Gute Informationen helfen
Vor vier Jahren bekam ich mit 57 Jahren sechs Bypässe. Hierfür wurde dem linken Bein eine Vene vom Oberschenkel bis zum Knöchel entnommen. Die Unterarmarterie war verkalkt und ließ sich nicht verwenden. Die linke Brustwandarterie wurde als weiterer Bypass genutzt.
Als normalgewichtiger Nichtraucher, der Alkohol zuletzt in seiner Jugend getrunken hatte, waren es mehr Stress und Gene, die mein Leben veränderten. Eine leichte Psoriasis hatte vielleicht auch ihre Finger mit im Spiel, dazu gab es unterschiedliche Meinungen.
Die Operation steckte ich gut weg, als Mitglied der Deutschen Herzstiftung war ich gut informiert. Die Anschlussheilbehandlung war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Keine Verantwortung mehr, kein Zeitdruck, nur das Konzentrieren auf mich selbst und die Heilung. Vier Monate nach der Operation konnte ich wieder Vollzeit arbeiten. Reumütig begann ich, regelmäßiger Sport zu treiben. Ergometer im Winter, Fahrradfahren im Sommer, zügiges Spazierengehen wann immer es möglich war.
Sorge vor Überbelastung beim Sport
Was mir fehlte, war eine umfassende Beratung dahingehend, welche Intensität beim Sport für mich richtig und gesund war. Die Sorge vor Überbelastung war groß. Also nahm ich die Sache selbst in die Hand und informierte mich über diverse Internetseiten. Hilfreich fand ich die Podcasts „imPULS“ (Deutsche Herzstiftung) und „Hand aufs Herz“, sowie die YouTube-Beiträge von „Dr. Heart“.
Bereits ein Jahr später waren zwei der sechs Bypässe wieder zu. Mit Stents konnte einer teilweise geöffnet werden, der andere blieb verschlossen. Dies war ein großer Schock für mich. Angina-Pectoris-Anfälle bei Belastung hielten in meinem Leben wieder Einzug. Dank Corona und Home-Office verschwand jedoch der Stress für zwei Jahre aus meinem Leben. Danach kündigte ich meinen Job der Gesundheit zuliebe.
Anfang dieses Jahres wurden die Angina-Pectoris-Anfälle intensiver. Entsprechende Untersuchungen beim Kardiologen waren jedoch unauffällig. Angeregt durch einen Artikel in der Zeitschrift „HERZ heute“ begebe ich mich in Kürze in die Hände der Psychokardiologie. Ende offen, Fortsetzung folgt.
Auch die Seele braucht Unterstützung
Durch mehr Sport hätte ich diese Wende in meinem Leben verhindern, oder zumindest die Schwere der KHK mildern können. Daher mein Rat: Bewegen Sie sich! Fahren Sie Rad, wandern Sie oder erlaufen Sie sich sämtliche Wege Ihres Ortes. Ernähren Sie sich gesund. Ihr Körper wird es Ihnen danken, Sie werden es spüren!
Wenn das Kind jedoch schon in den Brunnen gefallen ist, verlieren Sie nicht den Mut, nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand. Warten Sie nicht drauf, dass Ihnen ungefragt jemand hilft. Ihre Lebenszeit ist kostbar.
Unterstützende Therapien wie die Psychokardiologie, in der Herz und Seele Beachtung finden, sind ein guter Anfang auf dem Weg, die Kardiologie nicht nur als reinen Reparaturservice zu sehen, als Werkstatt des Herzens. Es ist wichtig und unerlässlich, den Menschen mit all seinen Ängsten und Nöten, die eine solche Krankheit auslöst, nicht aus den Augen zu verlieren und zu begleiten. Nutzen Sie diese Angebote !
Kompetenz für Ihr Herz
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Danke!
Wir möchten uns herzlich bei Andreas K. bedanken, dass er uns an seiner persönlichen Herzerkrankung teilhaben lässt. Bitte beachten Sie, dass das Foto eine unbeteiligte Person zeigt und die in den Patientengeschichten enthaltenen Informationen keine ärztliche Diagnose oder Behandlung ersetzen. Sie dienen ausschließlich einem informellen Austausch und sollen weder zur Selbstdiagnose noch zur Selbstbehandlung auffordern.
Informationen, die helfen
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Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt (2022)
PDF: 8,62 MB -
Seele kränkt Herz (2023)
PDF: 1,04 MB