Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:
Unsere Tochter war kürzlich beim Arzt, da sie ein Attest für die Tennistrainerausbildung benötigt. Beim Belastungs-EKG ist ihr Puls innerhalb kurzer Zeit auf 220/Minute gestiegen. Daraufhin musste das Belastungs-EKG abgebrochen werden. Ihr Arzt schickte sie zum Kardiologen. Die Untersuchungen in der kardiologischen Abteilung eines Krankenhauses ergaben keine krankhaften Befunde.
Unsere Tochter hat öfter so ein Herzpochen. Schon vor Jahren haben wir sie untersuchen lassen, auch damals ohne Ergebnis. Ferner hat sie häufiger Schwindelanfälle und Schmerzen im Brustkorb. Vor vier Jahren wurde bei ihr belastungsabhängiges Asthma diagnostiziert, das sie mit Kortisonspray gut im Griff hat.
Der Kardiologe empfiehlt ihr nun eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU). Ist das in Ordnung, oder gibt es noch eine andere Möglichkeit? Zurzeit hat sie auch viel in der Schule zu tun und hat Liebeskummer. (Nathalie W., Köln)
Expertenantwort:
Die von Ihnen geschilderten Symptome sind glaubhaft und weisen auf das Vorliegen einer Herzrhythmusstörung hin. Es ist aber nicht selten so, dass das Herzrasen nicht während der Ableitung eines Langzeit-EKGs auftritt und diese Untersuchung daher keine Aussagen zum genauen Mechanismus zulässt. Bei den von Ihnen geschilderten Symptomen ist eine elektrophysiologische Untersuchung als nächster Schritt sicher gerechtfertigt.
Experte
Prof. Dr. med. Herbert E. Ulmer, stv. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung e. V. Der Mediziner baute das Zentrum für herzkranke Kinder in Heidelberg mit auf und war 18 Jahre lang als dessen Ärztlicher Direktor tätig. Mittlerweile ist er im Ruhestand.