Haben Sie das vielleicht schon einmal selbst erlebt, dass Sie nach einem fröhlichen Familienfest oder nach einer durchfeierten Nacht plötzlich Herzstolpern oder Herzrasen bekommen haben? Dieses Phänomen, das nach ausgiebigem Feiern und Alkoholgenuss auch bei ansonsten herzgesunden Menschen auftreten kann, hat einen besonderen Namen: das Holiday-Heart-Syndrom.
Das klingt harmlos, doch das Holiday-Heart-Syndrom kann das Herz ordentlich aus dem Takt bringen. Was hinter diesem Begriff steckt, wodurch es ausgelöst wird und wer gefährdet ist, das erläutert in dieser Podcast-Episode der Kardiologe Privatdozent Dr. Ulf Radunski. Hören Sie rein!
Was das Münchner Oktoberfest mit dem Holiday-Heart-Syndrom zu tun hat
Die MunichBREW-Studie ist die größte Studie zum Holiday-Heart-Sydrom, die bereits vor zehn Jahren die Folgen von starkem Alkoholkonsum bei gesunden Personen auf den Herzrhythmus untersucht hat. Bei der Untersuchung von über 3.000 Besucher des Münchner Oktoberfests fanden die Wissenschaftler damals einen deutlichen Zusammenhang zwischen steigender Alkoholkonzentration in der Atemluft und Herzrhythmusstörungen.
In einer Folge-Studie, MunichBREW II, untersuchten Forscher dann rund 200 junge Partygänger mit Blutalkoholwerten zwischen 1,2 und 2,5 Promille. Sie fanden dabei heraus, dass über fünf Prozent der ansonsten gesunden Teilnehmer klinisch relevante Herzrhythmusstörungen, einschließlich Vorhofflimmern, aufwiesen.
Quelle: Acute alcohol consumption and arrhythmias in young adults: the MunichBREW II study,European Heart Journal, Dezember 2024, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehae695
Experte
Chefarzt der Klinik für Kardiologie bei den Regio Kliniken in Elmshorn und Pinneberg,
Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung
