Die Deutsche Herzstiftung e.V. hat angesichts vieler ungeklärter Fragestellungen bezüglich Covid-19 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen kurzfristig eine Förderinitiative für patientennahe Forschung ausgerufen. Ziel ist es, möglichst schnell neue Erkenntnisse für die Versorgung von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und angeborenen Herzfehlern zu liefern. Ein Gutachtergremium wählte aus insgesamt 60 Projektanträgen 14 patientennahe Forschungsprojekte aus, die jetzt mit einer Fördersumme von rund 1 Million Euro ausgestattet werden.
Projektförderung im Überblick
- Orginaltitel: „Covid-19-Infektionen im Sport – eine Online-Erhebung”
- Projektleiter: Prof. Dr. Christof Burgstahler, Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik V, Sportmedizin
- Fördersumme: € 10.000,00
- Orginaltitel: „Menschliche monoklonale Antikörper gegen SARS-CoV2 zur Prophylaxe gegen COVID-19 bei vorerkrankten Risikopatienten – Unterstützung der Entwicklung”
- Projektleiter: Prof. Dr. Stefan Dübel, Technische Universität Braunschweig, Institut für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik
- Fördersumme: € 50.000,00
- Orginaltitel: „Nicht-kodierende RNAs als diagnostische und prognostische Biomarker in herzkranken Covid-19-Patienten”
- Projektleiter: Thomas Thum und Dr. Anselm A. Derda, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Klinik für Kardiologie und Angiologie, Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien
- Fördersumme: € 50.000,00
- Orginaltitel: „Erfassung der kardialen Herzbeteiligung in COVID-19 Überlebenden”
- Projektleiter: Prof. Dr. Eike Nagel Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Experimentelle und Translationale Kardiovaskuläre Bildgebung
- Fördersumme: € 110.000,00
- Orginaltitel: „SARS-CoV2: ein neues kardiotropes Virus mit Myokarditispotenzial?”
- Projektleiter: Prof. Dr. Karin Klingel, Universitätsklinikum Tübingen, Kardiopathologie, Institut für Pathologie und Neuropathologie
- Fördersumme: € 40.000,00
- Orginaltitel: „COVID-Collateral Damage”
- Projektleiter: Dr. Steffen Schneider et al., Stiftung IHF, Institut für Herzinfarktforschung, Ludwigshafen
- Fördersumme: € 58.514,00
- Orginaltitel: „Characterization of the Immune cell landscape of COVID-19 infected patients with and without cardiovascular disease or diabetes”
- Projektleiter: Prof. Dr. Michael Lehrke, Universitätsklinikum Aachen, RWTH Aachen, Medizinische Klinik I, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin
- Fördersumme: € 48.500,00
- Orginaltitel: „Defining an immune cell signature of COVID-19 infections in patients with atherosclerosis”
- Projektleiter: Dr. Sebastian CremerUniversitätsklinikum Frankfurt, Medizinische Klinik III/Kardiologie und Institut für kardiovaskuläre Regeneration
- Fördersumme: € 70.000,00
- Orginaltitel:„Metabolisch-inflammatorischer Phänotyp und klinischer Verlauf bei COVID-19”
- Projektleiter: Dr. Katharina Lechner, Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen
- Fördersumme: € 53.900,00
- Orginaltitel: „HEART Immunophenotyping in COVID-19 – Analyse von Blut-Leukozyten bei COVID-19 erkrankten Patienten mit KHK, Herzinsuffizienz, und kardiovaskulärem Risikoprofil”
- Projektleiter: Dr. Leo Johannes Nicolai LMU Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik I Campus Großhadern
- Fördersumme: € 130.000,00
- Orginaltitel: „Kardiale Inflammation durch direkte Virusinfektion bei verstorbenen COVID-19 Patienten”
- Projektleiter: Priv.-Doz. Dr. Diana Lindner et al. Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg, Klinik für Kardiologie Experimentelle und Molekulare Kardiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
- Fördersumme: € 80.000,00
- Orginaltitel: „Risikostratifizierung und Langzeitimplikationen bei Covid-19 Patienten mit angeborenen Herzfehlern”
- Projektleiter: Dr. Ulrike Bauer, Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V., Nationales Register für angeborene Herzfehler e. V., Berlin
- Fördersumme: € 60.000,00
- Orginaltitel: „COVID-19 nach Herztransplantation: Infektionsrisiko-Krankheitsverlauf-Immunität”
- Projektleiter: Prof. Dr. Angelika Costard-Jäckle et al., Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen, Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirugie, Arbeitsgruppe Herztransplantation und Unterstützungssysteme
- Fördersumme: € 79.500,00
- Orginaltitel: „Tübinger-Studie zur Gerinnungsstörung bei COVID-19 Patienten”
- Projektleiter: Prof. Dr. Tamam Bakchoul et al. Universitätsklinikum Tübingen, Institut für klinische und experimentelle Transfusionsmedizin
- Fördersumme: € 101.000,00
Aktuelle Meldungen
Spenden
Unterstützen Sie die Herzstiftung
Ihre Spende hilft im Kampf gegen Herzkrankheiten – eines Tages vielleicht auch Ihnen und Ihren Angehörigen. Nicht die Höhe der Spende entscheidet – jeder Betrag hilft.
Videos zu Covid-19 Forschung
Die Suche nach Impfstoff und Antikörpern ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Um noch mehr Forschung zu ermöglichen, unterstützt die Deutsche Herzstiftung ein Projekt zur Entwicklung einer Antikörper-Therapie an der Technischen Universität Braunschweig. Ein neues Medikament gegen Covid-19, an dem Prof. Stefan Dübel und sein 80-köpfiges Team fieberhaft forschen, soll nicht nur den Heilungsprozess von akut Covid-19-Erkrankten unterstützen, sondern gerade auch Risikogruppen, die nicht hundertprozentig von einer Corona-Impfung profitieren können, vor einer Coronavirus-Infektion schützen: Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Personen. Hier stellt Prof. Dübel das Forschungsvorhaben zu einer neuen Antikörper-Therapie vor.
Wie wirkt sich eine Coronavirus-Infektion auf die Herzfunktion von Sporttreibenden aus? Dieser Frage geht der Kardiologe und Sportmediziner Prof. Dr. med. Christof Burgstahler am Universitätsklinikum Tübingen im Rahmen des von der Herzstiftung geförderten Forschungsvorhabens "Covid-19-Infektionen im Sport – eine Online-Erhebung“ nach.
Dass SARS-CoV-2 den Herzmuskel schädigen kann, ist mittlerweile bekannt. Allerdings kennen wir noch nicht die genauen Mechanismen, mit denen das neuartige Coronavirus das Herz schädigt, wenn es den Herzmuskel befällt. Die Herzstiftung unterstützt genau zu dieser Fragestellung ein Forschungsvorhaben der Abteilung für Kardiopathologie des Instituts für Pathologie und Neuropathologie am Universitätsklinikum Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Karin Klingel. Hier erläutert die Ärztin und Forscherin, welche Erkenntnisse sie und ihr Team sich von ihren umfangreichen Untersuchungen versprechen - als weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen Covid-19 und seine Folgen für Herz und Gefäße.