Das Ei ist nach wie vor Gegenstand vieler Diskussionen am Frühstückstisch. Während die einen überzeugt sind, dass der Eiweißlieferant gesund ist, fürchten andere das enthaltene Cholesterin. Doch ist die Sorge, dass Eier Cholesterin erhöhen, wirklich berechtigt?
Eier: Cholesterin-Risiko oder unbedenklich?
Erhöhte Cholesterinspiegel gehören zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie können zu Ablagerungen in den Wänden der Blutgefäße führen. Mediziner sprechen von Arteriosklerose. Zwei Drittel des Cholesterins stellt der Körper selbst her, vor allem in der Leber. Ein Drittel nehmen wir über die Nahrung zu uns – über tierische Lebensmittel. Vor allem das Frühstücksei steht daher immer wieder in der Kritik, denn Eier sind besonders reich an Cholesterin. 100 Gramm Ei enthalten rund 470 Milligramm Cholesterin. Pro Ei bekommt der Körper etwa 280 Milligramm Cholesterin zugeführt. Doch wie wirkt sich das auf den Cholesterinspiegel aus?
Cholesterin: Wie viele Eier kann man essen?
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Körper die eigene Cholesterinproduktion bremsen kann, wenn er über die Nahrung zu viel Cholesterin zugeführt bekommt. Wer sich am Wochenende ein Frühstücksei gönnt, braucht daher kein schlechtes Gewissen zu haben. Insgesamt beeinflusst der Cholesteringehalt eines einzelnen Nahrungsmittels den Cholesterinspiegel im Blut weniger als Art und Menge der grundsätzlich verzehrten Nahrungsfette. Viel wichtiger ist es daher, insgesamt auf eine gesunde Ernährung zu achten.
„Wie sich Eier genau auf den Cholesterinspiegel auswirken, lässt sich so allgemein nicht beantworten, weil die Cholesterinaufnahme sehr stark von der übrigen Ernährung und anderen Faktoren abhängt und nicht alleine vom Verzehr von Eiern“, betont Kardiologe Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung. „Die Regulation des Cholesterin-Spiegels im Blut erfolgt in erster Linie durch die Leber und nicht durch die Ernährung“. Die Bedeutung der Ernährung für Cholesterin und kardiovaskuläres Risiko wird häufig überschätzt. Das Entscheidende zur Risikoreduktion ist die körperliche Aktivität und das Nicht-Rauchen.“
Welche Ernährung ist die „richtige“?
Manche Herzexperten empfehlen die sogenannte Mittelmeerküche oder mediterrane Kost. Sie ist reich an frischem Gemüse, Obst, Salaten, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen, Kräutern und pflanzlichen Ölen mit ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl und enthält nur wenige tierische Produkte. All dies kann sich insgesamt günstig auf den Fettstoffwechsel, den Kohlehydratstoffwechsel und auf das Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken. Herzexperten raten zudem auf Rauchverzicht und wenig Alkohol, dazu regelmäßig sportlich aktiv zu sein (30 - 45 Minuten pro Tag).
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Experte
Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Laufs ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Professur für Kardiologie an der Universität Leipzig und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.
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