Wie kann sich eine verletzungsträchtige Sportart wie Fußball für Herzkranke als gesundheitsförderlich entpuppen? Aufregende Spiele sorgen schließlich eher für einen ungesund erhöhten Blutdruck. Doch mit einem besonderen Trainingskonzept lassen sich Herzfitness und Spaß durchaus erreichen, ohne dass es zur Überlastung und zu Verletzungen bei Patienten mit einem vorgeschädigten Herzen – vor allem nach einem ersten Herzinfarkt – kommt.
Wie das geht, das erzählt in dieser Episode der Cloppenburger Kardiologe Prof. Joachim Schrader. Er hat dieses Konzept mit entwickelt, das derzeit auch wissenschaftlich durch eine von der Herzstiftung unterstützte Studie begleitet und ausgewertet wird.
Daten aus der ersten Studie „3F-Studie: Fit und Fun mit Fußball“
In einer ersten Studie mit über 200 Teilnehmern mit Bluthochdruck, die seit mehreren Jahren nicht mehr aktiv Sport getrieben hatten, wurde überprüft, wie sich bei der einen Hälfte ein modifiziertes "gesundes" Fußballtraining auf den Gesundheitszustand auswirkt, während die anderen wie bisher inaktiv blieben. Die Auswertung der „3F-Studie: Fit und Fun mit Fußball“ ergab, dass nach einem Jahr schon mit einem einmal wöchentlichen Training über 90 Minuten die Blutdruckwerte in der Fußballgruppe signifikant von 142,6/87,9 auf 130,8/81,8 mmHg gesunken waren.
Außerdem konnten deutlich mehr Teilnehmer der Fußballgruppe die antihypertensive Therapie reduzieren als in der Kontrollgruppe (Fußballgruppe: 16, Kontrollgruppe: 6), während mehr Teilnehmer in der Kontrollgruppe die antihypertensive Therapie sogar intensivierten (Fußballgruppe: 3, Kontrollgruppe: 14). In der Fußballgruppe hatten die Teilnehmer außerdem im Schnitt 3 Kilogramm abgenommen, die anderen Teilnehmer brachten hingegen 1,7 Kilogramm mehr Körpergewicht auf die Waage.
Quelle: Football beats hypertension: results of the 3F (Fit&Fun with Football) studyournal of Hypertension: November 2021; doi: 10.1097/HJH.0000000000002935
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