Mussten Sie schon einmal am Herzen operiert werden? Und wurden Ihnen dabei zum Verschluss des Brustkorbs Drähte am Brustbein eingesetzt? Theoretisch können diese Drähte lebenslang im Körper verbleiben. In manchen Fällen kann es aber auch zu Problemen kommen, wie die folgende Frage aus der Herzstiftungs-Sprechstunde zeigt.
Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
Ich bin 48 Jahre alt und habe 2008 eine künstliche Mitralklappe erhalten. Der Brustkorb wurde mit Drähten verschlossen. Soweit alles gut. Da ich aber sehr schmal bin, stehen die Drähte hervor, sodass sie beim Waschen bzw. Cremen stören. Sie schmerzen z. B., wenn ich einen Gurt anlege. Sie sehen auch nicht gut aus. Die Narbe ist sehr schön verheilt. Frage: Kann man die Drähte entfernen und wie wird das gemacht? (Tabea B., Hildesheim)
Experten-Antwort:
Gerade bei schlanken Patienten zeichnen sich die zum Verschluss des Brustbeins am Ende der Operation verwendeten sogenannten Drahtcerclagen oft deutlich ab.
Sie stören nicht nur beim Ansehen, sondern lösen Missempfindungen aus, drücken sich gelegentlich auch durch die Haut, verursachen Schmerzen und können sogar zu Entzündungen führen.
Man sollte sie in Ihrem Fall entfernen, zumal der Brustbeinknochen nach inzwischen 3 Jahren stabil verheilt ist. Leider gibt es keine andere Möglichkeit als die, die Wundnarbe auszuschneiden, um die Drähte zu erreichen und sie dann einzeln zu lösen und zu entfernen.
Entfernung der Drähte in Vollnarkose
Das ist nicht besonders kompliziert und dauert auch nicht lange. Allerdings sollte es in kurzer Vollnarkose geschehen. Denn es kann wehtun, und die Drähte sind manchmal so tief in das Brustbein eingedrungen, dass sie erst mühsam aufgesucht werden müssen. Die neue Wunde wird anschließend wie zuvor mit einer sogenannten Intracutannaht wieder vernäht und sollte nach Verheilung ebenso gut aussehen wie Ihre jetzige Narbe.
Fazit:
Ich möchte Ihnen daher unbedingt empfehlen, die Drähte entfernen zu lassen.
Experte
Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung und im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Stiftung für Herzforschung, langjähriger Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universität Mainz.
In der REHA Dreiburgen Klinik Juli 2009 lernte ich einen Patienten aus dem Völklinger-Krankenhaus kennen, dem man einen Bypass zum Herzen eingesetzt hat. Ihm wurde nicht das Brustbein getrennt. Ihm wurde lediglich ein Teil der Rippe naheliegend der Herzgegend entfernt. Er sagte mir dass dieses OP-Verfahren aus den USA her stammt. Werden OP's heutzutage so noch gehandhabt ? Bitte um Rückmeldung.
L.G. P. Willems
Bin 82 Jahre alt habe 2010 3 Bypässe bekommen habe keinen Ärger mit den Drähten nur am Flughafen an der Kontrolle geht der Piepser los sonst keine Probleme
Ich bin 81 Jahre alt und wurde im Dezember 2019 am Herzen operiert (4 Bypässe). Bevor ich zur Kur geschickt wurde stellte die Chirurgie ein instabiles Brustbein fest, welches am 1.1.2020 sofort operiert wurde. Ich habe im Brustbereich ständig Schmerzen, denen ich täglich mit 4 x 30 Tropfen Novalgin begegne. Nachdem die Schmerzen nicht zurückgehen wurde mir ab 27.5. Lercanidipin-HCL Stada 10 mg verschrieben, die morgens gleich nach dem Frühstück einzunehmen ist. Der Brustdruck und auch die Schmerzen sind etwas zurückgegangen, aber imer noch gravierend. Ich hielt es deshalb für erforderlich die chir. Ambulanz aufzusuchen. Dort wurde mir angeraten, noch abzuwarten, mich in 6 Monaten wieder vorzustellen und ggfls. eine Cerclagendrahtentfernung vornehmen zu lassen. Dies ist wohl eine unter Vollnarkose durchzuführende OP, die recht schmerzhaft sein soll.
Ich wurde am 16.4.2020 am Herzen operiert. Nach der Reha hatte ich plötzlich viele Fragen. Aber wen könnte ich fragen. Dann habe ich im Internet gesucht und bin auf diese Seite gestoßen. Hier kann man sehr viel nachlesen, wie es anderen ergangen ist. Tolle Seite. Danke