Das Ziel: Ein selbstständiges Leben nach einer Bypass-Operation
Die aortokoronare Bypass-Operation ist die häufigste Herzoperation weltweit. In Deutschland leiden etwa sechs Million Menschen an einer koronaren Herzkrankheit, einer Verengung der Herzkranzgefäße. Dadurch kann der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, was zu den typischen Beschwerden wie Engegefühl in der Brust und Atemnot führt. Bei einem plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Eine Bypass-Operation überbrückt die betroffenen Gefäße und sichert die Blut- und Sauerstoffversorgung. Doch je schlechter der körperliche Allgemeinzustand eines Patienten ist, desto höher ist auch das Risiko einer Operation, desto langwieriger ist der Rehabilitationsprozess im Anschluss und desto schlechter sind die langfristigen Prognosen.
Wartezeit bis zur Operation sinnvoll nutzen
Die Wartezeit von der Diagnose bis zur Operation beträgt in der Regel vier bis sechs Wochen. Diese Zeit ist für die Patienten mit zunehmender Angst und Depression verbunden. Es kommt vermehrt zur Unterversorgung des Herzmuskels und zu Infarkten. Die Patienten berichten häufiger über stärker werdende Brustschmerzen und Atemnot. Auch konnten eine erhöhte postoperative Sterblichkeit und Spätkomplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Vorhofflattern und Vorhofflimmern mit einer verlängerten Wartezeit in Verbindung gebracht werden. Für die positive Wirkung regelmäßiger körperlicher Aktivität gibt es bereits valide Studienergebnisse. Durch das körperliche Training kommt es zu einer Verbesserung der Gefäßelastizität und des koronaren Blutflusses. Und auch die positive Wirkung von Bewegung auf die seelische Gesundheit ist belegt. Wie lassen sich nun diese Erkenntnisse für die Therapie von Bypass-Patienten nutzen?
Herzstiftung unterstützt Trainingstherapie-Studie:
- Auswirkungen eines präoperativen aeroben Ausdauertrainings bei älteren Patienten mit Indikation zu einer Bypass-Operation auf die Entwicklung der Gefäßelastizität und Endothelfunktion, der funktionalen Kapazität, der Lebensqualität und der Aktivität des täglichen Lebens.
- Projektlaufzeit: 2 Jahre
- Förderbetrag: 43.400 Euro
Die geförderte Studie
Patienten mit koronarer Mehrfachgefäßerkrankung und Indikation zur aortokoronaren Bypass-Operation erhalten in den Wochen vor dem Eingriff ein aerobes Ausdauertraining – im Vergleich zu Kontrollgruppen mit konventioneller Betreuung beim Hausarzt.
Untersucht wird, inwieweit sich die Gefäßelastizität sowie die Belast barkeit des Herz-Lungen-Systems dadurch vor und nach der OP verbessert. Das Ziel ist eine für die Patienten spürbare Verbesserung der Lebensqualität, Angstreduktion sowie eine bessere Mobilität und Selbstversorgung im häuslichen Leben.
Im Fokus steht auch, inwieweit sich Liegezeit und Beatmungszeit nach der Operation durch die Verbesserung der körperlichen Verfassung verkürzen. Denn dadurch kann die Gesamtbelastung für die Patienten reduziert und die Rehabilitation beschleunigt werden.
Die Kontrolle verschiedener Parameter, z.B. zu Entzündungsgeschehen, Nierenfunktion, die Dokumentation von Begleiterkrankungen sowie Spätkomplikationen, z.B. Rhythmusstörungen, ergeben ein umfassendes Bild zur Wirkung der Trainingstherapie.
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