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Hilft ein Blick in die Augen dem geschwächten Herzen?

Eine von der Herzstiftung geförderte Studie untersucht, ob die Augen Hinweise auf den Verlauf einer Herzschwäche geben könnten.

Ärztin misst bei einer Patienten den Augendruck
Immanuel Albertinen Diakonie
Bild von Dr. med. Tanja Kücken
© Immanuel Albertinen Diakonie (André Köhn) Dr. med. Tanja Kücken, Studienleiterin und Oberärztin der Funktionsdiagnostik, Herzzentrum Brandenburg

Die Augen haben die Fähigkeit, viele Dinge preiszugeben: ist der Mensch gerade traurig oder glücklich? Hat die Person in der letzten Nacht vielleicht schlecht geschlafen? Aber sie können auch den Zustand der eigenen Gesundheit widerspiegeln. Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen können anhand der Augen erkannt werden. Ein Forschungsteam am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg untersucht jetzt, ob die Augen auch bei Patienten mit Herzschwäche wichtige Hinweise auf den Verlauf der Krankheit liefern können. Die Studie wird von der Herzstiftung mit 68.000 Euro gefördert.

Was macht die Herzinsuffizienz so gefährlich?

Die Herzinsuffizienz ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen. In Deutschland leiden bis zu vier Millionen Menschen an der Herzinsuffizienz. Das Problem: bisher ist der Verlauf schwer vorhersehbar. Während einige Patienten lange Zeit stabil bleiben, erleiden andere schwere Rückfälle. So werden fast eine halbe Million Menschen in Deutschland jährlich aufgrund einer Entgleisung der Herzschwäche als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert. Die Patienten haben lebensbedrohliche Wasseransammlungen in der Lunge, ein starkes Kurzatmigkeitsgefühl oder schwere Atemnot. Rund 40.000 von ihnen versterben. Weitere tödliche Gefahren sind Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Was die Augen über das Herz verraten

Aber wie hängen die Augen mit dem Herzen zusammen? Die Augen und insbesondere die Pupillenreaktion werden vom autonomen Nervensystem gesteuert, das grundlegende Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung, Blutdruck und Herzschlag reguliert. Bei einer Herzinsuffizienz gerät das autonome Nervensystem aus dem Gleichgewicht und kann die erhöhte Herzfrequenz nicht mehr angemessen ausgleichen. Dadurch können weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Wenn es nun künftig möglich wäre anhand der Augen die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf der Herzschwäche einzuschätzen, könnten möglicherweise weitere Schäden am Herzen verhindert werden.

Mithilfe einer Augenmessung Leben retten

Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Daten von Patienten mit Herzinsuffizienz gesammelt. Dabei werden einmal zu Beginn des Krankenhausaufenthalts und bei der Entlassung pupillometrische Messungen durchgeführt. Gleiches geschieht bei einer gesunden Kontrollgruppe. Nach 90 Tagen und nochmals nach einem Jahr erfragt das Forscherteam bei beiden Gruppen mögliche medizinische Ereignisse ab: beispielsweise ob es eine Klinikeinweisung, einen Infarkt oder Schlaganfall gegeben hat. So will man herausfinden, ob bestimmte Messwerte mit einem erhöhten Risiko für Rückfälle und andere Herz-Kreislauf-Komplikationen einhergehen. Bei aussagekräftigen Ergebnissen könnte die nichtinvasive, schnelle und kostengünstige Untersuchung mittels Augenmessung eine neue Methode in der kardiologischen Versorgung darstellen, die eine frühzeitige Risikostratifizierung erlaubt.

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Untersuchung am Herzen
Teerayut – stock.adobe.com

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