Titelbild des Herzberichts 2025 mit einer Collage aus einem anatomischen Herz und einem Stethoskop

Wie gut versorgt Ihre Region Herzpatienten?

Neuer Herzbericht gibt Antworten!

Der Deutsche Herzbericht ist die umfangreichste Leistungsschau der kardiologischen und herzchirurgischen Versorgung in Deutschland. Der Bericht zeigt unter anderem, wie sich Morbidität und Mortalität und die verschiedenen Therapieoptionen bei Herzerkrankungen entwickeln. Der Herzbericht beleuchtet jedes Jahr die aktuelle Versorgungslage im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin.  

Ein Schwerpunktthema bei der Vorstellung des aktuellen Deutschen Herzberichts – Update 2025 ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt. Die im Herzbericht – Update 2025 dargestellten Daten beziehen sich darüber hinaus auch auf die Herzkrankheiten Klappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und angeborene Herzfehler. Das Berichtsjahr des aktuellen Herzberichts ist 2023. 

Druck auf der Brust – Druck auf das Gesundheitssystem?

Der Herzbericht – Update 2025 legt den Schwerpunkt auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkt. Diese Erkrankungen zählen mit jährlich rund 120.000 Todesfällen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Über 530.000 Krankenhausaufnahmen pro Jahr zeigen die enorme Belastung für das Gesundheitssystem.  

Im europäischen Vergleich bleibt die Sterberate durch KHK in Deutschland – etwa im Vergleich zu Frankreich oder Dänemark – nach wie vor zu hoch. Um die Mortalität spürbar zu senken, müssen die Ursachen der KHK konsequenter in den Fokus gerückt werden.

Fortschritte wie moderne Katheterverfahren, Bypass-Operationen und neue bildgebende Verfahren verbessern Diagnose und Behandlung. Dennoch bleibt der Handlungsdruck groß – insbesondere in der Prävention. 

Herzbericht lesen

Hier können Sie den Deutschen Herzbericht - Update 2025 kostenfrei als E-Paper lesen

Zahlen und Fakten zum Herzbericht – Update 2025

  • Herzkrankheiten waren die Hauptdiagnose bei 9,3 % (2022: 9,2 %) aller 2023 in Deutschland im Rahmen der Krankenhausdiagnosestatistik erfassten 17.597.125 (2022: 17.205.585) vollstationären Fälle. Von den ausgewählten Diagnosen entfielen 57,8 % (2022: 58,2 %) auf Männer und 42,2 % (2022: 41,8 %) auf Frauen. 
  • Aus der Altersgruppe der über 65-Jährigen kommt der größte Teil der Herzpatienten (Frauen + 18 %; Männer + 11% seit 2011) 
  • Die wichtigsten Herzerkrankungen 2023 im Vergleich (pro 100.000 Einwohner) 
    • Koronare Herzkrankheit: 574,0 
    • Herzrhythmusstörungen: 514,8 
    • Herzinsuffizienz: 464,0 
    • Herzklappenerkrankungen: 110,7 
    • Angeborene Fehlbildungen des Kreislaufsystems: 31,1 
  • Herz-Kreislauferkrankungen waren auch im Jahr 2023 mit deutlicher Mehrheit unter den häufigsten Todesursachen vertreten 
  • In der Gesamtheit waren kardiovaskuläre Erkrankungen für 28,5 % aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Dabei wurden chronische Koronare Herzkrankheit und akuter Myokardinfarkt am häufigsten als zugrunde liegende Todesursache angegeben. 
  • Die altersstandardisierte vollstationäre Hospitalisationsrate der Koronaren Herzkrankheit betrug im Jahr für Männer 837 (2022: 841) und für Frauen 311 (2022: 313) pro 100.000 Einwohner.  
  • Geschlechterverteilung (Mortalitätsrate): Männer sind mehr als doppelt so häufig betroffen (Männer 169 / 100.00, Frauen 82 / 100.000) 
  • Altersstandardisierte Mortalitätsrate: 125 / 100.000 (niedrigster Wert seit 2000) 
  • Rückgang der isolierten Aorto-Coronaren-Bypassoperationen (ACB) seit 2019 auf 28.996 (– 15,3 %) 
  • Anstieg des Anteils der ohne Herz-Lungen-Maschine operierten Aorto-Coronaren-Bypassoperationen (OPCAB) seit 2019 auf 7.598 (+ 7,4 %) 
  • Ambulante Koronarangiographien und -interventionen: zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 26,2 % beziehungsweise 8,5 %. Damit werden aktuell knapp 20 % der gesamten Koronarangiographien und 4 % der Koronarinterventionen ambulant durchgeführt 
  • Höchste altersstandardisierte Hospitalisationsrate seit 2011: 111/100.000 (+ 20 % im Vergleich zu 2011) 
  • Höchste altersstandardisierte Mortalitätsrate seit 2011: 22 / 100.000 (+ 29 % im Vergleich zu 2011) 
  • Die altersstandardisierte vollstationäre Hospitalisationsrate im Jahr 2023 betrug für Männer 137 (2022: 131) und für Frauen 84 (2022: 80) pro 100.000 Einwohner. 
  • Die altersstandardisierten vollstationären Hospitalisationsraten von Männern sind höher als die von Frauen, 2023 liegt der Abstand Männer zu Frauen bei +38,3 %. 
  • Aortenklappeneingriffe (im Vergleich zu 2022) 
    • Chirurgisch: 8.552 (+10 %) 
    • Kathetergestützt: 25.969 (+ 8%) 
  • Mitralklappeneingriffe 
    • Chirurgisch: 6.849 (+8 %) 
    • Kathetergestützt: 9.253  (+ 13%) 
  • Trikuspidalklappeneingriffe 
    • Chirurgisch: 2.529 (+11 %) 
    • Kathetergestützt: 4.080 (+ 33 %) 
  • Altersstandardisierte Hospitalisationsrate: 515 / 100.000 (noch unter „Vor-Corona“-Niveau, aber 4,3 % höher als 2011) 
  • 2023 betrug die altersstandardisierte vollstationäre Hospitalisationsrate 
    • für Männer 605 (2022: 575) und 
    • für Frauen 424 (2022: 397) pro 100.000 Einwohner. 
  • Altersstandardisierte Mortalitätsrate: 30 / 100.000 (– 3,2 % im Vergleich zu 2022) 
  • Nach Geschlecht unterteilt versterben aktuell 31,1 männliche Erkrankte pro 100.000 Einwohner und 27,9 Frauen 
  • Ablationen: 124.464 (+ 15 % in Bezug auf 2022) 
  • Häufigste Indikation für Schrittmacher: AV-Block (51,7 %) 
  • Insgesamt wurden im Erfassungsjahr 2023 in Deutschland 130.458 (-2,8%) Operationen mit kardialen Rhythmusimplantaten im Rahmen der stationären Patientenversorgung durchgeführt. 
  • Anstieg der Neuimplantationsraten Herzschrittmacher (HSM) + 3,0 %; Kardioverter/Defibrillatoren (ICD): + 4,1 %) 
  • Rückgang bei Aggregatwechseleingriff (HSM: – 23,7 %; ICD: – 27,2 %) 
  • Revisionseingriff  (HSM: – 4,0 %; ICD: – 2 %) 
  • Wiederanstieg der altersstandardisierten Herzinsuffizienz- Hospitalisationsrate nach COVID-Dip, allerdings nicht auf das Vor-COVID-Niveau (2023: 464 / 100.000 vs. 2019: 510 / 100.000). 
  • Über 65-Jährige haben eine fast fünffach erhöhte Herzinsuffizienz Hospitalisationsrate im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (2.246 / 100.000). 
  • Frauen werden unverändert 0,7-fach weniger häufig aufgrund einer Herzinsuffizienz hospitalisiert als Männer (381 / 100.000 vs. 547 / 100.000). 
  • Als Ausdruck des Spendermangels ist die Zahl der Herztransplantation in 2023 auf 330 gesunken. Davon stammen 27 Spenderherzen aus Ländern mit Widerspruchslösung, die in Deutschland weiterhin abgelehnt wird. 
  • 21.771 CRT-Eingriffe (kardiale Resynchronisationstherapie), -3,5 % zum Vorjahr; davon 13.751 Ersteingriffe (+7 % zum Vorjahr); es zeigt sich langfristig eine deutliche Zunahme von CRT-P-Implantationen im Vergleich zu CRT-D-Implantationen.
  • 8.500 Säuglinge werden pro Jahr mit einem Herzfehler geboren, therapiert überleben 90 % ins Erwachsenenalter. 
  • Nach der Phase der Primärversorgung im 1. Lebensjahr sind Morbidität und Mortalität bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern seit 2011 konstant niedrig. Altersstandardisierte Mortalitätsrate 2023: 0,8 
  • Die Hospitalisationsrate ist leicht ansteigend, die Verweildauer hingegen sinkt deutlich. Kurzlieger-Anstieg von 10.350 Fällen (47,2%) 2011 auf 15.951 Fälle (63,1%) 2023. 
  • Die steigende Anzahl an Herzkatheteruntersuchungen spiegelt den stetig wachsenden Bedarf an Diagnostik und interventioneller Therapie wider
    • Anstieg der Interventionen von 5.289 (2022) auf 6.164 (2023) = +16,5.% 
    • Anstieg von 8.131 Herzkatheteruntersuchungen (2022) auf 9.960 (2023) = +22,5 % 
  • Zahl der Operationen wegen angeborener Herzfehler ist mit ca. 5.400 pro Jahr seit längerem konstant. 
  • Die Überlebensrate nach einer pädiatrischen Herztransplantation ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Viele Kinder erreichen nach der Transplantation eine gute bis sehr gute Lebensqualität. 
  • Für das Jahr 2023 wurden Daten von 106.166 Patienten (63,3 Jahre ± 5,7 Jahre; 30,9 % Frauen) von insgesamt 63 Rehabilitationseinrichtungen elektronisch übermittelt 
  • Der Anteil der Anschlussrehabilitationen (AHB Verfahren) in der kardiologischen Rehabilitation war, wie auch in den letzten Jahren, mit 68 % vergleichsweise hoch. 
  • Aus Sicht der behandelnden Reha-Ärzte konnten 82 % der kardiologischen Patienten die Rehabilitation in gebessertem Zustand beenden. 
  • Durchschnittlich nehmen nur die Hälfte der Anspruchsberechtigten eine kardiologische Reha überhaupt wahr – und davon noch einmal deutlich weniger Frauen als Männer. Bei den Patienten nach Herzoperation (26 Prozent) und mit KHK (Akutes Koronarsyndrom, ACS) (31 Prozent) sei der Anteil mit KardReha höher als bei den Patienten mit Herzschwäche (6 Prozent). 
  • Berufstätige Kardiologen in Deutschland: 3.546 (–10 % im Vergleich zu 2019) 
  • Berufstätige Kardiochirurgen in Deutschland: 1.249 (+10 % im Vergleich zu 2019) 
  • Stetige Zunahme von Koronar-CTs auf zuletzt 59.757 Untersuchungen. 
  • Im Vergleich zu 2011 kaum Veränderung in der Anzahl der Koronarangiographien und -interventionen. 
  • Zwischen 2011 und 2023 ist die Zahl der Herzoperationen mit und ohne Herz-Lungen-Maschine (HLM) zurückgegangen (2011: 91.823, 2023: 72.131) und die isolierte Bypass-Operation von 2011: 41.976 auf 2023: 28.996 zurückgegangen. 
  • Sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Kindesalter ist derzeit garantiert. 
  • Stationäre Behandlungszahlen von EMAH-Patienten nehmen zu, die stationäre Versorgung erfolgt überwiegend durch Kinderkardiologen, häufig angegliedert an EMAH-Zentren. 
  • Die Fachgesellschaften der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK), Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG), Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK) sowie die Deutsche Herzstiftung e.V. (DHS) und Deutsche Stiftung für Herzforschung (DSHF) fördern die Herz-Kreislaufforschung in Deutschland. 
  • Es werden zahlreiche Wissenschaftspreise und Stipendien (auch in Kooperation) vergeben sowie Projektförderungen bewilligt. 
  • Ausgeschriebene Forschungsförderung im Jahr 2023 
    • DHS/DSHF: 6,25 Millionen Euro 
    • DGK: 1,15 Millionen Euro 
    • DGTHG: 120.000 Euro 
    • DGPK: 100.000 Euro
  • Herzklappenerkrankungen wurden im Jahr 2023 im Vergleich zu 2018 um 6,8 % häufiger diagnostiziert. Bei den anderen erfassten Herzerkrankungen zeigte sich dagegen eine relative Abnahme im Vergleich zu 2018.
  • Auch im Jahr 2023 führte die COVID-19-Pandemie zu einem Rückgang von Zuweisungen in der kardiologischen Rehabilitation.
  • Hypertonie und Lipidstörungen sind die häufigsten Nebendiagnosen bei den betrachteten Herzerkrankungen.
  • Höchster prozentualer Anteil an verordneten herzwirksamen Arzneimitteln:
    • von Kardiologen
      • bei Herzinsuffizienz: 19,9 % RAAS-Hemmer
      • bei KHK: 17,4 % Lipidsenker
  • Hausärztlich
    • bei Herzinsuffizienz: 67,6 % RAAS-Hemmer, 67,6 % Diuretiker
    • bei KHK: 67,5 % RAAS-Hemmer,
  • Anteil von Patienten, die mindestens ein Medikament verschrieben bekommen haben:
    • Kardiologen:
      • Herzinsuffizienz:40 %
      • KHK: 33 %
    • Hausärztlich:
      • Herzinsuffizienz: 99 %
      • KHK: 94 %

Interaktive Grafiken

Prof. Torsten Doenst, DGTHG, Dr. Georg Kippels MdB, Prof. Heribert Schunkert, Herzstiftung, Prof. Ulrike Herberg, DGPK, Dr. Eike Langheim, DGPR, Prof. Holger Thiele, DGK (v.l.n.r.).
© Deutsche Herzstiftung/David Ausserhofer Prof. Torsten Doenst, DGTHG, Dr. Georg Kippels MdB, Prof. Heribert Schunkert, Herzstiftung, Prof. Ulrike Herberg, DGPK, Dr. Eike Langheim, DGPR, Prof. Holger Thiele, DGK (v.l.n.r.).

Herzbericht: Einzigartige Publikation in Deutschland

Gemeinsam mit den Deutschen Gesellschaften für Kardiologie (DGK), für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK), für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) sowie für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) informiert die Herzstiftung über die medizinische Versorgung von Herzpatentinnen und Herzpatienten. Diese einzigartige Versorgungsanalyse zeigt, aktuelle Entwicklungen in der gesamten Herzmedizin. Darüber hinaus legt der Herzbericht offen, wie unterschiedlich sich die Versorgung von Herzkranken in Deutschland darstellt, beispielsweise: 

  • in welchem Bundesland die Kardiologendichte am höchsten ist, 
  • wo Patienten am häufigsten einen Herzkatheter gelegt bekommen und 
  • wo die meisten Menschen an einem Herzinfarkt sterben. 

Als Analyseinstrument zu Versorgungsfragen in der Herzmedizin ist der in Europa einzigartige Bericht für Mediziner, Versorgungsforscher, Verantwortliche im Gesundheitswesen und Medienvertreter fest etabliert. 

Pressemappe & Downloadmaterialien

Die vollständige Pressemappe zum Deutschen Herzbericht – Update 2025 mit weiteren Pressetexten aller beteiligten Fachgesellschaften sowie druckfähiges Grafik- und Bildmaterial finden Sie hier. 

Aktuelle Pressemitteilungen

  1. Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt trotz leichtem Rückgang Todesursache Nummer 1 - Handlungsdruck aufgrund hoher Krankheitslast bleibt bestehen
  2. Deutschland braucht standardisierte Vorsorgeprogramme zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  3. Herzbericht: Sterblichkeit wegen Herzkrankheiten sinkt leicht, während Hospitalisationen steigen. Regionale Unterschiede bestehen fort.

Video vom Herzbericht 2025

Kontakt

Michael Wichert (Leitung)
Bild von Mike Wichert, Leiter der Pressestelle