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Welche Rolle spielt Lipoprotein (a) bei Atherosklerose?

Erhöhtes Lp(a) ist ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Forscher haben nun den langfristigen Effekt auf Gefäßablagerungen analysiert.

Bei einer Reihe von Patienten mit Fettstoffwechselstörungen ist Lipoprotein (a),  ein Cholesterin-Partikel – ähnlich dem LDL-Cholesterin, um ein Vielfaches der Norm erhöht. Bei diesen Patienten besteht auch nachweislich ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Schon seit einiger Zeit wird daher vermutet, dass dieser abgekürzt Lp(a) genannte Fettpartikel auch die Entwicklung der koronaren Atherosklerose fördert.

Computertomografie zum Erfassen der Gefäßablagerungen

Um den langfristigen Effekt von Lp(a) auf die Gefäße zu bestätigen, haben Wissenschaftler aus den Niederlanden und den USA bei 267 Patienten (Durchschnittsalter 57 Jahre) mit Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit die Herzkranzgefäße im Abstand von im Mittel zehn Jahren untersucht. Dazu wurde die koronare Computertomografie ( CCTA ) als bildgebendes Verfahren eingesetzt. So konnten die Veränderungen des Volumens und der Zusammensetzung der atherosklerotischen Plaque gemessen werden. Außerdem wurde die wesentlichen Bestandteile des Fettstoffe im Blut einschließlich Lp( a ) erfasst.

Es zeigte sich, dass bei Patienten mit deutlich über der Norm liegenden Lp(a)-Werten das Plaquevolumen über die Zeit zunahm, die Plaquezusammensetzung sich änderte und auch das Fettgewebe rund um die Herzkranzgefäße deutlich zunahm. Die Änderung der Plaque- Zusammensetzung bestand in einer Zunahme der fettreichen und weichen Anteile. Gerade solche Plaques sind auch bekanntlich weniger stabil. Sie neigen leichter dazu, aufzubrechen und dadurch akute kardiovaskuläre Ereignisse wie einen Herzinfarkt zu provozieren. 

Mit hohen Lp(a)-Werten wachsen die Gefäßrisiken

Die Wissenschaftler errechneten, das Patienten mit Lp(a)-Spiegeln von 125 nmol/L oder höher ein doppelt so hohes Plaquevolumen hatten im Vergleich zu Patienten mit Lp(a)-Werten von weniger als 125 nmol/L. Je höher der Lp(a) wurde, desto stärker wuchs das Risiko an.

Schlussfolgerung: Diese Beobachtungen der Gefäßablagerungen in den Herzkranzgefäße über einen langen Zeitraum machen deutlich, dass erhöhte Lp(a)-Werte offenbar insbesondere das Entstehen von hochriskanten, entzündlichen und rupturanfälligen Plaques fördern. Daher ist das Bestimmen von Lp(a) wichtig, um frühzeitig die Risiken einer Zunahme der Atherosklerose zu erfassen und gegensteuern zu können. 

Lipoprotein(a) and Long-Term Plaque Progression, Low-Density Plaque, and Pericoronary Inflammation, JAMA Cardiology 20024; doi:10.1001/jamacardio.2024.1874

Experte

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz
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    Ulrich Laufs

    Univ.-Prof. Dr. med.

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