Sprechstundenfrage

Sport und Alkohol nach ASD-II-Verschluss

Wann sind nach einem ASD-II-Verschluss mittels Schirmchen normale Alltagsaktivitäten wie Sporttreiben wieder möglich?

Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:

Ich bin 66 Jahre alt und bei mir wurde vor Kurzem im Kinderkrankenhaus ein ASD-II-Verschluss mit einem Schirmchen durchgeführt. Ich bin seit gestern wieder daheim, mir geht es bis jetzt gut. Sechs Wochen soll ich nichts Schweres heben, tragen etc. oder Trampolin springen. Ich nehme ASS 100 mg für sechs Monate bis zur TEE-Kontrolle („Schluckecho“) und Clopidogrel 75 mg für drei Monate ein. Nun habe ich zwei Fragen:

  1. Ab wann kann ich wieder schwimmen gehen? Ich mache keinen Leistungssport!
  2. Ab wann kann ich zu einem guten Essen mal wieder einen Schluck Rotwein trinken?

Ich möchte ja nichts falsch machen. (Gudrun N., Pforzheim)

Expertenantwort:

Normale körperliche Alltagsbelastung, einschließlich ruhigen, nicht leistungsbezogenen Schwimmens, ist in der Regel schon zwei Wochen nach dem Schirmchenverschluss eines Vorhofscheidewanddefektes (ASD II) möglich. Es geht dabei darum, dass zuvor die Leiste, über die der Herzkatheter eingeführt wurde, vollständig verheilt ist und sich ein etwaiger Bluterguss vollständig zurückgebildet hat. Das eigentliche „Einheilen“ des Verschlussschirmes ist ja ein kontinuierlicher Prozess, der über Monate erfolgt. Insofern ist der Rat Ihres Kardiologen gerechtfertigt, für sechs Wochen schweres Tragen/Heben, (Trampolin-)Springen oder andere körperliche Aktivität, bei der der Brustkorb möglicherweise Stößen ausgesetzt ist, zu vermeiden. Gegen „einen Schluck“ Rotwein zum Essen ist sicher – auch bei der notwendigen Begleitmedikation – nichts einzuwenden („Die Dosis macht das Gift“). Die Tabletteneinnahme kann zeitlich ja gut davon getrennt werden.

Experte

Prof. Dr. med. Christian Jux