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Unklare Herzschmerzen – oft liegt es an den kleinen Herzgefäßen

Schnell aus der Puste und zudem ständig Beschwerden in der Herzgegend? Die Suche nach der Ursache ist oft langwierig. Hören Sie, was dann hilft.

Ärztin hält ein animiertes Herz in die Höhe
coco

Immer schnell aus der Puste und dann auch noch häufig Beschwerden in der Herzgegend – vor allem bei Belastung. Solche Symptome schränken die Lebensqualität stark ein und ängstigen. Was ist da los mit dem Herzen? Wenn dann bei einem Arztbesuch keine Erklärung gefunden wird, weil die Herzkranzgefäße zum Beispiel keine Anzeichen für eine typische Verengung zeigen, die die Herzschmerzen erklären könnten, wächst der Leidensdruck: Das bilde ich mir doch nicht ein?  

Welche Fehlfunktion im Herzen solche Angina-pectoris-artigen Brustschmerzen auslösen kann – auch wenn keine typische Verengung erkennbar ist, das haben Kardiologen erst in den letzten Jahren so richtig erfasst. Im Podcast erläutert Prof. Peter Ong aus Stuttgart diese Fehlfunktion – und warum sie zum Beispiel Frauen besonders häufig trifft. Zwei Patienten schildern zudem ihre Erfahrungen. Hören Sie rein!

Interessante Fakten zur kardialen mikrovaskulären Dysfunktion 

Die versorgenden großen Herzkranzgefäße sind zwar Hauptleitungsbahnen. Doch etwa 90 Prozent der Sauerstoffversorgung erfolgt über das mikrovaskuläre System. Das sind die kleinen und kleinsten Gefäßverästelungen im Herzen, die sogenannten Arteriolen und Kapillaren. Probleme eines gestörten Blutfluss finden vor allem dort ihren Ausgang. So reagiert unser Körper auf erhöhten Sauerstoffbedarf – etwa Sport –  damit, dass sich die kleinen und kleinsten Herzgefäße passgenau erweitern, damit mehr Blut hindurch fließen kann. Bei einer kardialen mikrovaskulären Dysfunktion (CMD) sind jedoch die dazu nötigen regulatorischen Vorgänge gestört aufgrund struktureller oder/und funktioneller Abnormalitäten. Dies führt dann zu einer Ischämie (Sauerstoffmangel) mit entsprechenden Herzbeschwerden, etwa Angina pectoris Schmerzen.

Strukturelle Faktoren sind zum Beispiel eine verringerte Kapillardichte oder ein verengter Durchmesser von Arteriolen und Kapillaren. Funktionelle Faktoren umfassen Störungen der Dilatation (Gefäßerweiterung) oder eine erhöhte Neigung mit einer Verengung zur reagieren. Die Folge sind hier Gefäßspasmen.

Kriterien für die Diagnose einer CMD sind:

  • Symptome einer myokardialen Ischämie
  • Abwesenheit einer obstruktiven Herzgefäßerkrankung (CAD)
  • Objektiver Nachweis einer myokardialen Ischämie
  • Nachweis einer gestörten Funktion der kleinen und kleinsten Herzgefäße

Experte

Professor Dr. med Peter Ong
Prof. Dr. Peter Ong

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