Lange Warteliste für Spenderherzen
Für Menschen mit einem schwerstgeschädigten, kaum noch funktionsfähigen Herzen ist die Wartezeit auf ein neues Organ voller Hoffen und Bangen. Doch die Warteliste auf ein Spenderherz ist lang. Und am Ende erhalten pro Jahr nur 300 Menschen in Deutschland das ersehnte neue Herz, während 900 weiter warten müssen. Da erscheint es wie ein Meilenstein, wenn Erfolgsmeldungen publik werden, dass einem Mann in den USA das Herz eines Schweines erfolgreich implantiert wurde, das immerhin zwei Monate geschlagen hat. Doch ist das wirklich die Zukunft? Oder sind eher Kunstherzen eine Alternative? Wie der Stand der Forschung ist, das erläutert in dieser Episode der Herzchirurg und Transplantationsmediziner Prof. Jan Gummert.
Xenotransplantation: Was ist das?
Die Xenotransplantation (griech: xenos=fremd) ist eine Übertragung (Transplantation) von lebenden Zellen, Geweben oder Organen zwischen Individuen verschiedener Spezies. In der Regel ist damit die Verpflanzung eines Tierorgans auf einen Menschen gemeint. Seit etwa 1900 wird bereits daran geforscht, ob damit eine Ergänzung oder unter Umständen auch eine Alternative zur sogenannten allogenen Transplantation, also der Übertragung menschlicher Organe von einem Menschen auf einen anderen, geschaffen werden könnte. Als geeignete Tiere für die Organspende werden zur Zeit vor allem Schweine angesehen.
Experte
Prof. Dr. med. Jan Gummert, Mitglied im Vorstand der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Bad Oeynhausen.