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Therapie mit Fettsenkern: Kombi verbessert Verträglichkeit

Manche Patienten bekommen unter Statin-Therapie Muskelbeschwerden. Es gibt Wege, das Cholesterin effektiv zu senken und die Nebenwirkung zu vermeiden.

Viele Menschen, die wegen zu hoher Blutfettwerte stark gefährdet sind, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, benötigen ein Statin. Diese Substanzen sind seit langem Medikamente der ersten Wahl, um das LDL-Cholesterin im Blut zu senken und die Gefahr eines kardiovaskulären Ereignisses zu senken. Unter Umständen sind für diesen Effekt jedoch hohe Statin-Dosen nötig. 

Gerade ältere Menschen vertragen hohe Statindosen allerdings manchmal nicht gut und klagen dann zum Beispiel über Muskelbeschwerden. Ob sich in solchen Fällen durch die Kombination unterschiedlicher Wirkstoffe derselbe Effekt bei verbesserter Verträglichkeit erzielen lässt, haben südkoreanische Kardiologen untersucht.

Zwei Wirkmechanismen zur Cholesterinsenkung

In ihrer Studie erhielten 561 Männer und Frauen mit Atherosklerose im Alter von über 70 Jahren per Zufall zugeteilt entweder ein hochdosiertes Statin (20 mg Rosuvastatin pro Tag) oder die Kombination aus einem niedrig dosierten Statin (5 mg Rosuvastatin pro Tag) und dem Wirkstoff Ezetimib (10 mg/Tag). Die beiden Medikamente haben unterschiedliche Wirkmechanismen: Das Statin „saugt“ das LDL-Cholesterin aus dem Blut, Ezetimib dagegen hemmt im Darm die Aufnahme von Fettstoffen in den Körper. 

Die Teilnehmenden dieser Studie hatten meist noch weitere Krankheiten, die das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhen, vor allem Bluthochdruck, Diabetes mellitus und/oder eine chronische Nierenerkrankung. Deshalb war die medikamentöse Blutfettsenkung ein wichtiger Bestandteil ihrer Behandlung.

Vorteil für lipidsenkende Kombination

Die Auswertung zeigte: Sowohl mit der hochdosierten Statintherapie als auch mit der Kombinationstherapie lässt sich das LDL-Cholesterin im Blut in ähnlich guter Weise senken. Innerhalb von einem halben Jahr erreichten etwa 75 Prozent mit dem hochdosierten Statin das Therapieziel sowie knapp 69 Prozent der Patienten mit der Kombinationsbehandlung.

Die Nebenwirkungsraten waren hingegen in den beiden Behandlungsgruppen sehr verschieden: Muskelbeschwerden traten bei 5,9 Prozent der Patienten in der Statin-Gruppe auf, in der Gruppe mit Kombinationstherapie nur bei 0,5 Prozent der Teilnehmenden. Das bestätigte damit Erkenntnisse auch anderer Forscher auf diesem Gebiet.

Gerade ältere Patienten profitieren

Die Forscher folgern daraus, dass die Kombinationstherapie aus niedrig dosiertem Statin und dem Wirkstoff Ezetimib im Durchschnitt mindestens ebenso wirksam ist wie ein hochdosiertes Statin, aber besser verträglich. 

Gerade für ältere Personen mit hohem kardiovaskulärem Risiko und eingeschränkter Statinverträglichkeit kann die Kombination aus niedrigdosiertem Statin und dem Wirkstoff Ezetimib vorteilhaft sein.

Transparenz: Daher beziehen wir unsere Infos

Safety and efficacy of moderate-intensity statin with ezetimibe in elderly patients with atherosclerotic cardiovascular disease; J Int Med 2025; https://doi.org/10.1111/joim.20029

Experte

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz
Portrait von Prof. Thomas Meinertz

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