Podcast

Herz in Angst – was der Vagusnerv damit zu tun hat

Stress, Angst und Depression belasten unser Herz. Bei der Gefühlsvermittlung spielt ein besonderer Nerv eine wichtige Rolle. Hören Sie mehr dazu!

Das Bild zeigt symbolisch die enge Verbindung zwischen Herz und Gehirn – und wie Stress, Emotionen und Psyche die Herzgesundheit beeinflussen. Ideal für Themen wie Herz und Psyche, Stressbewältigung, psychische Gesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
canva.com

In dieser Podcastfolge dreht sich alles um Gefühle – und wie unser Herz mit unserem Gefühlsleben zusammenhängt. Und zwar nicht nur, wenn wir verliebt sind. Ein Nerv spielt dabei eine Hauptrolle: der Vagusnerv, oft „Entspannungsnerv“ genannt. 

Wie hängt dieser Nerv zum Beispiel mit Stress, Angst und Depression und unserem Herzen zusammen? Können wir den Entspannungsnerv vielleicht sogar gezielt stärken? Das erläutert im Gespräch Gast Privatdozentin Dr. Cora Stefanie Weber. Sie ist Chefärztin der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Oberhavel Kliniken in Hennigsdorf. Sie ist ebenfalls Gastwissenschaftlerin der Charité Universitätsmedizin Berlin und Dozentin für Psychokardiologie bei der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.

Wo sitzt der Vagusnerv in unserem Körper - und was macht er?

Der Vagusnerv ist der zehnte und längste der zwölf Hirnnerven und sitzt im Hirnstamm. Der Name Vagusnerv leitet sich vom lateinischen Begriff „vagari“ für „umherschweifen“ ab. Als wichtiger Teil des parasympathischen Nervensystems ist er an vielen unbewussten Körperfunktionen beteiligt und sorgt für Entspannung und Erholung, etwa indem er die Herzfrequenz senkt.

Der Vagusnerv verläuft rechts und links der Halsschlagader durch den Hals und Brustraum bis in den Bauchraum, wo er sich verzweigt und unter anderem Herz, Lunge, Leber, Nieren und den Magen-Darm-Trakt versorgt. Auf seinem langen Weg fungiert er als eine Art Datenautobahn, die Informationen zwischen Gehirn und den inneren Organen übermittelt und so Funktionen wie Atmung, Verdauung und Herzfrequenz steuert. 

Wissenschaftlich wird gegen Depressionen die invasive Stimulation des Vagusnervs untersucht. Nach bisherigen Erfahrungen hilft die Implantation eines kleinen Gerätes, das den Nerv im Gehirn anregt etwa 30 Prozent der so behandelten Patientinnen und Patienten. Der Einsatz ist jedoch auf therapieresistente Depressionen beschränkt.

Podcast als Video

Redaktion

Ruth Ney
Bild von Ruth Ney

Weitere Themen

  1. Sprechstundenfrage

    Was tun gegen "Herzangst"?

    Manche Menschen fürchten sich vor Herzerkrankungen ohne erkennbare Begründung. Was dahinterstecken kann, lesen Sie hier.

    Herbert E. Ulmer

    Prof. Dr. med.

  2. Neue Forschungsergebnisse verdeutlichen, welche negativen Emotionen unsere Gefäße offenbar besonders belasten.
  3. Medizinisches Know-how hilft, eine Brücke zwischen Arzt und Patient zu bilden. In Podcast-Gesprächen vermitteln wir Wissen locker und lehrreich.

Newsletter