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Herzschutz: mit mehr Liebe und weniger Frust

Kein anderes Organ ist so sehr mit unserem Seelenleben verbunden, wie das Herz. Hören Sie, wie die Liebe das Herz schützt und Ärger schadet.

Darstellung eines Gehirns
pogonici - adobe.stock.com

Hormone steuern Herz und Hirn, Gefühle und Gefäße

Wenn wir verliebt sind, schlägt uns das Herz bis zum Hals, wenn wir Sorgen haben, liegt uns etwas auf dem Herzen und wenn wir verlassen werden, bricht es uns das Herz. Kein anderes Organ ist so sehr mit unserem Seelenleben verbunden, wie das Herz. Bereits der griechische Gelehrte Aristoteles sah das Herz als Sitz der Gefühle an, nicht das Gehirn. Wir sehen heute hingegen häufig seine Funktion eher mechanistisch: Das Herz ist ein Muskel, der rund um die Uhr arbeitet und den Körper mit Blut und Sauerstoff versorgt. 

Und doch sind Herz und Hirn eng miteinander verwoben. Das Herz ist zum Beispiel mit rund 40.000 Nervenzellen bestückt. Und unser Herzschlag startet knapp drei Wochen nach der Zeugung durch die Ausschüttung deines bestimmten Hormons, das in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet wird.

Die enge Verbindung zwischen Gefühlen und Gefäßen begründet inzwischen auch ein interdisziplinäres Arbeitsfeld: die Psychokardiologie. Einblick in neue Erkenntnisse, wie die Psyche auf unser Herz einwirkt und was es zum Beispiel mit dem Broken-Heart-Syndrome auf sich hat, gibt in dieser Podcast-Episode Prof. Christoph Herrmann-Lingen, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen.

Psychokardiologie

Systematisch erforscht wird das komplexe Verhältnis von Herz und Seele seit dem 20. Jahrhundert, heute ist die Bedeutung psychokardiologischer Zusammenhänge anerkannt. Medizinische Leitlinien fordern daher inzwischen auch, das Augenmerk bereits frühzeitig nicht nur auf körperliche Krankheitsaspekte, sondern ebenso auf das seelische Befinden und eventuelle Probleme im zwischenmenschlichen Bereich zu richten. 

Viele kardiologische Akutkliniken arbeiten deshalb heute eng mit psychosomatischen Konsiliar- oder Liaisondiensten zusammen. Sie bieten Patienten schon während des Krankenhausaufenthaltes psychosomatische Gespräche an; sie unterstützen und sind bei der weiteren Therapieplanung behilflich.

Ebenso verfügen fast alle Hausärzte und viele Internisten und Kardiologen heute über eine spezielle Ausbildung in „psychosomatischer Grundversorgung“. Das erlaubt es ihnen, psychosoziale Aspekte im Krankheitsgeschehen zu erkennen und erste Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.

Experte

Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen
Portraet von Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen

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