Sprechstundenfrage

Sind Zahnimplantate ein Risiko fürs Herz?

In der Regel sind Zahnimplantate aus kardiologischer Sicht kein Problem. Lesen Sie hier eine ausführliche Erklärung.

Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:

Unsere jetzt 13 Jahre alte Tochter Stefanie hat einen korrigierten atrioventrikulären Septumdefekt (AVSD) sowie einen AV‑Block III. Grades und daher einen Schrittmacher. Die Mitral-und die Trikuspidalklappe weisen eine Restundichtigkeit Grad I bis II auf. Stefanie muss eine konsequente Endokarditisprophylaxe einhalten. Sie trägt eine feste Zahnspange, um Fehlstellungen zu korrigieren. Nun hat sich herausgestellt, dass der Eckzahn oben rechts nicht als bleibender Zahn angelegt ist. Uns wurde erklärt, dass es zwei Möglichkeiten gebe: den völlig einwandfreien Milchzahn stehen lassen und gegebenenfalls später mit einem Implantat ersetzen oder den Milchzahn jetzt ziehen und die verbleibenden Zähne einschließlich Weisheitszahn als Backenzahn nach vorne schieben. Stefanie ist gesetzlich bei uns mitversichert. Der Abschluss einer Zusatzversicherung ist aufgrund der Vorerkrankung bisher nicht möglich gewesen. Wir sind unsicher, welche Variante auf Dauer die bessere ist. Wie ist im Fall unserer Tochter ein Implantat aus kardiologischer Sicht zu bewerten? Was ist beim Zahnziehen zu beachten, welche Nachsorge ist nötig? (Sonja D., Freiburg)

Expertenantwort:

Die von Ihnen gestellte Frage bezüglich des zu wählenden Vorgehens bei dem Zahnbefund Ihrer Tochter ist aus meiner Sicht in erster Linie nach zahnmedizinischen Gesichtspunkten zu beantworten und kein kardiologisches Problem. Daher sprechen Sie am besten unabhängig von dem bei Ihrer Tochter vorliegenden Herzfehler mit Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt beziehungsweise Kieferchirurgin/Kieferchirurgen. Zu bedenken ist allerdings, dass erfahrungsgemäß bakterielle Entzündungen im Kiefer und an der Mundschleimhaut bei Implantatträgern häufiger vorkommen als nach anderen zahn- beziehungsweise kieferchirurgischen Eingriffen. Ein Beispiel ist die sogenannte Peri-Implantitis, das heißt eine Entzündung in der Umgebung des Implantats. Zudem vermutet man, dass diese eitrigen Entzündungen von den Betroffenen erst später wahrgenommen werden als sonstige Vereiterungen im Zahnbereich. Im Fall Ihrer Tochter würde das auch ein zusätzliches Risiko fürs Herz bedeuten. Hinsichtlich des Herzschrittmachers ist wohl bei beiden zur Wahl stehenden Behandlungsverfahren nicht mit Problemen zu rechnen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Hinweisen zumindest eine kleine Hilfestellung für Ihre Entscheidung beziehungsweise ein nochmaliges Gespräch mit der Zahnärztin/dem Zahnarzt geben.

Experte

Prof. Dr. med. Herbert E. Ulmer
Prof. Ulmer
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Bei Fragen zur neuen Regelung oder zur Überweisung wenden Sie sich bitte an Ihre Hausbank.