Pressemeldung

Jedes Herz zählt: Petition zum Erhalt des Herzregisters

Jedes 100. Baby hat einen Herzfehler. Das Nationale Register rettet Wissen – doch ohne neue Finanzierung droht sein Ende.

 Kind schläft im Krankenhausbett
iStock / monkeybusinessimages

Für den Erhalt des Nationalen Registers 

Alle 90 Minuten kommt in Deutschland ein Baby mit angeborenem Herzfehler zur Welt. Über 500.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben mit dieser häufigsten Organfehlbildung. Wir wollen, dass es ihnen möglichst gut geht – bis ins hohe Lebensalter.

Jedes 100. Baby wird mit einem Herzfehler geboren, der häufigsten Organfehlbildung beim Menschen. Dank des medizinischen Fortschritts erreichen heute über 90 Prozent der Betroffenen das Erwachsenenalter – doch viele sind ein Leben lang auf spezialisierte Versorgung angewiesen. Und noch immer sterben zu viele zu früh, weil viele Zusammenhänge bis heute nicht ausreichend erforscht sind.

Forschung braucht Daten und Proben.

Herzfehler ist nicht gleich Herzfehler: Das Spektrum der chronischen Erkrankung ist breit, einzelne Fehlbildungen sind selten. Um verlässliche Erkenntnisse zu gewinnen, ist die Forschung auf genügend Daten und Proben angewiesen, auf viele Freiwillige, die sie spenden, und auf eine geeignete wissenschaftliche Infrastruktur. Nur so lässt sich herausfinden, wie Menschen mit angeborenem Herzfehler bis ins hohe Alter optimal behandelt werden sollten.

Seit über 25 Jahren leistet das Nationale Register für angeborene Herzfehler (NRAHF) hier Pionierarbeit: Mehr als 60.000 Menschen aus ganz Deutschland unterstützen es mit ihren Gesundheitsdaten und Bioproben. Die Forschungsinstitution gilt als ethisch vorbildlich und patientenorientiert. Ihr weltweit einzigartiger Daten- und Probenschatz ermöglicht Langzeitforschung auf höchstem Niveau – für bessere Therapien, für gezielte Prävention und damit für ein längeres Leben bei mehr Lebensqualität für Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen.

Aus für das Register?
Lebenswichtige Forschung in Gefahr.

Lange wurde das international renommierte Register maßgeblich durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, um die lebenswichtige Forschung auf diesem Gebiet in Deutschland zu sichern. Doch in den letzten Jahren sanken die Fördermittel – und Ende 2024 scheiterte unerwartet die geplante Anschlussfinanzierung für 2025. Seit Jahresbeginn fließen keine staatlichen Mittel mehr. Damit droht dem Register nun das Aus.

Was für uns alle auf dem Spiel steht?

Ohne Register zu wenig Daten und Proben – die Grundlage für Forschung bricht weg
Ohne Forschung keine Erkenntnisse – Fortschritt und Therapien bleiben aus
Ohne neue Therapien weniger Chancen – Gesundheits- und Sozialausgaben steigen
Ohne Förderung keine Innovation – Deutschland verliert international den Anschluss

Unsere Forderung

Bundestag und Bundesregierung müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass die Finanzierung des NRAHF mit jährlich 1 Million Euro dauerhaft durch BMFTR und/oder BMG gesichert wird – damit die Forschung fortgesetzt und die dafür unverzichtbare Infrastruktur weiterentwickelt werden kann.

Jetzt brauchen wir dringend Verstärkung.

Mit einer Bundestagspetition haben wir im Sommer online und offline schon rund 9.000 Unterschriften gesammelt – ein starkes Signal! Doch noch immer steuern wir auf eine stille Katastrophe zu: Ohne Geld gibt es ab 2026 keine Forschung mehr mit dem Nationalen Register. Für die vielen Freiwilligen, die dem Register ihre Daten und Proben anvertraut haben, wäre das mehr als bitter. Sie alle hoffen zurecht auf eine verbesserte Versorgung und Lebensqualität bis ins hohe Erwachsenenalter – auch für kommende Generationen. Lassen wir sie nicht im Stich!

Dafür bitten wir Euch auch hier um Eure Unterstützung. 
Schaffen wir gemeinsam Hunderttausende Stimmen – für Hunderttausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler!

Jedes Herz zählt – jetzt doppelt!

Petition unterzeichnen

Die Petition kann hier unterzeichnet werden.

Nationales Register für angeborene Herzfehler e.V. 
Wissenschaftskommunikation
Karin Lange
Augustenburger Platz 1 
13353 Berlin 
Tel.: +49 30 45937277 
Mobil: +49 175 2604260 
E-Mail: [email protected] 

Das Nationale Register ist Kernprojekt des Kompetenznetz Angeborene Herzfehler e. V. 
https://www.kompetenznetz-ahf.de/ 
https://www.kompetenznetz-ahf.de/wir/presse/ 
Das Nationale Register für angeborene Herzfehler bei Facebook  https://www.facebook.com/herzregister/?ref=bookmark

Um in der Öffentlichkeit mit einer Stimme für eine bessere Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern und deren Familien einzutreten und ihnen noch effektiver zu helfen, haben sich 2014 auf Initiative der Deutschen Herzstiftung e. V. bundesweit tätige Patientenorganisationen zum „Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler“ (ABAHF) zusammengeschlossen. Die Organisationen sind: Bundesverband Herzkranke Kinder e.V., Bundesverein Jemah e.V., Herzkind e.V., Interessengemeinschaft Das Herzkranke Kind e.V. und die Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung e.V.

Etwa 8.700 Neugeborene mit angeborenem Herzfehler kommen in Deutschland jährlich zur Welt. Heute erreichen rund 95 % dieser Kinder dank der Fortschritte der Kinderherzchirurgie und Kinderkardiologie das Erwachsenenalter. Die Zahl der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EMAH) wird auf über 350.000 geschätzt. Zur Homepage: abahf.de/

Ansprechpartner

Kai Rüenbrink (Leitung Kinderherzstiftung)
Kai Rüenbrink