Können Sie sich vorstellen, jeden Tag ein kleines lebensrettendes Gerät mit sich führen zu müssen? Nein, kein Handy – sondern ein Herzunterstützungs-System, auch einfach Kunstherz genannt. Bernhard Wendel, Regisseur des Exiltheaters in Bruchsal, trägt seit knapp einem Jahr ein solches System in und mit sich. Denn das Batteriesystem muss immer in einer Tasche mit dabei sein - Tag und Nacht.
Im ersten Gesprächsteil erzählt er, stets mit einem kleinen Augenzwinkern, wie dieses besondere “Drama” seinen Lauf nahm.
Was ist eine LVAD?
Lange Zeit kann unser Herz eine nachlassende Pumpfähigkeit ausgleichen, bevor die Schäden so groß und schwerwiegend werden, dass über eine mechanische Herzunterstützung nachgedacht werden muss, ein sogenanntes VAD-System. LVAD steht für linksventrikuläres Herzunterstützungssystem (engl. left ventrircular assist device). Es handelt sich dabei um eine mechanische Pumpe, die die zu schwache linke Herzkammer unterstützt. Dazu zieht das System kontinuierlich Blut aus der linken Herzkammer ab und transportiert es in die Aorta, die das sauerstoffreiche Blut anschließend durch den Körper leitet.
Die heute zumeist eingesetzten LVAD befinden sich überwiegend intrakorporal – also innerhalb des Körpers. Allerdings bleibt eine Verbindung nach außen bestehen – die sogenannte „Driveline“. Diese Kabelverbindung führt durch die Haut nach außen und verbindet das Gerät mit der Steuereinheit und der Energieversorgung in Form eine wiederaufladbaren Batterie. Diese muss ständig in einer Tasche mit sich geführt werden und die Batterien müssen natürlich regelmäßig gegen frische ausgetauscht und die anderen wieder aufgeladen werden. Nur in sehr wenigen Fällen kommt ein totales Kunstherz (Total Artificial Heart = TAH) als Ersatz des gesamten Herzens zum Einsatz.
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Ruth Ney ist Apothekerin und Medizinjournalistin bei der Herzstiftung. Sie koordiniert unter anderem die Podcast-Gespräche "imPULS".
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