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Diclofenac: Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Was sollten Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Herzens bei Einnahme des Schmerzmedikaments beachten?

Mann nimmt Dicolfenac ein
Robert Kneschke - stock.adobe.com

Diclofenac ist ein Schmerzmittel (Analgetikum), wird aber auch bei Entzündungen und Fieber eingesetzt. Für eine sichere Anwendung ist es wichtig, die Dosierung und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln zu kennen. 

Wie wirkt das Schmerzmittel Diclofenac?

Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen antiinflammatorischen Arzneimittel (englisch NSAID). Im Körper hemmt er Enzyme (Cyclooxygenasen), die an der Bildung von entzündungsvermittelnden Botenstoffen (Prostaglandinen) beteiligt sind. NSAID wirken schmerzstillend, fiebersenkend, antientzündlich und hemmend auf die Blutplättchenverklumpung. Außerdem verringern sie die Nierendurchblutung und die Ausscheidung von Wasser und Blutsalzen. Diclofenac ist hauptsächlich in Form von Tabletten, Gelen, Pflastern und Injektionslösungen erhältlich. Niedrigdosierte Präparate erhalten Sie ohne Rezept. Bei Arzneimitteln mit höherer Dosis benötigen Sie eine ärztliche Verordnung. 

Gibt es Anwendungsbeschränkungen von Diclofenac?

Diclofenac darf u.a. nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen andere NSAID, bei Blutungen oder bei der Neigung zu Blutungen, bei Bluthochdruck, bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, bei Atemwegserkrankungen, bei Heuschnupfen, oder direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen angewendet werden. Der Arzneistoff ist zur Langzeitbehandlung insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) ungeeignet. Alle Informationen finden Sie in der Packungsbeilage. 

Herz-Tipp:

NSAID erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzinfarkt und für einen plötzlichen Herztod in Verbindung. Das gilt auch für Medikamente, die Sie ohne Rezept erhalten. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf an! 

Welche Nebenwirkungen sind von Diclofenac bekannt?

Ohne ärztlichen Rat sollte das Schmerzmittel Diclofenac nicht länger bzw. nicht in höherer Dosierung eingenommen werden. Zu den häufigsten, kurzfristig auftretenden Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Der Wirkstoff kann zu Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen führen, die in Ausnahmefällen eine Anämie (Blutarmut) verursachen. Diclofenac verursacht ebenfalls häufig eine Steigerung des Blutdrucks. Diclofenac beeinflusst die Blutgerinnung schwächer als beispielsweise Acetylsalicylsäure. Dennoch kann nach größeren Operationen das Risiko von Nachblutungen steigen. Alle Informationen zu Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.  

Hat Diclofenac Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Diclofenac hat Wechselwirkungen mit zahlreichen Arzneistoffen. Sprechen Sie unbedingt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an, falls Sie weitere Medikamente verwenden. Werden andere NSAR oder Cortisonpräparate gleichzeitig eingenommen, erhöht sich das Risiko von Magengeschwüren oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Außerdem schwächt Diclofenac die Wirkung bestimmter Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck (Diuretika, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten) ab. Bei anderen Wirkstoffen wie Methotrexat zur Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen kann sich der Spiegel im Blut stark erhöhen. Dies wurde ebenfalls bei Digoxin, einem Wirkstoff zur Behandlung von chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Herzrhythmusstörungen, beobachtet. Alle Informationen zu Wechselwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.  

Experte

Prof. Dr. med. Thomas Eschenhagen
Portrait von Prof. Thomas Eschenhagen

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    Felix Friedrich

    Privatdozent​​​​​​​ Dr. med.

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