Wann darf man nach einer Herzmuskelentzündung wieder Sport treiben? Um dieses Thema drehte sich kürzlich eine interessante Frage in der Herzstiftungs-Sprechstunde. Hier die Antwort von Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer.
Die Sprechstunden-Frage im Wortlaut:
Ich bin gerade auf dem Weg, eine Herzmuskelentzündung zu überstehen. Durfte bis heute keine größeren Anstrengungen unternehmen, möchte aber nun wieder mit dem Fahrradfahren auf einem Heimtrainer beginnen. Haben Sie einen Plan für mich? (René M., Cottbus)
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Experten-Antwort:
Bei Ihnen ist eine Herzmuskelentzündung aufgetreten. Sie fragen, wann Sie wieder mit Sport bzw. dem Fahrradfahren beginnen können.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, ob die Funktion der linken Kammer eingeschränkt ist. Sollte diese nicht eingeschränkt sein, ist dies ein sehr positives Zeichen für den weiteren Verlauf.
Des Weiteren muss überprüft werden, ob bedeutsame Rhythmusstörungen vorliegen. Sollte auch dies nicht der Fall sein, ist dies ein weiterer Aspekt für eine günstige Prognose.
Herzmuskelentzündung: Sport erst nach Herzecho-Kontrolle
Ich empfehle meinen Patienten immer, dass nach einer unkomplizierten Herzmuskelentzündung eine dreimonatige Sport-Pause eingelegt werden sollte. Nach dieser Zeit empfehle ich eine Kontroll-Echokardiographie, um nochmals die Funktion der linken Hauptkammer beurteilen zu können. Sollte diese unauffällig sein und keine Rhythmusstörung vorliegen, kann wieder Sport getrieben bzw. ein Training aufgenommen werden.
Experte
Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung e.V., Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt a. M. und Mitglied im Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) Frankfurt a. M. Zu den Schwerpunkten des Herzspezialisten zählen u. a. die interventionelle Kardiologie und nichtinvasive Bildgebung.