Vor einiger Zeit wurde in der Sprechstunde der Deutschen Herzstiftung die Frage gestellt, inwieweit hartes Trinkwasser bzw. zu viel Kalk im Trinkwasser für Verkalkungen der Herzkranzgefäße verantwortlich sein kann. Ob es tatsächlich einen solchen Zusammenhang gibt und Herzpatienten daher Trinkwasser mit zu viel Kalk eher meiden sollten, beantwortet Chefarzt Prof. Dr. med. Harald Klepzig vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.
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Experten-Antwort:
Die Frage, ob ein hoher Gehalt an Kalk im Trinkwasser mit der Verkalkung der Herzkranzgefäße in Verbindung steht, lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Kalk über das Trinkwasser und dem Verkalken der Herzkranzgefäße. Vielmehr sind die Kalk-Ablagerungen in den Gefäßwänden als Folge und nicht als Ursache des Krankheitsprozesses bei einer koronaren Herzkrankheit zu verstehen. Kalkreiches Trinkwasser zählt also nicht zu den klassischen Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit wie etwa Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, ungünstige Cholesterinwerte, Bewegungsmangel oder auch Übergewicht.
Fazit:
Um Herzerkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit zu verhindern, muss nicht auf kalkarmes Trinkwasser geachtet werden. Sinnvoll ist dagegen die Vermeidung der wissenschaftlich nachgewiesenen Risikofaktoren (Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Übergewicht etc.).
Experte
Prof. Dr. med. Harald Klepzig ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Er war bis zu seiner Emeritierung Chefarzt am Klinikum Offenbach. Zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten des Herzspezialisten zählen u. a. die interventionelle Therapie und die medikamentös-konservative Behandlung von Herzerkrankungen.
Danke, ich habe überlege eine Filter zu kaufen, weil ich trinke Leitungswasser pro Tag mehr als 3 liter, jetzt bin ich froh. Leitungswasser ist gesund,und schädigt nicht die Gesundheit
Seit Jahren trinke ich Wasser aus der Leitung, zumal es an meinem Wohnort eine sehr gute Zusammensetzung hat. Ich beschäftige mich auch schon sehr lange mit gesunder Ernährung. Neben einem Fernstudium belese ich mich auch viel. Nun schrieb in einem Buch (ein Dr. der Medizin!), dass sich das Kalk aus Leitungswasser in den Arterien ablagert. Dieses hat mich natürlich verunsichert, so dass ich mich anderweitig schlau gemacht habe. Neben Ihrer Auskunft habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Kalkablagerungen an Geräten erst durch Wärme entstehen. Beweis: Lassen Sie ein Glas Leitungswasser über Nacht stehen. Sie finden keine Kalkablagerungen. Kalk kommt vom Kalzium (lat. calx) und Kalzium benötigt unser Körper. Nur ein Zuviel davon kann schädlich sein und sich an den Gefäßwänden ablagern. Nur über das Trinkwasser können wir aber nicht zuviel Kalzium aufnehmen. Wer bedenken wegen des Leitungswassers als Trinkwasser hat, sollte sich eher über das Leitungsnetz informieren. Ältere Rohrleitungen können Schadstoffe mit sich führen oder alte Hausleitungen Blei. Ich werde jetzt beruhigt das Leitungswasser weiter trinken.
Die Antwort beruhigt mich sehr, denn ich bin immer noch auf der Suche nach einer schlüssigen Erklärung für die bei mir aus heiterem Himmel diagnostizierte 3-Gefäßkrankheit mit 90%iger Stenose, welche kürzlich mit einem 4fach-Bypass behandelt wurde. Ich trinke unser hartes Leitungswasser seit einer Ernährungsumstellung vor 11 Jahren und hatte natürlich den Kalk im Trinkwasser in Verdacht, meine Erkrankung ausgelöst zu haben, aber es waren wohl die Faktoren Alter, Geschlecht, Bewegungsmangel, genetische Disposition ...