Patientenstimme

„Gehäufte Koronarspasmen sind ein Alarmzeichen!“

Koronarspasmen können auch schon in jungen Jahren auftreten und zum Herzinfarkt führen. Justine K. appelliert, Warnzeichen ernst zu nehmen.

Erste Anzeichen falsch gedeutet

Im Alter von 39 Jahren erlitt ich zwei Herzinfarkte. Wie ich heute weiß, waren der Grund dafür sogenannte Koronarspasmen, also Verkrampfungen der Herzarterien.  

Schon länger hatte ich im Vorfeld Anzeichen, die ich leider nicht richtig deuten konnte. Auch der Hausarzt hat aufgrund meines jungen Alters keine Herzerkrankungen in Erwägung gezogen. Es gab anfallsartige Beschwerden mit starken Rückenschmerzen, Übelkeit und Schweißausbrüchen, die jeweils nach wenigen Minuten wieder vorbei waren.  

An dem Tag, an dem diese Beschwerden nicht mehr wieder abnahmen, sondern nur weiter zunahmen, schickte mich mein Hausarzt zum Glück ins Krankenhaus. Dort wurde ein Herzinfarkt mithilfe des Bluttests auf Troponin diagnostiziert. Ein schneller Herzkathetereingriff und das Einsetzen eines Stents haben damals mein Leben gerettet.  

Ich kann daher jedem nur raten, bei so starken Beschwerden, die man sonst noch nie erlebt hat, nicht zu warten und sofort den Hausarzt oder die Notaufnahme aufzusuchen. Durch einen paar Untersuchungen und eine Blutabnahme kann schnell festgestellt werden, ob es sich um eine Herzproblematik handelt. Ich bin froh, dass ich damals nicht länger gezögert habe. 

Mit der Herzerkrankung klarkommen

Was mir nach diesem Ereignis sehr geholfen hat, um mit dem Leben mit einer chronischen Erkrankung zurecht zu kommen, war die Reha. Hier habe ich gelernt, die Krankheit anzunehmen und das Leben positiv zu beeinflussen. Zum Beispiel durch gesunde Ernährung, Bewegung und die konsequente Einnahme meiner Herzmedikamente.  

Auch die Treffen und der Austausch mit anderen Betroffenen im Rahmen einer, von der Herzstiftung organisierten, Selbsthilfegruppe haben mir sehr geholfen, um im Alltag zurecht zu kommen. Gerade da es in meinem Alter wenige Herzpatienten gibt, war das Zusammentreffen mit anderen, Gleichgesinnten immer eine schöne, wertvolle Möglichkeit zum Austausch, denn geteiltes Leid ist halbes Leid!

 Was ist ein Koronarspasmus?

Krampfen die Blutgefäße, die das Herz mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen, plötzlich zusammen, spricht man von einem Koronarspasmus. Die Folge: Es gelangt nicht mehr ausreichend Sauerstoff zum Herz, der unterversorgte Herzmuskel fängt zu schmerzen an. Medizinisch kann dahinter z.B. eine sogenannte vasospastische Angina (Prinzmetal-Angina) stecken, wenn ansonsten keine Gefäßablagerungen vorhanden sind. Koronarspasmen sind mitunter auch Ursache für einen MINOCA-Herzinfarkt (myocardial infarction with nonobstructive coronary arteries).

Kompetenz für Ihr Herz

Werden Sie Mitglied

Das Herz ist das wichtigste Organ im Körper. Deshalb ist es notwendig, es gut zu schützen. Mit der Herzstiftung haben Sie einen kompetenten Partner an Ihrer Seite, der Sie mit Wissen und Erfahrung rund um Prävention und Therapie unterstützt. Zudem setzen wir uns stark für Herzforschung ein.

Danke!

Wir möchten uns herzlich bei Justine K. bedanken, dass sie uns an ihrer persönlichen Herzerkrankung teilhaben lässt. Bitte beachten Sie, dass das Foto eine unbeteiligte Person zeigt und die in den Patientengeschichten enthaltenen Informationen keine ärztliche Diagnose oder Behandlung ersetzen. Sie dienen ausschließlich einem informellen Austausch und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern.

Frau hat ein rotes Herz in der Hand und lächelt
deagreez - stock.adobe.com
Wir suchen Patientinnen und Patienten, die ihre Erfahrungen im Umgang mit ihrer Herzerkrankung teilen möchten.

Informationen, die helfen

Gerne können Sie, bei der Herzstiftung kostenlos Informationsmaterial zu Ihrer Herzerkrankung anzufordern. Unsere Ratgeber sind von unabhängigen Experten verfasst und bieten fundierte Informationen und praktische Tipps.

Mehr erfahren

  1. Worauf Herzpatienten im Alltag achten sollten
  2. Überblick

    Herzinfarkt

    Etwa 300.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzinfarkt. Informieren Sie sich über die Anzeichen, die Behandlung und Folgen.
  3. Herzkrank, aber nicht allein: Selbsthilfegruppen fördern den Austausch mit Betroffenen und Angehörigen.
0 Kommentare
Sie sind bereits Mitglied? Loggen Sie sich ein, um für alle sichtbar als verifiziertes Mitglied zu kommentieren.

Bitte beachten Sie, medizinische Anfragen werden direkt unkommentiert gelöscht. Wenden Sie sich bei medizinischer Auskunft bitte direkt an unsere Sprechstunde unter sprechstunde@herzstiftung.de. Folgende Angaben werden zusammen mit Ihrem Kommentar veröffentlicht. Alle Felder sind dabei optional und editierbar. Für mehr Details lesen Sie bitte die Datenschutzhinweise

Überprüfen Sie bitte das Recaptcha.