit moderater bis hoher Intensität. Wie genau diese Zeit auf die Woche verteilt wird, spielt dabei keine Rolle. Nach den Empfehlungen der europäischen Gesellschaft für Kardiologie sollte die körperliche Aktivität möglichst gleichmäßig über die Woche zu verteilen werden, so dass man sich idealerweise täglich aktiv bewegt. Doch im Alltag schaffen es viele Menschen nur am Wochenende, sportlich aktiv zu sein. Man spricht dann gerne von den „Weekend Warriors“, den Wochenend-Kriegern.
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Studie aus Großbritannien: Wochenend-Sportler profitieren ebenfalls
Eine gute Nachricht für diese Gruppe: Eine Studie aus Großbritannien ergab, dass auch diejenigen, die nur am Wochenende Sport treiben und damit das WHO-Ziel erreichen, ihr Erkrankungsrisiko senken können – und zwar in einem ähnlichen Ausmaß wie jene, die regelmäßig über die Woche verteilt aktiv sind.
Für die Untersuchung wurden fast 90.000 Menschen mit einem durchschnittlichen Alter von 62 Jahren eine Woche lang mit einem Aktivitätstracker am Handgelenk überwacht und dann über sechs Jahre hinweg beobachtet. Dabei wurde geprüft, ob ihr Bewegungsmuster Einfluss auf das Entstehen von diversen Krankheiten hat.
Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen seltener durch Bewegung
Ein Drittel der Studienteilnehmer schaffte die WHO-Empfehlung nicht. Von denjenigen, die das Ziel erreichten, waren 42 Prozent hauptsächlich am Wochenende aktiv, ein Viertel verteilte die Bewegung auf mehrere Tage in der Woche. Verglichen mit den inaktiven Teilnehmenden ermittelten die Forscher, dass die Wochenendsportler ihr Risiko für insgesamt 264 Krankheiten deutlich senken konnten – je nach Krankheit um relative 11 bis 65 Prozent.
Auch die regelmäßige Bewegung unter der Woche war mit einem reduzierten Risiko um 11 bis 59 Prozent verbunden. Besonders deutlich zeigte sich die positive Wirkung des Sports auf das seltenere Entstehen von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht.
Associations of “Weekend Warrior” Physical Activity With Incident Disease and Cardiometabolic Health, September 2024, https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.124.068669
Experte
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Prof. Dr. med. Thomas Meinertz ist Kardiologe und Pharmakologe in Hamburg. Zu den Schwerpunkten des ehemaligen Vorsitzenden der Herzstiftung und langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie des Universitären Herzzentrums Hamburg zählen insbesondere Herzrhythmusstörungen, die koronare Herzkrankheit und Herzklappen-Erkrankungen. Neben mehreren hundert wissenschaftlichen Fachpublikationen, die Prof. Meinertz für nationale und internationale Fachzeitschriften verfasst hat, ist der renommierte Kardiologe Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift "HERZ heute" und Autor mehrerer Publikationen im Online-Bereich der Herzstiftung.
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