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Was gibt's Neues zur Arteriosklerose?

Gefäßablagerungen sind eine wesentliche Ursache vieler Herzerkrankungen. Was genau passiert hier? Welche neuen Therapieansätze gibt es? Hören Sie rein

Herzgefäße im Zentrum
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Im Bereich der Herz-Erkrankungen passiert in der Forschung einiges. Besonders spannende aktuelle Erkenntnisse werden wir Ihnen daher künftig zwischen unseren üblichen Podcast-Folgen immer mal wieder in einer Episode präsentieren. Zum Start geht es um das Thema Gefäßablagerungen. Denn dieser krankmachende Prozess in unseren Gefäßen ist eine wesentliche Ursache für viele Herzerkrankungen. Was genau passiert hierbei in unseren Gefäßen? Warum leiden einige Menschen mehr darunter als andere? Und wie könnten neue Erkenntnisse zum Entstehen der Arteriosklerose Herzpatienten in Zukunft helfen? Das erläutert in dieser Folge Prof. Armin Welz.

Herzschmerzen durch Stress

Die koronare Herzerkrankung (KHK) stellt die klinisch bedeutsame Erscheinungsform von Ablagerungsprozessen in den Herzkranzarterien (der Arteriosklerose) dar. Dies führt oft zu einem Ungleichgewicht zwischen dem Sauerstoffbedarf und -angebot im Herzmuskel. Die KHK ist mit einem erhöhten Risiko für Krankheitsverläufe und Todesfälle verbunden und äußert sich typischerweise durch Brustschmerzen (Angina pectoris). Je nach Häufigkeit und Intensität der Angina-pectoris-Symptome oder Belastungsdyspnoe ist die Lebensqualität beeinträchtigt. Außerdem steigt das Risiko für Herzinfarkte und plötzlichen Herztod.

In einer Studie (1) haben schwedische Forscher untersucht, wie stark Brustschmerzen mit Arteriosklerose oder anderen Ursachen wie Lebensumfeld und Psyche zusammenhängen. Sie nutzten dazu ein Register mit rund 30.000 Patientinnen und Patienten, die einen Fragebogen erhielten. Zum Teil lagen von ihnen auch Befunde einer Koronar-CT-Angiografie vor, anhand derer festgestellt werden konnte, ob Gefäßablagerungen bestehen und wenn ja, ob diese die Herzgefäße bereits stark oder weniger stark verengen. 

Die Auswertung der Fragebögen und der Untersuchungsdaten ergab, dass etwa jeder fünfte Teilnehmende Bluthochdruck hatte und bei 3,5 Prozent Angina pectoris vorlag. Unter denjenigen mit Brustschmerzen waren erwartungsgemäß deutlich häufiger Menschen mit einer relevanten Verengung der Koronargefäße. Auffällig war jedoch auch, dass es unter denjenigen Teilnehmenden mit Brustschmerzen auch viele gab, die eine hohe Stressbelastung/Depressionssymptome angaben und die einen wirtschaftlich schlechten Status aufwiesen oder ein niedriges Bildungsniveau hatten oder arbeitslos waren. Das waren insgesamt sogar mehr als mit einer Arteriosklerose., 

Experte

Prof. Armin Welz
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Mediziner sitzt vorm Mikroskop
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1) Prevalence of angina pectoris and association with coronary atherosclerosis in a general population; Heart 2023; https://heart.bmj.com/content/heartjnl/109/19/1450.full.pdf