Die Freude auf ein Kind ist riesig, wenn die Schwangerschaft beim Frauenarzt bestätigt wird. Umso tiefer ist das Loch, in das man fällt, wenn bei einer Ultraschalluntersuchung dann ein Defekt am Herzen des Babys festgestellt wird. Die Überlebensprognose der Kleinen ist dank moderner Medizin sehr gut: Mehr als 90 Prozent der Kinder mit einem angeborenen Herzfehler erreichen inzwischen das Erwachsenenalter. Doch der Weg dahin ist mitunter steinig und von vielen Operationen und Krankenhausaufenthalten gesäumt.
Was ist dann für die Eltern besonders wichtig zu wissen, wenn die Diagnose Herzfehler beim ungeborenen Kind gestellt wird? Welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen? Und welche Herzfehler sind überhaupt kritisch? Das erläutert in dieser Episode die Kinderherzexpertin Professor Ulrike Herberg, die seit vielen Jahren diese Beratungsgespräche führt.
5 Fakten zu angeborenen Herzfehlern
Die Bandbreite angeborener Herzfehler ist groß und komplex. Doch insgesamt ist die Prognose heute sehr gut:
- Das Herz entwickelt sich zwischen der 3. und 8. Schwangerschaftswochen. Hier können durch eine fehlerhafte Organbildung angeborene Herzerkrankungen entstehen. Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei der Krankheitsentstehung, oft aber ist der Grund für den Herzfehler unklar.
- Cirka 8700 Kinder werden jedes Jahr in Deutschland mit einem angeborenen Herzfehler geboren.
- Am häufigsten kommen irreguläre Verbindungen zwischen dem rechten und linken Herzen vor, so dass sich sauerstoffarmes und sauerstoffreiches Blut mischen, meist aufgrund eines Defektes der Herzscheidewand (Ventrikelseptumdefekt).
- Über 90 Prozent der Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt kommen, erreichen das Erwachsenenalter
- Aktuell leben mehr als 330.000 Erwachsene in Deutschland, die einen angeborenen Herzfehler haben (EMAH).
Expertin
Prof. Dr. med. Ulrike Herberg ist Direktorin der Klinik für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler an der Uniklinik RWTH Aachen.
Sie ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Kinderkardiologie und den Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin, Kardiologie für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) und Fachkunde Interventionelle Radiologie.
Zudem ist sie 2. Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (Stand 2023)
Unser Informationsangebot
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TGA-Ratgeber
PDF: 844,76 KB -
EMAH-Ratgeber
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Fontan-Infoheft
PDF: 3,11 MB
HERZ heute: Leben mit angeborenem Herzfehler
In unserer Ausgabe 3/2023 ist das Schwerpunkt-Thema "Leben mit angeborenem Herzfehler." Dabei geht es um moderne Diagnosemöglichkeiten und Therapie sowie die Hürden in der Nachsorge. Außerdem: Wie eine Familie die lebenslangen Herausforderungen meistert. Erfahren Sie mehr.
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