Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
Meine Tochter ist jetzt 15 Jahre alt und wird demnächst zum zweiten Mal aufgrund einer Fallot’schen Tetralogie operiert (Klappenersatz). Da zum Zeitpunkt der OP keine Regelblutung vorliegen soll, wurde von unserem Kardiologen eine Hormongabe empfohlen. Nach Rücksprache mit der Gynäkologin ist nur die Einnahme einer niedrig dosierten Pille zur Verhütung möglich.
Ist diese Verabreichung empfehlenswert? Gibt es eine Alternative? Ich selbst als Mutter hatte in der Schwangerschaft eine Thrombose. (Rosa B., Hannover)
Expertenantwort:
Wir haben das bisher an unserem Herzzentrum nicht berücksichtigt. Nach meinem Kenntnisstand und dem unserer Chirurgen war das nie ein medizinisches Problem, sondern – wenn überhaupt – nur ein pflegerisches.
Unter Berücksichtigung der Familienvorgeschichte mit einer Thrombose würde ich auf die Gabe von Hormonen nach Möglichkeit ganz verzichten.
Experte
Prof. Dr. med. Harald Kaemmerer, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Oberarzt und Leiter der Ambulanz für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern. Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Deutsches Herzzentrum München.